GZ_Assling_2019_12

Der „ Lugisser“ Stefan , wie er in der Gemeinde und darüber hinaus bekannt war, wurde am 6. Dezem- ber 1934 am elterlichen Hof in Bannberg als zwei- tes von insgesamt sechs Kindern geboren, wobei der Jüngste gleich nach der Geburt verstarb. Sein Geburtstag am Stephani- tag bescherte ihm seinen Namen und somit hatte er gleich zwei Anlässe an die- sem Tag zu feiern. Er besuchte 8 Jahre die Volksschule in Bannberg , wie es damals üblich war und anschließend noch von Allerheiligen bis Mai des darauffolgenden Jahres die sogenannte Fortbil- dungsschule. Schon während seiner Schulzeit und auch nachher noch war es ihm eine große Freude, Schafe zu hüten und draußen in der Natur zu sein. Geprägt von der beschwerlichen Zeit des 2. Weltkrieges war er es gewohnt schon von klein auf fest mitan- zupacken zu Hause am elterlichen Bauernhof. Als junger Bursche dann fing er an, sich durch Holzarbeiten etwas Geld zu verdienen, was auch Zeit seines beruflichen Lebens seine Hauptbeschäftigung war. Durch sein großes Interesse an der Natur und den Tieren absolvierte er im jun- gen Alter von 20 Jahren die Jagdprüfung und übernahm auch gleich die erste Periode der Jagdpacht gemeinsam mit seinem Bruder Engelbert. Später übernahm er über viele Jahre die Jagdaufsicht . Als fanatischer Jäger durfte er sich unzählige Male über ein zünftiges „Weidmannsheil“ freuen. Bereits als Stefan Ende 20 war, verstarb seine Mutter und gemeinsam mit seinem älteren Bruder Engelbert und seinem Vater musste er lernen, sich selbst zu versorgen in ihrem gemeinsamen Männerhaushalt. Im Jahre 1976 lernte er seine Frau Herta, die praktisch die Nachbarin war, besser kennen und lieben und ein Jahr später am 17. September 1977 gaben sie sich das Ja-Wort . Schon im Sommer 1978 wurde Robert, der Stammhalter, geboren, 1979 Regina, 1986 Michaela, 1989 Christina und schließlich 1995 als Nachzüglerin Julia. Seine Familie, Kinder und inzwischen auch 9 Enkelkinder erfüllten ihn mit großem Stolz und bereiteten ihm immer wieder viel freudige Momente . Als Gründungsmitglied der Musikkappelle Bannberg im Jahre 1952 war er über 30 Jahre lang aktiver Musikant und prägte Gesellschaft und Kultur im Ort mit. Erst Mitte der 80er Jahre, als er befand, dass genug KlarinettistInnen nachgekom- men waren, überließ er seinen Platz den Jungen. Im Dienste der Kirche half er schon als junger Bub immer mit, weil sein Vater 35 Jahre das Mesneramt inne hatte. Danach übernahm sein Schwiegervater , der Tiefenbacher Lois, diese Tätigkeit für 15 Jahre und als dieser im Jahre 1987 starb, befanden engagierte DorfbewohnerInnen, der Kirchenschlüs- Am Samstag, 07. September 2019, es war ein verregneter Herbsttag, hat unsere liebevolle Oma und Mutter ihr rei- cherfülltes Leben dem Herrgott zurückgegeben. Franziska Bachmann wurde am 6. Februar 1922 in einer kin- derreichen Familie in Nikolsdorf bei vulgo „Bochn“ geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete sie als Haushalts- hilfe und Kindermädchen beim Augenarzt Dapra. In Lienz lernte sie dann auch ihren späteren Mann Jakob kennen, der Früh seine erste Frau verloren hatte. Für die elf Kinder war sie stets eine fürsorgliche zweite Mutter. Gemeinsam mit ihrem Mann und auch nach dessen Tod 1980 ist Franziska gerne her- umgereist. Nach Lourdes, Fatima oder ins Heilige Land. Hei- lig waren der Franziska auch die Messen und der Rosenkränze im Dörfler Kirchl, die sie wohl selten ausgelassen hat. Die Oma bleibt uns in Erinnerung als ein fröhlicher und hilfs- bereiter Mensch. War in der Gemeinde Not am Mann, z. B. wenn jemand erkrankte, hat sie in den Haushalten immer aus- geholfen. Das Besondere an Oma waren auch ihre legendären Weihnachtskekse, die sie quer durch Tirol verschickt hat, und ihre Torten. Kaum eine Hochzeit oder Erstkommunion in der Familie und in der Nachbarschaft – wo es nicht die geschätzte Oma-Torte gab. Keine Konditorei konnte da jemals mithalten. Oma selbst schätzte wiederum über die vielen gesunden Lebensjahre hinweg die Gesellschaft. Sie freute sich immer über Besuche. Im Sommer verbrachte sie auch gerne Zeit mit der Familie auf der Alm mit Schwarzbeerpflücken und Pilze sammeln. Später reiste sie gerne mit den Senioren mit. Und ja, war sie zu Hau- se allein, dann war ihr Vogel Hansi jahrelang ein treuer Begleiter. Die letzten Jahre ist Franziska liebevoll von Öber- ster Enkelkindern und dem Sozialsprengel Assling umsorgt worden. Bis zuletzt stand sie jeden Tag in der Früh auf und erfreute sich vor allem an den zwei kleinsten Urenkeln im Haus. Im 98. Lebensjahr ist Franziska im Kreis ihrer Familie friedlich eingeschlafen. Bewahren wir Oma in unserem Herzen und machen sie in den wesentlichen Dingen zu unserem Vorbild. Seite 22 12/2019 Gedenken an Franziska Bachmann Gedenken an Stefan Mair Franziska mit Enkelin Elisabeth und den Urenkeln Eduard und Karina Fortsetzung nächste Seite unten

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