GZ_Gaimberg_2019_08

49 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 4 Nachrufe 3 9 einem Vorbild an aufrich- tiger Frömmigkeit, religiöser Ernsthaftigkeit und christ- licher Überzeugung wurde. Dies dankte ihr eine überaus große Zahl an Teilnehmenden bei der Beerdigung am Sams- tag, dem 6. April 2019, am Familiengrab im Gaimberger Friedhof. Kirchenchor und Bläsergruppe umrahmten in festlicher Weise die Fei- erlichkeiten, denen Dekan Dr. Franz Troyer vorstand. Glaube, Hoffnung und Liebe begleiteten und trugen die Verstorbene durch ein langes Leben. Bemerkenswert war an der „Mesner Tone“ aber auch das wache Interesse am Leben in „Kirche und Welt“. Sie wusste Bescheid - so- wohl in römischen als auch in ortskirchlichen Abläufen und Wendungen und hat an so manchen „Neuerungen“ durchaus auch gelitten. „Aber alles zur größeren Ehre Gottes“, meinte sie lächelnd. Papst Johannes Paul II. hät- te sie durch sein 27-jähriges Pontifikat sehr geprägt, sagte sie bei der Übertragung der Begräbnisfeierlichkeiten durch die Medien im April 2005. Und so erstaunt es wohl nicht, dass Antonia Webhofer am 2. April, dem Todestag des heiligen Papstes Johannes Paul II., heimgerufen wurde. Und das Wiedersehen mit vielen geistlich, arbeits- und alltagsmäßig verbundenen Weggefährten durch all die Jahre - mögen sie „über oder schon unter der Erde“ gewe- sen sein - ist sicher großartig ausgefallen. Wir gönnen ihr nun den himmlischen Jubel. Liebe Tone, es sei Dir im Na- men vieler Gemeindebürger und Gemeindebürgerinnen recht herzlich „Vergelts Gott“ gesagt. RIP. „Gar a bissele schnell hat es der Wastl gepackt“... ... meinte ein Begräbnisteil- nehmer am Totenmahl beim „Kirchenwirt“. Obwohl schon länger kränk- lich, kam der Abschied doch für viele Mitmenschen recht überraschend. Am Sterbegot- tesdienst und der anschlie- ßenden Urnenbeisetzung nahmen Verwandte und Be- kannte aus unterschiedlichen Gegenden teil. Kam der „Sa- ringer Wastl“ doch relativ viel in der näheren und wei- teren Umgebung herum und hatte einen größeren Bekann- tenkreis. Wohl nicht zuletzt durch seine unterschiedlichen Fähigkeiten war er ein ge- suchter Helfer in so manchen Unebenheiten und Nöten in der Nachbarschaft, aber auch in der weiteren Umgebung. Wastl war bekannt für inte- ressante Gespräche, seine „Kritikfreudigkeit“ schätzte man in seinen Stammlokalen. Kam dadurch doch so manch anderer Blickwinkel zutage. Es erinnern sich noch etliche ältere Weggefährten an inte- ressante Stunden im „Hotel Stocker“ mit der damaligen Wirtin Hilde. „Vom Holz’n konn i enk viel dazähl’n, ohne „Vöatl“ (= Wissen um praktischen, vorteilhaften Arbeitsablauf!) geht nix... schneller wochsn ja de Bame noch, als die Holzer“, mein- te er verschmitzt lächelnd in so mancher Runde, nicht nur im Holzfällerkreis. Jedenfalls wird der „Saringer Wascht“ wieder etlichen Waldbesit- zern, Förstern und Waldpfle- genden in Erinnerung kom- men und es auch als stets gefragter und gesuchter „Hol- zer“ bleiben. Zu Beginn des Sterbegot- tesdienstes am Samstag, 25. Mai, zelebriert von Dekan Dr. Franz Troyer und feierlich umrahmt durch die Bläser- gruppe „Hornflakes“ und den Kirchenchor ließ PA Mag. Georg Webhofer das Leben des Verstorbenen noch ein- mal vorüberziehen: „Sebastian Ganzer, allen als „Saringer Wastl“ bekannt, wurde am 17. Jänner 1934 geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit am Gosserhof in Zedlach. Mit- te der fünfziger Jahre ver- ließ Wastl Zedlach und zog zu seiner Tante Moidl nach Gaimberg auf den „Saringer- hof“, den er später auch erbte. Anfang der sechziger Jahre lernte Wastl seine Frau Aloi- sia kennen, mit welcher er sich dann 1965 verehelichte. Gemeinsam bewirtschafteten sie den „Saringerhof“ und renovierten das Bauernhaus. Groß war die Freude, als sei- ne Kinder Andreas und Midi zur Welt kamen. Wastl war ein gefragter Holz- fäller. Durch dieseArbeit kam er auch öfters in die Schweiz und nach Deutschland. Er arbeitete auch bei den „Li- enzer Bergbahnen“ und beim Österreichischen Wachdienst. Aber es zog ihn immer wie- der zur Holzarbeit zurück, der er dann bis zu seiner Pensio- nierung treu blieb. Durch die Liebe zu den Tie- ren, besonders zu den Pfer- den, kam es dazu, dass er in seiner Pension die Sommer 2007 und 2008 als Hirte auf der „Valentinalm“ (am Plö- cken) verbrachte. Seit 2017, damals starb seine Frau Aloisia, wurde er von seiner Schwiegertochter Ma- ria betreut und versorgt. Die tägliche Fahrt mit seinem ge- liebten Auto zur Tankstelle auf einen „Ratscher“, danach zu seiner Tochter Midi und zu seiner Enkelin Stefanie, be- deuteten dem Wastl viel und waren seine Freude. Diese Freude war ihm bis eine Wo- che vor seinem Tod gegönnt. Sebastian Ganzer ist während eines kurzen Krankenhaus- aufenthaltes, völlig unerwar- tet, in der Nacht zum 19. Mai 2019 friedlich entschlafen und zu Gott gerufen worden. Wastl, ruhe jetzt im Frieden und in der Freude Gottes!“ Pferde waren eine große Leidenschaft von Sebastian Ganzer. Foto: Dina Mariner

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