GZ_Kartitsch_2019_10

Oktober 2019 32 20 Jahre Ortschronistin „Chronisten sind das Langzeitge- dächtnis einer Gemeinde, indem sie festhalten, bewahren und der Zukunft weitergeben!“ Etwas zynisch gesagt: „Chronisten sind wie Maulwürfe, die alles ausgraben!“ Nun, unsere im Jahr 2002 verstor- bene Volksschuldirektorin, Frau Philomena Draschl, die langjähri- ge und eifrige Ortschronistin von Kartitsch, sah in mir, aufgrund meiner zahlreichen Recherchen in der Aktion „Dorferneuerung“, wohl die geeignete Person, ihre Nachfolgerin zu werden und mel- dete mich beim Bezirks- Chronisten Herrn Dr. Lois Ebner und bei der Gemeinde Kartitsch als weiterführende Dorfchronistin an. Nur zögernd, ob der vielen Arbeit als Mutter von 4 Kindern, Bäue- rin, Vermieterin, Sprecherin bei Heimatabenden, Pfarrgemeinde- rätin und Autorin, übernahm ich im Jahr 1999 die Aufgabe meiner sehr geschätzten Vorgängerin, für die ich auch einige Kindertheater- stücke texten durfte. Seit 20 Jahren obliegt mir nun die ehrenamtliche Tätigkeit, mit dem Blick auf das Jetzt und mit dem Blick zurück , chronologisch nach Jahr und Sachgebiet geordnet, in Wort und Bild zu sammeln, Dor- fereignisse festzuhalten, Altes und Vergessenes aufzuspüren und wie einen wertvollen Schatz der Zukunft weiter zu geben. Es wurden von mir im Auftrag der späteren Bez.-Chronisten Herrn Hansjörg Temmel und Herrn Sepp Wurzer die Kirchen, Kapellen, Bildstöckl und Weg- kreuze, die Korn-Harpfen, die Kornmühlen, Bergwerke und schließlich gemeinsam mit unse- rem Waldaufseher, Herrn Georg Reider die Flurnamen erhoben. Auch manch Geselliges von Frü- her, wie altes Brauchtum und Liedgut, sowie alte Schriften, Bildpostkarten, Fotos, Schüler- aufsätze, Urkunden und Zeugnis- se vergangener Epochen haben für mich als Ortschronistin einen hohen Stellenwert. Bei Wünschen zu Stammbaum- forschungen sind mir die übergro- ßen Ahnenbücher im Pfarramt Kartitsch, dank unseres Ortspfar- rers Herrn Cons. Anton Kofler neben der Suche im Internet schon oft eine große Hilfe gewe- sen. In einem Tagebuch halte ich die aktuellen Dorfgeschehen fest, wie Neu- und Umbauten, auch Wet- ter, Unwetter, ev. Katastrophen- schäden und Straßenverhältnisse. Kurze Notiz gibt es auch über ein besonderes Ereignis im Nachbar- dorf, im Bezirk, im Land, in der Welt. Meine Chronistenarbeit, die viel Begeisterung und AHAs mit sich bringt, endet nie und ist sehr zeit- intensiv, jedoch das Resultat möchte und soll ein wertvolles, kostbares Gut für die Nachwelt sein. Hilda Außerlechner HERBSTZAUBER In Gold getaucht nun die Wälder, sorgfältig abgeerntet Fluren und Felder. Stille breitet sich sanft über das Land, eine späte Rose ich noch liebkosend fand. Bergwanderer die klare Sicht genießen, gemütlich grasen Rinder auf den Wiesen. Kühle Abende drängen jetzt ins Haus, Herbst, füll´ jede Stube mit deinem Frieden aus. Hilda Außerlechner

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