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FODN - 72/02/2019 49 KINDER, JUGEND & FAMILIE Barbara Frischmuth: Verschüttete Milch Auf jedem Buchtisch findet sich derzeit Barbara Frischmuths neu- er Roman „Verschüttete Milch“. I hr denkt euch jetzt: Nicht noch ein Buch aus der Kriegs- und Nachkriegs- zeit, nicht wieder dieselben Geschichten von Not und Entbehrung. Doch dieser Roman ist deswegen anders, weil er unverkennbar auf eine autobiografi- sche Basis er Erzählerin zurückgreift. Frischmuth schafft es, den Dialekt mit Nele Neuhaus: Eine unbeliebte Frau Zum Kennenlernen der sehr be- kannten Nele Neuhaus hat die Bü- cherei Kals am Großglockner das erste Werk aus der Bodenstein- Kirchhoff-Reihe angekauft. W enn sich Fans der Reihe finden, erweitern wir den Bestand natür- lich gerne in diese Richtung. Das Buch wurde auch schon verfilmt, wer sich Ge- lesenes also gerne noch mal im TV zu Gemüte führt, ist hier gut beraten. Das sympathische Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ste- hen vor einem scheinbaren Selbstmord. Als sich jedoch kurze Zeit später ein offensichtlich arrangierter Selbstmord- versuch als Mord entpuppt, muss das Duo der Mordkommission tätig werden. Neuhaus schafft es in dem verzwickten Fall, die Spannung aufrechtzuerhalten und den Leser bis zur letzten Seite zu Fesseln. Ein geglückter Beginn einer Reihe, die mittlerweile als die„Taunus- Krimis“ bekannt geworden ist. erzähltechnischer Raffinesse einzubau- en und viele Miniaturgeschichten zu einer gesamten Kindheitserzählung zu- sammenzufassen. Die Erzählerin Juliane, im ersten Teil „die Kleine“ und im zweiten Teil „Juli“ genannt wird, erinnert sich an ihre Kindheit zurück, zuerst anhand von Bildern, dann durch kleine Episoden. Auch die Entwicklung des Stiefvaters zum Alkoholiker, der Niedergang des Hotelimperiums und die Entwicklung vom Kind zur entscheidungsfähigen Erwachsenen füllen die 286 Seiten zu einer getragenen Geschichte, die für lange Herbstabende geschrieben zu sein scheint.

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