GZ_Kals_2019_12

FODN - 73/03/2019 69 MENSCHEN IN KALS 2017 bis Mai 2018 in Kals verbringen! So reiste sie mit großem Gepäck im Ok- tober wieder zum Figer, diesmal schon mit leichten Deutschkenntnissen. Ihre Mama konnte es kaum glauben, dass sie sich wirklich zu diesem Schritt ent- schließen konnte. Jetzt war auch der Be- legschaft am Figerhof klar: Mit diesem Talboden-Kals-Gemisch, das man wohl kaum der deutschen Sprache zuordnen kann, das dort gesprochen wird, kann sich Kati anderswo in Österreich kaum verständlich machen. Deshalb besuchte sie bald einen Deutschkurs am BFI in Lienz und machte große Fortschritte. Schnell waren die Wintermonate vor- bei und der Tag der Abreise nahte. „Da fragte mich Philipp, warum ich nicht hierbleiben möchte. Ich sagte, dass ich schon gerne bleiben würde, aber nicht ohne mein Pferd!“ Daran sollte es aber nicht scheitern. Philipp fuhr mit dem Anhänger bis zur slowakischen Grenze und legte dort Nadia, Katis Pferd auf. Seitdem weidet auch Nadia auf den Kal- ser Bergwiesen und hat seitdem schon etwas mehr auf den Rippen. Zwei bis dreimal pro Jahr fährt Kati nach Hause, um ihre Lieben zu besu- chen. Da fährt sie zwar mit dem Zug, aber mittlerweile hat sie sich ein Stück Unabhängigkeit geleistet. Obwohl sie ihren Führerschein schon in jungen Jah- ren gemacht hat, hatte sie nie den Mut, selber zu fahren. Erste Schritte machte sie dann mit einem uralten Steyr-Trak- tor, mit dem sie Lana unsicher machte. Da man mit so einem Ding aber nicht gut nach Lienz fahren kann sah man sich nach einer Alternative um und – voilà – fand sie im „Spuckerle“, einem silbernen Justy. Seitdem fährt sie zum Deutschkurs nach Lienz oder zu den Deutschstunden bei Steiner Julia im Bildungszentrum selbst. Paula (4 Jahre) und Anna (2 Jahre), die „Jungbäuerinnen“ beim Figer, ver- stehen sich sehr gut mit Kati. Sie redet oft Slowakisch mit den Mädels und besonders bei der kleinen Anna merkt man, dass sie alles versteht. So kommt es, dass wenn Katis Eltern aus der Slo- wakei kommen, Anna die Einzige ist, die sich mit ihnen unterhalten kann… wobei unterhalten natürlich etwas über- trieben ist… Was wünscht sich Kati von der Zu- kunft? „Ich würde gerne in Österreich bleiben, in Kals fühle ich mich sehr wohl. Gott sei Dank hatte ich den Mut, die Slowakei zu verlassen und hier ein neues Leben aufzubauen.“ Liebe Kati, das Fodn-Team wünscht dir weiterhin alles Gute und hofft, dass du Kals noch lange erhalten bleibst! Kati, Zita, Renate beim Dorfer See

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