GZ_Nußdorf_2019_12

Im heurigen No- vember gab es im Raum Lienz 415 mm Niederschlag. Das ist beinahe viermal mehr als im langjährigen Durchschnitt und insgesamt war der November 2019 der niederschlags- reichste Monat in der 160-jährigen Messgeschichte. Zu katastropha- len Verhältnissen kam es insbeson- dere in der Zeit von Mittwoch, 13. November bis Montag, 18. November . Während dieser Tage gab es besonders intensi- ve Niederschläge in Form von Schneefall, der nach und nach in tie- feren bis mittleren Lagen in Schnee- regen und Regen übergegangen ist. Die Auswirkungen der Wetter-Ex- tremsituation waren vielschichtig und haben zahlreiche Probleme verur- sacht. 1. Überflutungen Speziell im Bereich zwischen der Dolomitenstraße und dem Debant- bach ist von den Hängen des Nuß- dorfer Berges enorm viel Oberflä- chenwasser Richtung Tal abgeflos- sen. Dadurch wurden entlang der Talsohle zahlreiche Keller und Straßen überflutet. Ebenso stand der Friedhof Debant zeitweilig un- ter Wasser. 2. Murenabgänge und Hangrut- schungen Am gesamten Mitter- und Hoch- berg sowie im Debanttal gab es Hangrutschungen und auch Mu- renabgänge. Unter anderem hat eine große Mu- re im Bereich östlich der Hofstelle „Bergermoar“ den Mitterbergweg verlegt. Im Debanttal sind drei weitere Großmuren abgegangen, und zwar im Graben des Innig- Bachls, im Bereich zwischen dem äußeren und inneren Wainigbachl und auch im Graben des Trogen- bachls. Diese haben sowohl den Basisweg als auch die Zufahrten zu den Tiwag-Kraftwerken Debant I und II sowie die Hofzufahrt Stei- ner-Rader unpassierbar gemacht. 3. Lawinenabgänge Auch die Lawinenkommission der Marktgemeinde war bei diesem Starkniederschlagsereignis mehr- fach im Einsatz. Die vom Regen durchweichten Schneemassen konnten sich auf den steilen Wie- senhängen und in den Gräben viel- fach nicht halten und sind als Nassschnee-La- winen abgegangen. Be- wohnte Gebäude waren aber Gott sei Dank davon nicht betroffen. 4. Baumbruch Der schwere Schnee hat im gesamten Gemeinde- gebiet dazu geführt, dass ganze Bäume umgestürzt sind oder dass Äste abge- rissen wurden. Dadurch sind in den heimischen Wäldern wieder enorme Schäden entstanden und es muss mit großen Schadholzmengen im Ausmaß von einigen tau- send Festmetern gerech- net werden. Zudem ha- ben die umgestürzten Bäume Stromleitungen gekappt und Straßen un- passierbar gemacht. 5. Straßensperren Wegen der ständig umstürzenden Bäume, der zahlreichen Hangrut- schungen und der latenten Lawi- nengefahr mussten im Laufe der Zeit praktisch alle Zufahrtswege am Mitterberg, Hochberg und im Debanttal für mehrere Tage ge- sperrt werden. Davon betroffen waren unter anderem alle Wege im Debanttal ab der Hofzufahrt Innig, der Mitterbergweg, der Perloger- weg, die Faschingalm-Straße so- wie der Gerl-/Lunerweg. 6. Stromausfälle Die Höfe im Debanttal und am Hochberg werden zum Großteil noch über Freileitungen mit Strom versorgt. Diese Leitungen wurden durch umstürzende Bäume mehr- fach unterbrochen, sodass die be- troffenen Familien bis zu 8 Tage ohne Stromversorgung auskom- men mussten. Dezember 2019 Gemeindekurier Nußdorf-Debant 95. Ausgabe Starkregen und Nassschnee brachten katastrophale Verhältnisse 17 Der überflutete Debanter Friedhof Murenabgang im Bereich der beiden „Wainig-Bachln“ Anbruchstelle der Mure im Innigbach-Graben unmittelbar neben der Hofstelle Luner

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