GZ_Tristach_2019_09

Sept. 2019 Kletterer & Bergsteiger - Georg Zlöbl 21 G eorg Zlöbl ist ein „Spätberu- fener“. Als gebürtiger Lienzer kannte er zwar die meisten Berge um Lienz mit Namen, war aber erst als Sechzehnjähriger auf einem von ihnen, dem Rauchkofl, mit einem Arbeitskolle- gen und dessen Eltern. Von der Welt, die sich ihm da auftat, war er begeistert. Es war sozusagen die Initial- zündung für sein Leben mit dem Berg in Freizeit und Beruf. Von da an zog es ihn fast jedes Wochenende in die Berge. Er wurde Mit- glied bei der Alpenvereins- jugend. Sein erster 3.000er war die Röt- spitze. Das ganze Bergsteigerleben von Schorsch, wie er unter Kollegen genannt wird, würde den Rahmen sprengen. Hier gilt es, besonders prägende Erlebnisse zu beschreiben. Als Walter Mair einen Führer für die Schobergruppe erstellte, begleitete Georg ihn häufig. Im Laufe dieser Ar- beit entstand dann der Ehrgeiz, alle 53 Dreitausender in dieser Gebirgskette zu ersteigen. Kein einfaches Unternehmen, denn der Friedrichskopf ließ einen Gip- felsieg erst beim fünften Versuch zu. Am Georgskopf, dem schwierigs- ten und letzten von allen, fanden sie am Gipfel ein Heft vor, in dem zwischen 1933 und 1971 nur drei Eintragungen verzeichnet waren. Bis Mitte der 70er Jah- re unternahm er mehr als 150, zum Teil schwierige Klettertouren in den Lienzer, Südtiroler bzw. italienischen Dolomi- ten (Laserzkante, Direkte Laserzwand, Hochstadelpfeiler, Fiames Kante, To- fana-Südwand usw., aber auch kom- binierte Fels-Eis-Touren wie Glockner- wand-Überschreitung, Pallavicini-Rinne, Petzeck Nordwand etc.). In seinen peni- bel geführten Aufzeichnungen sind mehr als 1.100 Touren vermerkt. Georg Zlöbl, Jahrgang 1947 1978 Aconcagua (Argentinien) 1969 Roter Knopf (Schobergruppe) 1982 Ladakh Kang La Cha 6.170 m 1973 Klettern in Frankreich ►

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