GZ_Kals_2019_10

FODN - 72/02/2019 59 beispielsweise die Gaskammer oder durch Hängen. Dann wurden die Men- schen verbrannt. Viele Menschen starben an der enorm schweren Arbeit im Steinbruch. Jeder Erwachsene isst bei uns um die 4000 Kilokalorien – die Steinbrucharbeiter bekamen etwas mehr als ein Viertel da- von. Der Abbau der Steinwände sollte für die Erschaffung eines neuen Linz dienen. In den Baracken – ungefähr zwei bis drei Mal so groß wie ein Klassenraum - wurden ca. 300 Inhaftierten in kleinen Stockbetten untergebracht, oft zu dritt in einem Bett. Durch fehlende Sanitär- anlagen verrichteten die Menschen auch ihre Notdurft in das Bett – die unten Liegenden spürten dies ebenfalls; dar- um waren die oberen Betten begehrter. Ingrid: Im KZ Mauthausen war es sehr informativ. Die Führung war spannend, obwohl es sehr heiß war. Einem ist erst mal klar geworden, was dort geschehen ist, und dass so etwas nie wieder geschehen darf. Florian: Das KZ Mauthausen war wirk- lich sehr beängstigend. Wenn man be- denkt, dass vor 70 Jahren dort Men- schen gequält und umgebracht wurden, versetzt es einem einen Schlag. Man sah, wo die Gefangenen schliefen, aßen, arbeiteten und duschten. Es war für mich eine sehr interessante Führung. Clemens: Viel zu lange Fahrt. Anna-Lena: Mauthausen war ein sehr interessanter Tag für mich. Es ist sehr hart, wie es vor 70 Jahren zugegangen ist. Anna: War voll interessant. Das Busfah- ren war zwar sehr anstrengend, doch es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir hat- ten einen super Begleiter, der sehr inte- ressiert an unseren Fragen war. Er hat Das Konzentrationslager Mauthausen 1938-1945 Am 12. März 1938 wurde der „Anschluss“ des austrofaschistischen Österreich an das Deutsche Reich vollzogen. Zwei Wochen später verkündete der nationalsozi- alistische Gauleiter Oberösterreichs, August Eigruber vor begeistertem Publikum, dass sein Gau mit der Errichtung eines Konzentrationslagers „ausgezeichnet“ werden sollte. Als Standort wurde der an der Donau gelegene Ort Mauthausen gewählt. Hier sollten politische Gegner und als kriminell oder asozial bezeichnete Personengruppen inhaftiert und zu Schwerstarbeit in den Granitsteinbrüchen gez- wungen werden. [Quelle: https://www.mauthausen-memorial.org] A m 8. August 1938 überstellte die SS die er- sten Gefangenen aus dem KZ Dachau. Die in dieser Phase fast ausschließlich deutschen und österreichischen Häftlinge, allesamt Män- ner, mussten ihr eigenes Lager errichten und den Steinbruchbetrieb aufbauen. Hunger, Willkür und Gewalt prägten den Alltag der Ge- fangenen. Ab Dezember 1939 ließ die SS ein zweites Konzentrationslager nur wenige Kilometer von Mauthausen entfernt errichten. Das Zweiglager Gusen ging im Mai 1940 offiziell in Betrieb. Nach Kriegsbeginn wurden Menschen aus ganz Europa in das KZ Mauthausen verschleppt, das nun allmählich zu einem System von mehreren zusammenhängenden Lagern anwuchs. Mau- thausen und Gusen waren in dieser Phase die Konzentrationslager mit den härtesten Haft- bedingungen und der höchsten Todesrate. Häftlinge, die in der Lagerhierarchie ganz unten standen, hatten kaum eine Chance, längere Zeit zu überleben. Wer krank oder für die SS „unnütz“ war, befand sich in ständiger Todesgefahr. Ab 1941 baute die SS in Mauthausen eine Gaskam- mer und andere Einrichtungen zur systematisch- en Ermordung größerer Personengruppen. In der zweiten Kriegshälfte wurden die Häftlinge, darunter erstmals auch Frauen, zunehmend zur Arbeit in der Rüstungsindustrie herangezogen. Zur Unterbringung der Gefangenen vor Ort err- ichtete die SS zahlreiche Außenlager. Auf diese wurden die neu ankommenden Gefangenen vom Hauptlager aus verteilt. Mauthausen selbst wurde immer mehr zu einem Sterbelager für Kranke und Schwache. Da die Arbeitskraft der Gefangenen nun erhalten werden sollte, verbesserten sich kurzfristig die Lebensbedingungen. Ab Ende 1943 wurden sie auch beim Bau unterirdischer Fabriken, wie sie etwa in Melk, Ebensee und St. Georgen an der Gusen errichtet wurden, eingesetzt. Die dort herrschenden unmenschlichen Arbeitsbedin- gungen trieben die Opfer zahlen jedoch bald in neue Höhen. Gegen Kriegsende wurde das KZ Mauthausen zum Zielort für Evakuierungen aus frontnahen Lagern. In mehreren großen Transporten ka- men zehntausende Häftlinge hierher. Überfül- lung, mangelnde Versorgung und grassierende Krankheiten führten in den letzten Monaten vor der Befreiung zu einem Massensterben unter den Gefangenen. Am 5. Mai 1945 erreichte die US-Armee Gu- sen und Mauthausen. Viele Häftlinge waren so geschwächt, dass sie noch in den Tagen und Wochen nach ihrer Befreiung starben. Von den insgesamt etwa 190.000 Gefangenen des KZ Mauthausen und seiner Außenlager waren in sieben Jahren mindestens 90.000 zu Tode gekommen. uns sehr viele Informationen gegeben, die mich sehr geschockt haben. ImNachhinein denke ich viel über das, was geschehen ist, nach und hoffe, dass so was nie mehr passiert. Jetzt habe ich mir selbst eine Meinung gebildet. Lisa: Ich fand es sehr interessant und ich würde es jedem weiterempfehlen. Unser Rundgangbegleiter Karl Hinterholzer erzählte wichtige und interessante Din- ge. Das lange Fahren war es wert. Selina: Es war sehr einschüchternd, als man sah, wie sie die Menschen damals behandelt haben und noch schlimmer, dass das noch nicht lange her ist. Der Rundgang war spannend trotz der Hitze. Samuel: Zu lange Fahrt, aber es war in- teressant. Johannes: Man hat die Größe gesehen und viele extra Informationen bekom- men. Der Guide war sehr nett. Es war sehr interessant zum Sehen. Alles in allem war es sehr interessant, und ich finde, dass man es einmal gesehen ha- ben muss. KINDER, JUGEND & FAMILIE

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