GZ_Kartitsch_2019_10

29 Oktober 2019 Feierliche Glockenweihe Kartitsch, 19. 06. 1949 Vor 70 Jahren, im Juni 1949, konnte Kartitsch das seltene Fest der Weihe neuer Kirchenglocken für die Pfarrkirche St. Leonhard und die Filialkirche St. Oswald feiern. Wenn auch die Aufzeich- nungen darüber rar sind, ältere Gemeindebürger können sich noch lebhaft daran erinnern. Bereits zum zweiten Male waren die Kirchenglocken am 17. Jänner 1942 zu Kriegszwecken eingezo- gen und von den beiden Kirchtür- men heruntergeholt worden. Durfte beim Ersten Krieg in Kar- titsch noch die zweitgrößte, die von Pfarrer Herrnegger 1911 ge- spendete und dem Hl. Josef ge- weihte Glocke zurückbehalten werden und zusätzlich das „Ziegenglöckl“ (Totenglocke), blieb beim zweiten Krieg nur mehr das Ziegenglöckl zurück, in St. Oswald wurden alle abgenom- men. Schon bald nach Kriegsende be- mühten sich die Verantwortlichen in Gemeinde und Kirche um neue Glocken. Schulleiter Hermann Lergetporer schrieb in der Schulchronik: „ Vorbei war der Krieg, wenn auch nicht heimge- kehrt der Friede. Alle sehnten sich nach Glocken, den Mahnern und Rufern. Wenig wurde jedoch davon gesprochen. Doch auf ein- mal zeigte sich selbstbewusstes, flottes Handeln. Ein günstiger Holzverkauf brachte die finanziel- le Grundlage“. In der Tat war 1949 der Holzpreis recht günstig und Bürgermeister Andrä Außerlechner, vlg. Greter, der nebenberuflich als Einkäufer bei der Südtiroler Holzfirma Prugger tätig war, konnte für das von den Kartitscher Bauern ge- spendete „Glockenholz“ einen Sonderpreis erzielen, sodass die neuen Kirchenglocken bei der Glockengießerei Oberascher in Salzburg in Auftrag gegeben wer- den konnten. Vereinbart war, dass jeder Bauer seine Glockenspende in Form von Muselholz termingerecht an ei- nem der Talwege lagert, woran sich noch manche gut erinnern können. Dem Erzählen nach kam letztlich mehr Holz zusammen, Aufziehen der großen Glocke Messfeier

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