GZ_Kals_2019_10

24 FODN - 72/02/2019 - als Brennholzlieferanten Der Starkastanteil, der beim Hecken- schnitt anfällt, kann als Brennholz genutzt werden, auch für die Hackgut- gewinnung. Was beim Heckenschnitt nicht als Brennholz verwertet werden kann, kann kompostiert werden. - als Fundgrube für nachwachsende Spezialwerkstoffe Für das bäuerliche Handwerk liefern Hecken und Feldgehölze bestes Werk- zeugholz (“Machlholz“) und Drechsel- holz. Eschenholz wird für die Herstel- lung von Werkzeugstielen verwendet, da es nicht „prellt“, d.h. durch seine Elastizität Stöße absorbiert. Berberit- zenholz wird auch heute noch vereinzelt für die Herstellung von Rechenzähnen gebraucht, Haselholz für Körbe, Wan- derstöcke, Stiele etc. - als Naturapotheke Seit jeher sind Hecken und Feldgehöl- ze wertvoll für die körperliche Gesund- heit des Menschen. Viele Wildfrüchte und ihre Blüten wirken lindernd und liefern reichlich Vitamine. Die Früchte von Hagebutte und Berberitze stärken durch hohen Vitamin-C-Gehalt unse- re Abwehrkräfte. Schwarzer Holunder hilft bei Fieber und Erkältungen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. - als Nahrungs- und Genussmitt el Die Früchte der Hecken waren frü- her für die Selbstversorgung notwendig, auch heute noch werden sie vereinzelt genutzt und sollen mit dem Projekt „Essbare Landschaft“ wieder an Bedeu- tung gewinnen. Besonders geignete essbare Sträucher für Kals am Großglockner Schwarzer Holunder. Seine Blüten lie- fern das Aroma für Holundersekt, Sirup oder Süßspeisen und finden in der Na- turheilkunde Anwendung. Die Früchte sind in rohem Zustand leicht giftig und sollten deshalb nur gekocht als Mar- melade verzehrt werden. Der Schwar- ze Holler wächst überall dort, wo der Boden reichlich gedüngt ist, beispiels- weise bei Düngestätten. Hier braucht man ihn daher auch nicht anzupflan- zen. Er kommt von selbst. Man muss ihn nur dulden. Wer ihn pflanzen will, bekommt wurzelnackte Pflanzen beim Landesforstgarten in Nikolsdorf. Roter Holunder. Der kleinere Bruder des schwarzen Holunders liebt gern schat- tige Waldränder und Lichtungen. Er ist unempfindlich gegen Kälte und steigt bis 1.800 Seehöhe hinauf. Achtung: Die unreifen rohen Früchte des Roten Ho- lunders werden in Volksmedizin als Ab- führmittel verwendet. Durch Verkochen lassen sie sich aber zu Sulze, Marmela- de, Saft und ähnlichem verarbeiten. Heckenrose. Die zartrosa blühende dor- nenbewehrte Wildrose liebt sonnige Standorte und verträgt auch Trocken- heit. Auf Hochdeutsch heißt sie „Hage- butte“, in Kals hat sie gleich drei Namen: Naunitze (slawisch), Prasol (romanisch) und Hundsbeer (deutsch). Damit ist sie gleichsam ein lebender Zeuge der ein- zigartigen Besiedlungsgeschichte des Hochtales. Hagebutten sind bekannter- maßen reich an Vitamin C und wertvol- ler Rohstoff für Tees und Marmeladen. Früher dienten sie auch als natürliches Heilmittel gegen die „Hundswut“ (Toll- wut), daher wohl auch die lokale deut- sche Namensform. Vogelbeere. Die Vogelbeere oder Eber- esche wird in Kals als „Moschn“ be- Schwarzer Holunder . Seine Blüten liefern das Aroma für Holundersekt, Sirup oder Süßspeisen und finden in der Naturheilkunde Anwendung. NATUR & UMWELT

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