GZ_Kals_2019_10

44 FODN - 72/02/2019 Kals, Heiligenblut, die Hohen Tauern – viele Bergfreunde bringen diese Regionen nicht nur mit dem höchsten Berg Österreichs in Verbindung, sondern auch mit der Möglichkeit auf ihren Wanderungen Steinböcke beobachten zu können. Dass dies noch gar nicht so lange selbstver- ständlich ist, zeigt die Tatsache, dass diese Wildart erst vor genau 50 Jahren, mit der ersten Freilassung in Kals, nach Osttirol zurückkehrte. Von Dr. Gunther Gressmann, Naturraummanga- ment - NP Hohe Tauern L ange hatte man wenig Bedürf- nis in die Berge vorzudringen. Tierarten, die hier überlebten, mussten aus damaliger Sicht magi- sche Kräfte besitzen. Vielen Körper- teilen von Arten wie Steinbock, Bart- geier oder Gämse wurde deshalb in der Volksmedizin große Bedeutung beigemessen. Vom Alpensteinbock waren Bezoarkugeln gegen Vergif- tungen, Gelbsucht, Ruhr und Ohn- macht sowie das meist als Amulett getragene Herzkreuz, das Glücks- bringer war, gleichzeitig aber auch unverwundbar machen sollte, beson- ders begehrt. Auch Fäkalien gegen Entzündungen, Hornspäne gegen Koliken und Blut gegen Nieren- und 16. Juni 1969 - Moaalm: Niggl Hiasn (Schnell Matthias) 50 Jahre Steinwild in Kals

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