GZ_Kartitsch_2019_07

41 Ausgabe 81 Stopp mit illegalen Müll-Sammlungen In Osttirol sind Info-Blätter auf- getaucht, die zu einer „Sperrmüllsammlung" durch eine „ungarische Familie" aufrufen. Auch, wenn auf dem Flugblatt steht „Bitte keine Sperrmüll oder Abfall“ handelt es sich hier um eine illegale Abfallsammlung! Erfahrungsgemäß wird der bereit gestellte Sperrmüll gesichtet, brauchbare Gegenstände werden mitgenommen, wertloses „Gerümpel“ bleibt liegen oder wird später in der Natur entsorgt. Leider macht sich auch der Über- geber (also Sie) laut Bundesab- fallwirtschaftsgesetz strafbar, wenn eine Sache die als Abfall eingestuft werden kann jemand übergeben wird, der dafür keine Berechtigung hat. Wiederverwendung-Ja, aber…! „Für viele Menschen steht bei der Abgabe ihres Mülls an osteuropä- ische Sammler der soziale Gedan- ke im Mittelpunkt. Viele glauben nach wie vor, damit arme Men- schen im Inland zu unterstützen". Tatsächlich stehen hinter den meisten dieser Sammlungen frag- würdige Strukturen und der Ab- fall wird illegal in östliche Nach- barländer verbracht. In vielen Fällen werden (besonders Elektrogeräte) jedoch als „Gebrauchtware" deklarierte Abfälle nach Afrika, Asien oder Osteuropa exportiert. Oftmals findet in diesen Ländern auch kei- ne Wiederverwendung statt, son- dern die Abfälle werden unter katastrophalen Umwelt- und Ge- sundheitsschutzbedingungen zer- legt. Meist werden nur wertvolle metallhaltige Bauteile entnom- men und der Rest wird illegal ent- sorgt oder die Kunststoffumman- telung von Elektrokabeln wird in offenen Feuerstellen abgebrannt. Dazu möchte ich als Umweltbera- ter anmerken, dass über die Ge- meinde entsorgte Abfälle über ein eigenes Aufzeichnungsverfahren bis zur Verwertung oder Verbren- nung nachverfolgt werden kön- nen. Für weitere Infos zu den Themen Abfall und Umwelt unter www.awv-osttirol.at . Gerhard Lusser

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