GZ_Kals_2019_10

FODN - 72/02/2019 23 NATUR & UMWELT serinnen und Kalser, auch der objekti- ve Vergleich von Luftbildern zeigt, wie sich die Flächen in den letzten 70 Jahren (seit den 1950er Jahren) verändert haben und Teile der Kulturlandschaft, vor al- lem einzelne Rodungsinseln und Sicht- achsen zugewachsen sind. Ziel ist des Projektes „Freischneiden“ ist es, ein aktuelles Bild der landschaft- lichen Veränderungen zu gewinnen, die künftige Entwicklung gemeinsam festzulegen und darauf aufbauend ge- zielt freiwillige Maßnahmen zur Land- schaftspflege zu ergreifen, gegliedert nach: 1. Maßnahmen auf Gemeindeflächen (Pflege von Böschungen und öffent- lichen Flächen), 2. Maßnahmen auf Agrarflächen (Frei- schneiden, Weidepflege, Gehölzpflege) 3. Maßnahmen auf Privatflächen (in Abstimmung mit den Besitzern) 4. Besonderes Augenmerk soll auf das Freischneiden von traditionellen Sichtachsen gelegt werden! Projekt „Essbare Landschaft“ – Gehöl- ze beleben und bereichern die Feldflur Die Idee der „essbaren Landschaft“ sieht vor, dass künftig bei Gehölzpflan- zungen im öffentlichen Raum verstärkt traditionelle standortheimische nieder- wüchsige und „transparente“ Gehöl- ze gepflanzt werden, die von Mensch und Tier auch genutzt werden können. Sie sollen an die Stelle von ganzjährig blickdichten, hochwachsenden Nadel- waldflächen in der Kulturlandschaft treten, die seit den 1960er Jahren über- handgenommen haben und zunehmend attraktive Sichtachsen verstellen. Gehölze beleben und bereichern seit jeher die Kalser Feldflur. Am auffäl- ligsten sind Berberitze, Hagebutte, Ro- ter und Schwarzer Holunder, aber auch Himbeere, Stachelbeere, Vogelbeere und Hasel gedeihen an Wegrändern und Böschungen. Allerdings sind mit den Grundstückszusammenlegungen ins- besondere auf den Dorfer Feldern viele Sträucher und Gebüsche aus der Feld- flur verschwunden. Dabei erfüllen Flur- und Feldgehölze viele wichtige Funktionen wie zum Bei- spiel - für Wildtiere als  Ansitz- und Singwarten  Deckung und Schutz  Überwinterungsquartiere  Schlaf- und Rastplätze  Nahrungsbiotope  Rückzugsgebiete bzw. Zufluchtsorte  Biotopverbund und Wanderachse  Nistbiotope etc. 

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