GZ_Amlach_2019_12

Informationsblatt der Gemeinde Amlach Ausgabe 29 Dezember 2019 Seite 37 auf die Gründung eines Museumsvereines, dessen erster Kustos er war. Viele Leute folgten Unterforchers Aufruf, interessante Objekte zur Verfügung zu stellen. 1913 gab es dann schon viele Schaustücke (Zufallsfunde aus Aguntum und volkskundliche Gegenstände von künstlerischem Wert), dass im Bräustübl einige Museumsräume eingerichtet werden konnten. Unterforcher lebte dann bis zu seinem Tod in Graz, um seinen drei Kindern das Gymnasial- und Universitätsstudium zu ermöglichen. 1885 entstand die erste von vielen Schriften, die sich mit Ortsnamen deutscher, slawischer und besonders romanischer Herkunft befassten. In seiner Arbeit „Slavische Namenreste aus dem Osten des Pusterthales“ leitet er auch den Ortsnamen Amlach her von jama, Grube, sowie Aßling von jaseni, Esche. Eine wichtige Sammlung von Orts- und Flurnamen ist sein Werk „Namen des Kalserthales“, das sehr wertvolle Informationen für die heute daran arbeitenden Sprachwissenschaftler enthält. Er schrieb auch historische Beiträge für die Lienzer Zeitung. Unter andrem beschäftigte er sich darin mit einem Verzeichnis der Besitzungen in Amlach und Tristach im 16. Jahrhundert. Josef Rheden (1873-1946) Sein Vater Peter siedelte 1873 von der der Lienzer Schlossgasse nach Amlach, auf das Gelände der Säge beim Ulrichsbichl (später Meirer - Säge, heute Ulrichsbichl 60). Er war Tischler und hatte kurzfristig eine Zündholzfabrik. Auch der Sohn Josef absolvierte zunächst eine Tischlerlehre bei seinem Onkel Max Rheden, bevor er in Brixen und dann in Trient auf das Gymnasium gehen konnte. Schon als Bub war er fasziniert vom Sternenhimmel und versuchte, sich mit gewöhnlichem Fensterglas(!) selbst ein Fernrohr zu basteln. Noch während er in Wien Mathematik, Physik und Astronomie studierte, arbeitete er in der Sternwarte, die seine lebenslange berufliche Wirkungsstätte bleiben sollte. Seine Hauptarbeitsgebiete waren Planeten- und Kometenbeobachtungen und vor allem die Astrophotographie. Schon 1898 hatte er ein Instrument zur Beobachtung von Meteorbahnen entwickelt. Später, als Professor für Astronomie und Leiter der Universitätswarte, erlangten seine Rheden`schen Belichtungstabellen internationale Bedeutung. Er entdeckte 1913 und 1916 drei Kleinplaneten, die er Aguntina (nach Aguntum), Libera (nach seinem Förderer in Trient) und Leontina (nach Lienz) benannte. Eigenhändig baute Rheden ein Empfangsgerät für alle gebräuchlichen Wellenlängenbereiche, sodass die Wiener Sternwarte als eine der ersten Institute ihre Uhren mit den Funkzeitzeichen des Internationalen Zeitdienstes vergleichen konnte. 1946 machte die Stadt Lienz Josef Rheden zum Ehrenbürger. Edgar Klimsch (1878-1939) Aus Ferlach stammend war er als Seelsorger in mehreren Orten Kärntens tätig. 1926 trat er wegen fortschreitender Erblindung in den Ruhestand und wirkte noch als Seelsorger in

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