GZ_Assling_2019_08

Seite 21 08/2019 Besuch von SchwesterAndrea Schett in Ischgl Es läutete das Telefon, wie es alle Tage von früh bis Abend läutet, da immer Gäste, Zimmer für den Winter buchen. Diesmal meldete sich aber Schwester Andrea, sie fragte ob es recht wäre, wenn sie am nächsten Tag mit ihrem Neffen kommen würde. Natürlich konnte sie kommen, ich freute mich so sehr. Vor Jahren las ich in der ACHSE über ihre Arbeit in Bolivien und was sie alles schon geleistet hat. Sie ist auch von Spenden aus ihrer Heimat angewiesen. So schrieb ich ihr und schik- kte ihr manchmal eine Spende, dass sie für ihre Kinderstation etwas kaufen konn- te. Wir blieben so über Jahre in Kontakt. Persönlich kannten wir uns nicht. Am nächsten Tag, ich war sehr aufgeregt, kamen Sr. Andrea und ihr Neffe. Mir kam vor, als hätte ich sie schon lange persön- lich gekannt. Sie hatte so ein mildes Gesicht und Augen die lächelten. Sie sah so jugendlich aus mit ihrem grauen Schwesternkleid und ihren grauen Sanda- letten. Wir umarmten uns, es war eine herzliche Begrüßung. Wir gingen in die Stube, tranken einen Kaffee, redeten und redeten über Leute, die wir beide kannten. So verging die Zeit bis Mittag, wie im Flug. Ihr Neffe schaute sich in der Zwischenzeit Ischgl an. Meine Tochter hat für uns für das Mitta- gessen die Wildererhütte ausgesucht. Das ist eine Hütte mit einem kleinen Wild- park, einem See mit vielen Forellen und ein paar Enten. Es gibt Hirsche, Rehe, Steinböcke, Hen- nen, Hasen, Murmeltiere,…. Wir schau- ten uns alles an. Während des Essens erzählte uns Sr. Andrea viele Anekdoten aus Ihrem Leben in Bolivien, lustige und auch traurige. Am meisten wunderte sie, dASS Kochsendun- gen zu jeder Tages- und Nachtzeit im Fernsehen laufen. Wieviel die Köche Kochtöpfe bräuchten und die vielen Lebensmittel, die man gar nicht zu Hause hat, und wie viel noch in den Töpfe blei- be. Wir fuhren dann wieder nach Ischgl, besuchten unsere Kirche und den Fried- hof. Schwester Andrea fand unsere Kir- che wunderschön, staunte über unseren Friedhof, in dem nur schmiedeeiserne Kreuze stehen und auch über die Blumen- pracht. Gegen 14.00 Uhr mussten sie wieder fah- ren. Schwester Andrea übergab mir einen kleinen Engelkopf mit Flügeln, den die Frauen in Bolivien selbst anfertigten und sie mit Erdfarbe bemalen und eine kleine, von den Frauen gewebte Tasche. Diese verkaufen sie um etwas Geld zu verdie- nen. Mein Mann und ich gaben ihr für Bolvi- vien eine Spende mit, damit sie wieder etwas für die Kinder in ihrer Station machen konnte. Die Zeit ist vergangen. Es kam der Abschied mit dem Versprechen, dass wenn Gott will, wir uns in drei Jahren wiedersehen. Nach ein paar Tagen kam ein Brief von ihr. Es war ein Brief voller Erinnerungen und des Dankes. Sie schrieb unter anderem: „Die Dankbarkeit verwandelt dies Herz und erfüllt es mit Freude. Reich beschenkt nehme ich Abschied. Ich fliege wieder nach Bolivien zu meinen Lieben.“ Schwester Andrea feiert in diesem Jahr Ihren 80. Geburtstag. Alles Liebe und Gute, viel Gesundheit und Gottes Segen, reller Hintergrund nachhaltig die Genre- gulation. Die Genprägung in den ersten Lebensjahren hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Gesundheitszustand im Erwachsenenalter. Eine wichtige gesundheitspolitische und gesellschaftliche Aufgabe besteht daher auch besonders im Schutz von Ungebo- renen, werdenden Eltern und Jungfami- lien. Leben Kinder in den sensiblen Phasen der epigenetischen Prägung in stabilen psychosozialen Verhältnissen, können sie als Erwachsene selbst schwierigen Umweltbedingungen trotzen. Das sind dann diejenigen Menschen, die trotz ungesundem Lebensstil uralt werden. Doch selbst wenn die epigenetische Prä- gung in diesen sensiblen Phasen un- glücklich verlaufen ist, haben wir zeitlebens die Möglichkeit, durch Ände- rungen im Verhalten und durch die Kraft unseres Denkens, den epigenetischen Code zumindest teilweise auch willent- lich zu verändern. Für die Heilkraft der Gedanken ergeben sich durch die Erkenntnisse der Epige- netik weitreichende Konsequenzen. Wir wissen, dass unsere psychische Verfas- sung bis in die Genregulation hinein wirksam wird. Wir wissen, dass wir sogar unsere genetische Disposition ver- ändern können. Mit diesem Wissen im Hinterkopf haben unsere Gedanken eine ganz neue Kraft. Unserem Bewusstsein eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Fortsetzung: Epigenetik

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