GZ_Kals_2019_12

50 FODN - 73/03/2019 Hier hatte ich anfangs Spieleinsätze in der U14 und seit September bin ich im Kader der Niners in der JBBL (Ju- gend Basketball Bundesliga) und spiele auch für die Niners in der Herrenoberli- ga. Im Mai konnte ich mich gleich für die Mitteldeutsche Auswahl (die besten 13 Spieler der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) quali- fizieren und absolvierte mehrere Aus- wahlcamps und Spiele. Der bisherige Höhepunkt war die Teilnahme mit der Mitteldeutschen Aus- wahl beim Bundesjugendlager in Hei- delberg im Oktober 2019, bei dem die besten Spieler Deutschlands unter den Augen der Jugendnationalmannschafts- trainer gegeneinander antreten. Wahnsinn, in so kurzer Zeit so viele Erfolge! Wie sieht der Alltag in einer Eliteschule des Sports aus? Das Sportgymnasium in Chemnitz ist darauf ausgelegt, jungen talentierten Sportlern die Ausübung des Leistungs- sports durch zusätzliche Trainingsbe- dingungen in Verbindung mit einer best- möglichen schulischen Ausbildung zu gewährleisten. In einem riesigen Areal befinden sich neben dem Gymnasium auch eine Sportoberschule (vergleichbar mit einer NMS) und viele Sporthallen und -plätze für die unterschiedlichsten Sportarten. Aufgenommen werden nur Sportler, die die hohen Aufnahmekrite- rien erfüllen. Die verschiedensten Auf- nahmetests habe ich im vergangenen Jahr absolviert. Morgens stehe ich um 6:20 Uhr auf, von 7:25 Uhr bis 15:00 Uhr ist Unter- richt. Gegen 16 Uhr fahre ich dann meist schon wieder zum Training in die Stadt und komme abends gegen 20:30h zu- rück. Dann bleibt oft nur mehr Zeit zum Essen und danach ist schon Nachtruhe. Wir trainieren 3 Mal wöchentlich vor- mittags im Rahmen der Unterrichtszeit. Daneben haben wir an 4 Tagen in der Woche spätnachmittags/abends Team- training, manchmal zusätzlich Indivi- dualtraining (Einzeltraining). An den Wochenenden finden meistens Spiele oder Turniere statt, da sind wir in ganz Deutschland unterwegs, manchmal das gesamte Wochenende. Immer wieder fahren wir in Trainingslager, sowohl in der Schul- als auch der Ferienzeit. Für alle geografischen Genies unter uns – wie weit ist Chemnitz ca. von Kals entfernt? Mit dem Auto fährt man 6,5 bis 7 Stunden. Fühlst du dich in Kals noch daheim? Ja, natürlich fühle ich mich in Kals daheim, hier ist meine Familie, hier bin ich zum größten Teil aufgewachsen. Leider kann ich nur mehr selten kom- men, da wir selbst in den Ferien 2 Mal täglich trainieren. Was fehlt dir an Kals, wenn du nicht da bist? Was genießt du im Internat? Mir fehlen in Deutschland neben mei- ner Familie am meisten die Berge und im Winter das Skifahren. Aber ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit habe, eine Sportschule mit so vielen Möglichkeiten zu besuchen. Die Klassen sind relativ klein und die Lehrer sehr bemüht. Neben den Trai- nern werden wir von Physiotherapeu- ten, Ernährungsberatern und Sportpsy- chologen betreut. Im Internat sind wir auf der Etage wie eine große Familie, es gibt Basket- baller, Gewichtheber, Fußballer, Rad- fahrer, Eishockeyspieler, Schwimmer… alles Leistungssportler, teilweise auch von weiter weg, wie ich. So haben wir z.B. Eishockeyspieler aus Jamaika! Man trifft viele interessante Typen. Das ist eine super Erfahrung. Auch die Basket- baller von Klein bis Groß sind eine gro- Das Team des Leistungszentrums Salzkammergut U16 mit dem Trainer Markus Pinezich Bundesjugendlager Heidelberg: Nach dem Einzug der Mitteldeutschen Auswahl in die Top 4 SPORT & FREIZEIT

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