GZ_Kartitsch_2019_10

Oktober 2019 30 Feierliche Glockenweihe Kartitsch, 19. 06. 1949 als die Glocken kosteten und ne- ben einem großen Fest soll offen- sichtlich noch einiges Geld für weitere kirchliche Aufgaben üb- rig geblieben sein. Im Juni 1949 war es dann soweit. Auf mit Fichtenreisig und Girlan- den festlich geschmückten LKWs wurden die neuen Glocken am Nachmittag des 18. Juni in der „Wiese“ festlich empfangen und in feierlichem Zuge mit Böller, Kirchenfahnen, Musik, Schützen, Gemeinde-Honoratioren, der Geistlichkeit und vielen Gemein- debürgern in Prozessionsform zum Platz vor der Volksschule geleitet, wo sie auf einem festlich geschmückten Holzgerüst zur Be- sichtigung und kirchlichen Weihe aufgehängt wurden. Häuserbe- leuchtung, Böller und ein Konzert der Musikkapelle bis 11 Uhr nachts verschönerten den Fest- abend. Einer Feldmesse am Festtag mit gehaltvoller Ansprache durch den Weihespender Msg. DDr. Josef Resch, Direktor der bischöflichen Finanzkammer Innsbruck, folgte die kirchliche Segnung aller ins- gesamt zehn Glocken, begleitet von sinnigen Gedichten und Ge- beten. Den Abschluss bildete ein feierliches Te-Deum. Für jede Glocke war auch ein Glocken- Pate bestimmt. Um 1 Uhr nachmittags wurden auf festlich geschmückten Pferde- wägen die vier für die Pfarrkirche St. Leonhard bestimmten Glo- cken in feierlichem Zuge zur Kir- che begleitet und Fachleute gin- gen daran, sie (auf den Turm) „aufzuziehen“ und läutefertig ein- zubauen. Um etwa 3 Uhr nachmittags wur- den die vier Glocken für die Fili- alkirche St. Oswald ebenfalls in festlichem Zug nach St. Oswald begleitet, mit Kirchenfahnen, Mu- sikkapelle, Böller und Schützen- kompanie. Gleichzeitig wurden auch die zwei mitgeweihten klei- nen Glocken für die Birgler Ka- pelle abgeholt. Bereits am späteren Nachmittag schallte der Klang der großen Glocke weithin durch das Tal, erstmals wieder nach vielen Jah- ren des Schweigens. Abends war der Glockeneinbau soweit gedie- hen, dass erstmals wieder das vol- le Geläute der vier Glocken von St. Leonhard erklang und weithin zu vernehmen war, zur Freude und Erbauung der Dorfbewohner. Die Glocken wurden damals noch händisch geläutet und neben eini- gen noch altgeübten „Läutern“ wurden bald auch interessierte junge Talente angeheuert. Das blieb so, bis zu Beginn der 1960er Jahre die Kirchengeläute auf Elektrobetrieb umgerüstet wur- den. Das bisherige Ziegenglöckl passte klanglich nicht mehr zum neuen Geläute und konnte daher nur ge- Empfang in St. Oswald Segnung

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