GZ_Assling_2019_08

Seite 13 08/2019 Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen. Dieser Spruch zusammen mit dem Bild eines Feldweges, dessen weiteren Verlauf am oberen Bildrand man nur erah- nen kann, drückt etwas von dem aus, was mich nach dem Tod von Tate bewegte. Tate wurde am 3. Mai 1940 in Burg geboren. Er war das einzige Kind von Maria Wurzer, geb. Libiseller und Josef Wurzer. Gemeinsam mit den Ziehge- schwistern Warbe und Frieda wuchs er am Maronigerhof auf. Er besuchte für acht Jahre die Volksschule in Burg und anschließend zwei Jahre lang die Landwirtschaftliche Lehran- stalt in Lienz. Am 06.06.1966 heiratete er Maria, geborene Leiter aus Sillian. In den darauffolgenden Jahren kamen sieben Kinder zur Welt. Anfangs bewirtschaftete Tate den Hof mit viel Handarbeit und wenig Einsatz von Maschinen. Vor allem im Sommer bei der Feldarbeit arbeiteten auch die Großeltern und wir Kinder mit. Auch hilfsbereite Nachbarn, wie unser Volksschullehrer Auer Toni oder Vergeiner Johann (Hirtla Hans) halfen oft auf dem Feld mit. Die Erfahrung gemeinsam etwas geschafft zu haben, ist mir bis heute in guter Erinnerung. Besonders ereignisreich für uns Kinder war die Heuernte im Kristeinertal. Mit einer guten Jause für den ganzen Tag (Blechkuchen, Milch, schwar- zer Tee, Brot und Speck) blieb für uns Kinder auch Zeit zum Spielen am nahen Kristeinbach. Abends ging es oben auf dem „Heufuder“ zurück nach Hause. Tate war ein eher stiller Mensch, aber wenn er etwas sagte, hatten seine Worte Gewicht. Er verstand es unseren kindlichen Übermut in Bahnen zu lenken und für die Sicherheit am Hof zu sorgen. Für mich waren Tates Hände immer bedeutungsvoll. Große, kräftige Hände waren es, rau und hart von der täglichen Arbeit. Mit diesen Händen hat er stehts gut für seine Familie gesorgt. Diese Hände haben uns Sicherheit gegeben, auch beim gemeinsamen Berggehen. An der Hand von Tate waren weder Nebel noch steile Geröllhalden bedrohlich. Im Sommer sind wir auch öfter mit ihm ins Kristeinertal zu den Schafen gegangen, welchen von Jugend an seine besondere Liebe galt. Tate hat in der Natur Ruhe und Erholung gefunden. Einige Jahre lang war er leidenschaftlicher Jäger, wobei er manches „Gamsl“ erlegte. Abends lauschten wir oft gespannt den Jag- derzählungen von Tate und Hofstätter Tone. Gerne waren wir im Winter bei der Wildfütterung dabei. Ihm war es sehr wichtig, all seinen Kindern eine gute Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Er hat sich auch für die Gemeinschaft eingesetzt. Mehr als 60 Jahre lang war er Mitglied der Schützenkompanie St. Justina und einige Jahre war er bei der Freiwilligen Feuerwehr Ass- ling. Für zwei Perioden war er Obmann der Agrargemeinschaft Burg/Vergein, wobei er sich als gewissenhafter und harter Verhandler zeigte. Als die eigenen Eltern pflegebedürftig wurden, hat er seine Frau Maria langjährig bei der Pflege unterstützt, vor allem beim nächtlichen Lagern. 2016 feierten Tate und Mame die Goldene Hochzeit im Kreise der Kinder und Enkelkinder. Staunend und stolz blickte er in die große Familienrunde, deren Grundstein er mit seiner Frau gelegt hatte. Im Jahr 2012 übergab er den Hof an seine Tochter Verena, die mit ihrem Mann Gerhard und den Kindern Bernd und Nadja den elterlichen Betrieb tatkräftig weiterführt und modernisiert. Mit Freude und Erleichterung verfolgte er weiterhin die Arbeit am Maronigerhof und verrichtete kleine tägliche Arbeiten, solange es seine Gesundheit zuließ. Die letzte Zeit seines Lebens war Tate zunehmend auf Hilfe und Unterstützung angewiesen, die ihm von seiner Familie und liebevollen Pflegerinnen zuteil wurde. Tate war ein sehr heimatverbundener Mensch. Noch am Tag vor seinem Tod saß er auf der Hausbank, auch wenn der Weg dorthin schon beschwerlich war. Am 28. Juli starb Tate, für uns alle unerwartet, zu Hause am Maronigerhof. Viele Menschen aus nah und fern kamen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen und der Familie Trost zu spen- den. Am 31. Juli fand der Trauergottesdienst in der Pfarrkirche St. Justina statt. Herr Pfarrer Andreas Huber richtete tröstliche und wohlüberlegte Worte an die zahlreiche Trauergemeinde. Der Männerchor sang vertraute und neue Weisen, besonders das Lied vom guten Kameraden berührte uns alle. Die Schüt- zenkompanie rückte aus und schoss eine exakte Ehrensalve am Friedhof. Die Abordnungen der Feuerwehr und Schützen senkten ihre Fahnen zum letzten Gruß. Viele Menschen aus dem Ort haben durch ihre Unterstützung mitgeholfen, Tate einen feierlichen und würdigen Abschied zu gewähren. Für das leibliche Wohl war anschließend in der ehemaligen Volksschule Burg gesorgt, wobei ebenfalls helfen- de Hände aus der Nachbarschaft der Familie zur Seite standen. Ein herzliches Vergelt`s Gott an alle! Danke Tate, für alles, was du uns vorgelebt hast. Wir vermis- sen dich und tragen dich in unseren Herzen Tochter Ingrid Gedenken an FranzWurzer, vlg. Maronig Jungschützen Die Warscher Schützenkompanie Assling ist wieder auf der Suche nach Jungschützen. Bist du 7 Jahre oder älter, dann komm vorbei. Auf dich wartet ein abwechslungsreiches und aufregendes Vereins- leben. Kontakt: schuetzenassling@gmail.com oder 0664/7674537 Peter Eder, Schriftführer der Warscher Schützenkompanie Assling

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