GZ_Tristach_2019_12

8 Warum lüften? Dez. 2019 L üften? Das ist doch einfach: Fenster aufmachen und das war‘s. Aber hinter richtigem Lüften steckt mehr, als oft angenommen. Wie oft und wie lange soll gelüftet werden, und warum ist richtiges Lüften über- haupt so wichtig? Energie Tirol gibt Tipps und Hinweise, wie Sie für frische Luft in den eigenen vier Wänden sorgen . Warum lüften? Lüften hat den Zweck, verbrauchte Raumluft gegen frische Außenluft aus- zutauschen. Die frische Luft wirkt sich auf mehrere Bereiche positiv aus:  Ich will mich wohlfühlen. Alle kennen es: Wenn Fenster länger geschlossen bleiben, entsteht „di- cke Luft“. Das kann viele Gründe haben, beispielsweise den CO2- Ausstoß der beim Atmen entsteht, Schweiß, Kochgerüche oder Aus- dünstungen aus Möbeln. Diese schlechte Luft führt zu Unwohlsein, Konzentrationsstörungen und Mü- digkeit. Frische Luft hingegen sorgt für gute Stimmung!  Ich will keinen Schimmel. Falsches Lüften kann zu Schimmel führen oder Schimmelbefall verstärken. Durch das Lüften wird die Feuchtig- keit in der Raumluft verringert, was insofern wichtig ist, als dass sich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit an kühleren Bauteilen absetzt und dort die Grundlage für Schimmel bilden kann. Darum hilft richtiges Lüften, Schimmel zu vermeiden. Wie oft und wie lange muss ich in der kalten Jahreszeit lüften? Mindestens drei- bis viermal pro Tag: Morgens nach dem Aufstehen, zweimal tagsüber und abends vor dem Schlafengehen. Zusätzlich gilt es, er- höhte Feuchtigkeit durch Kochen oder Duschen immer sofort ab zu lüften. Beschlagene Fensterscheiben sind ein Alarmzeichen – dann heißt es: Fenster auf! Meist reichen fünf bis zehn Minuten Stoßlüften, um ausgiebig zu lüften und dennoch Heizkosten gering zu halten. Kippen gilt es zu vermeiden, weil dabei kein effektiver Luftaustausch erfolgt. Die dadurch stark ausgekühlten Fens- terlaibungen begünstigen sogar eher die Schimmelbildung und erhöhen zudem den Energieverlust. Bei gegenüberlie- genden Fenstern kann durch Querlüften die Lüftungszeit auf eine bis fünf Minu- ten verkürzt werden. Was passiert bei falschem Lüften? Wenn zu wenig gelüftet oder das Fenster nur gekippt wird, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit immer weiter und dies begünstigt Schimmelwachstum. Besonders betroffen sind z.B. wenig gedämmte Außenwände, Außenecken oder Fensterlaibungen, wo sich Feuch- tigkeit bevorzugt absetzt. Woher kommt die Feuchtigkeit in unserer Raumluft? Jeder Mensch gibt etwa 1 bis 1,5 Liter Wasser pro Tag an seine Umgebung ab. Dazu kommt die Feuchtigkeit durch Kochen, Baden, Du- schen, Wäschetrocknen usw. Bei einem Haushalt mit vier Personen werden auf diese Weise schnell einmal 10 bis 12 Li- ter Wasser in die Raumluft eingebracht. Entgegen weitverbreiteter Mythen von „atmenden“ Wänden ist jede ver- putzte Wand, egal ob im Neu- oder Altbau luftdicht und macht das Lüften unabdinglich. Lediglich feuchtigkeits- speichernde Oberflächen, wie etwa Lehmputze, können das Raumklima ge- ringfügig stabilisieren. Tipp: In schimmelgefährdeten Räumen möglichst keine Wäsche auf- hängen – das Schimmelrisiko steigt dabei umso mehr. Wenn vorhanden, unbedingt Trockenräume, Dachböden etc. nutzen. Bequem lüften Mit einer Komfortlüftung kann aufs Fensterlüften verzichtet werden, denn die Lüftungsanlage versorgt die Wohn- räume beständig mit Frischluft. Mehr Infos dazu finden Sie auf www.energie- tirol.at/komfortlueftung. Schluss mit dicker Luft Querlüften: 1 – 5 Min. gegenüberliegende Fenster gleichzeitig weit öffnen Stoßlüften: 5 – 10 Min. Fenster weit öffnen 10–12 Liter Wasser / Tag mind.

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