GZ_Gaimberg_2019_12

55 Die Sonnseiten Nummer 64 - Dezember 2019 Gedanken zum Heimgang des Herrn Ing. Josef Zanier, der am 6. November 2019 verstorben ist. In der Ausgabe Nr. 49 der „Sonnseiten“ (Dez. 2014) gab uns Ing. Josef Zanier einen umfangreichen Einblick in sein Lebenswerk. Darin schreibt er u. a: „Prägend, so- wohl für mich, als auch für den Bezirk Lienz sehe ich meine Tätigkeit bei der Fa. Mayreder Kraus & Co Bau- gesmbH Lienz (vollständiger Firmenname) als Techniker, Bauleiter und ab 1968 als ge- werberechtlicher Geschäfts- führer bei vielen namhaften Bauten und Projekten.“ Bei vielen Bauten, die heute zum normalen Alltag gehören und „im Gebrauch stehen“, (wie z. B. das „Infektionskran- kenhaus“ Lienz 1955-1959) denkt wohl kaum mehr je- mand an die Planer und Aus- führenden. Es ist interessant, die Hochkonjunktur im Bau- wesen in den 50er und 60er Jahren zu beobachten und dabei eine gewisse Rangfol- ge der Dringlichkeit feststel- len zu können. In Ing. Josef Zaniers Wirkungszeit fallen viele Bauarbeiten im Zusam- menhang mit den Hochwas- serkatastrophen, der Felber- tauernstraße, Güterweg- und Straßenprojektierungen, As- phaltierungen, aber auch Projekte wie die Errichtung der Volksschulen Lienz Süd tert dabei. Mit ihrer Spritzig- keit und ihrem Humor steckte sie viele an und es gab immer was, worüber man mit ihr herzlich lachen konnte. Mit fortschreitenden Mühen des Alters erfolgte vor einigen Jahren der Umzug nach Lienz, die letzten zwei Jahre ver- brachte Christl Chiochetti im Wohn- und Pflegeheim. „Dort haben wir, Elfriede (Umscha- und Sillian, der Landwirt- schaftlichen Lehranstalt, der Schlossbrücke und vie- ler weiterer Aus- und Neu- bauten. Als eine der ersten neuen Wohnhausbauten in Gaim- berg gilt das „Zanier-Haus“ an der heutigen Dorfstraße. In den Jahren 1962/63 von Ing. Josef Zanier errichtet, sollte diesem - für die dama- lige Zeit - modernen Haus schon bald eine ganze Reihe folgen. Josef Zanier wurde am 1. August 1928 in Kuf- stein geboren und besuchte dort in den Jahren 1934 bis 1943 die Volks- und Ober- schule. Er absolvierte die Hö- here Bundesgewerbeschule in Innsbruck 1943 bis 1948 und legte am 10. April 1952 in Innsbruck die Baumeister- prüfung ab. „Mein Vater baute mit der Fa. Mayreder in Kufstein das Weißach-Kraftwerk und ich bekam bei Mayreder mit dem 15. April 1949 meine Anstel- lung in Osttirol. Bei den Ti- roler Wasserkraftwerken war ich als Bauleiter für das KW Strassen-Amlach beschäf- tigt und bis 1. April 1989 in der Bauabrechnung tätig. Die Österreichisch-Bayrischen Kraftwerke Braunau be- schäftigten mich beim Bau des Kraftwerkes Oberau- dorf-Ebbs in Kufstein für den Rückstaubereich, ich hatte auch die Landschaftsgestal- tung und Abrechnung des Team mit Karl Kollnig, Toni Ladner und Rosi Mühlmann so mancher Pokal eingeheimst wurde. Zum 75. Geburtstag überreichte man ihr deshalb aus gutem Grunde einen ge- diegenen Eisstock, den Christl auch entsprechend einsetzte. Besondere Freude machte ihr das Mittun im Seniorenbund; bei jeglichen Terminen war sie mit Leib & Seele begeis- den) und ich sie im Feber noch besucht, damals erkannte sie mich sogar“, erzählte Rosi Mühlmann, mit der sie eine jahrelange Freundschaft ver- band. Wir werden sie so in Erinnerung behalten was und wie sie war: Ein fröhlicher Mensch! Elisabeth Klaunzer Kraftwerkes vom 15.04.1989 bis 15.07.1995 inne. Seit dem 1. August 1995 bin ich im Ruhestand. Meine Hochzeit mit Edith geb. Katzian feierte ich 1953 in Lienz, die Geburt unserer Kinder Doris und Axel erfolgte in den Jahren 1953 und 1959. Im Jahre 1963 zogen wir in das neuerbaute Eigenheim in Gaimberg. Meine Ehe mit Edith wurde 1980 geschieden, seit dem Jahre 1995 bin ich mit Inge- borg, geb. Schmidt, verheira- tet. Ein schwerer Schicksals- schlag bedeutete uns der Tod unseres Sohnes Dipl. Ing. Axel im Jahre 1997.“ Über die verdienten Aus- zeichnungen freute sich Josef Zanier und sie sind als etwas Besonderes in seiner Erinne- rung geblieben: Verleihung des Rechtes zur Führung der Standesbezeichnung Inge- nieur am 25.01.1965; Verlei- hung Verdienstmedaille des Landes Tirol am 24.06.1967; Verleihung Verdienstzei- chen Tiroler Arbeiterkammer 1974. Die Familie war sehr wich- tig. Tochter Doris lebt nun in Innsbruck und hat einen Sohn. Einen schweren Schi- unfall am Hochstein über- lebte Josef Zanier nur knapp. Umso mehr schätzte er die glücklichen 30 Jahre mit sei- ner Inge, die liebevoll und fürsorglich für ihn da war. Die letzten zwei Lebensmo- nate verbrachte er im Wohn- und Pflegeheim in Nußdorf- Debant. „...wer so viel Liebe hat ge- geben, stirbt selbst im Tode nicht!“ Wohl etliche der Be- gräbnisteilnehmer dachten angesichts der Wetterverhält- nisse am Samstag, dem 16. November vielleicht an die Verdienste des Verstorbenen im vorausschauenden Stra- ßen- und Flussausbau, sodass gröbere Schäden nun doch vermehrt abgemildert und behoben werden können. Am Verabschiedungsgottesdienst mit Vikar Stefan Bodner, umrahmt vom Quartett des Lienzer Sängerbundes, nahm eine beträchtliche Anzahl an Freunden und Weggefährten teil, sie werden den Verstor- benen in guter Erinnerung behalten. Ing. Josef Zanier hat nun in der Urnengraban- lage in Gaimberg seine letzte Ruhe gefunden. Wer so gelebt in seinem Leben, wer so erfüllte seine Pflicht 5 Nachrufe er 64 - eze ber 2019

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