GZ_Gaimberg_2019_08

13 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 1 Allgemein 3 9 Strahlrohren und -spritzen ei- nen großen Bogen, da schrei- ten wir stolz durch. Dann wird gratuliert: „Alles Gute …“. beim dritten Feuerwehr- händedruck wird Heini blass, die Knochen hätten doch län- ger einen Gipsverband ge- braucht. Trotz dieses pannenreichen Starts hielt die Ehe ein Le- ben lang. Die nächsten Jahre machten vier Buben und ein Mädchen das Familienglück perfekt. Nebenbei hat Hein- rich aber auch noch immer Zeit für seine große Leiden- schaft, das Klettern. Ein Dank an seinen aufmerksamen Schutzengel! Er hat wohl gut aufgepasst, als Heini mit sei- nem Freund Gottfried nach einem Blitzgewitter die Nacht in der Comici-Führe mitten in der Nordwand der Großen Zinne überleben musste. In den ersten Ehejahren war Heini nur wenig zu Hause. Gemeinderat, Feuerwehr, wöchentlich zwei Musikpro- ben mit der Eisenbahnerstadt- kapelle und Schiklubsitzung ließen nur den Donnerstag- abend für die Familienidylle frei. Und wenn die Feuer- wehrsirene zum Einsatz rief, warteten die Nachbarn auf Heinis waghalsigen Sprung aus dem Hochparterrefenster seiner Wohnung in Richtung Maximilianstraße, wo schon sein Freund Hansl Feichtler mit Karacho daher brauste, um Heini, den besten Fahrer für das Feuerwehrauto, quasi im Fluge aufzunehmen. Ende der Sechziger Jahre be- gann das Projekt Hausbau in Untergaimberg. Mit wenig Geld, viel Fleiß und hand- werklichem Geschick machte unser Papa aus einem Geröll- haufen am Gaimberg ein klei- nes Paradies für unsere Fami- lie. Seine Großzügigkeit und die stets offene Türe bildeten den Grundstein für jahrzehn- telang andauernde Freund- schaften von Frankreich bis in die Steiermark und darüber hinaus. Neben dem Wildwasserpad- deln entdeckte Papa auch seine Leidenschaft fürs Mo- torboot und trotz so mancher Havarie auf der Oberen Adria steuerte er seine „Tekla“ im- mer wieder glücklich in den Hafen. Angeblich hat er auf seinen Seefahrten an Stellen angelegt, die selbst von gro- ßen Kapitänen streng gemie- den wurden. Unvergesslich das Bild, wo er mit seinem 4 m langen Boot im Hafen von Rijeka neben einem 200.000 Bruttoregistertonnen-Ozean- riesen eingeparkt hat. Trotz „Geigenplage“ in sei- ner Kindheit, entdeckte unser Papa seine Liebe zur Musik. Er spielte Schlagzeug in der TIWAG „Blitzband“, später Trommel und Posaune bei der Eisenbahner-Musikkapel- le und schließlich die Tuba in der Musikkapelle Gaimberg. Danke Papa, Du wecktest auch in mir die Liebe zur Mu- sik, die mein Leben unend- lich bereichert. Den Pensionsschock thera- pierte er dann mit Gemeinde- politik und kilometerlangen Radtouren. Er führte unsere Mama, nicht immer zu de- ren Freude, auch in extremes Gelände, nicht zuletzt auf schlammreiche steile Berg- pfade oberhalb des Mölltaler Marterles oder ins Dorfertal. Die Leidenschaft für die Werkstatt begleitete Heini von Kindheit an bis zu sei- nem letzten Lebensjahr. Sein Improvisationstalent und sei- ne Kreativität brachten teils erstaunliche Lösungsansätze zu Tage. Er lebte das Prinzip Recycling schon Jahrzehnte - bevor andere darüber nach- dachten. Sein ganzer Stolz war aber seine Familie. Allen Kindern ermöglichte Papa die best- mögliche Ausbildung, auch wenn bei gleichzeitig drei Studenten auswärts, das Geld daheim oft knapp wurde. Die Familie vergrößerte sich, die Schwiegerkinder mussten auf dem Berg oder im Paddel- boot zeigen, was sie „drauf haben“ und wurden fest ins Herz geschlossen. Enkel und Urenkel waren Opas ganzer Stolz. Mit großer Zuneigung und enormer Großzügigkeit unterstützte er sie, wo immer es möglich war. Bis heute ist sein Haus in Untergaimberg der Treffpunkt für unsere ganze Familie. Es war Got- tes Gnade, dass unser Papa bis zum letzten Atemzug in seinem vertrauten Heim in- mitten der Familie bleiben durfte. Am Sonntag, dem 6. Jänner - kurz vor 9 Uhr amAbend - ist der Engel ein letztes Mal ge- kommen und hat Dich, Papa, als Deine Kraft zu Ende ging, abgeholt, um Dich in die ewi- ge Heimat zu geleiten.“ Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen. Möge die Sonne dein Gesicht erhellen. Möge der Wind dir den Rü- cken stärken und der Regen um dich herum die Felder tränken. Möge der gütige Gott dich in seinen Händen halten. Heinrich Karré am Steuer seiner „Tekla“. Mit dem Einsatz neuester Technologien und 12 bestens ausgebildeten Mitarbeitern sorgen wir für eine rasche Bearbeitung – von der Feldaufnahme über den digitalen Plan bis hin zum Informationssystem. Vermessungskanzlei DI RUDOLF NEUMAYR 9900 Lienz · Albin-Egger-Straße 10 Telefon +43 (0)4852 68568 · Fax -17 neumayr@zt-gis.at · www.zt-gis.at

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3