GZ_Kartitsch_2019_07

33 Ausgabe 81 Bäuerinnen Kartitsch Ich bin nun 7 Jahre hier in Ostti- rol und finde es ganz wichtig, Produkte möglichst in der Nähe zu kaufen. Selbst begann ich mit der Herstellung diverser Produk- te, da ich nicht wusste wo ich sie in meiner Nähe beziehen sollte/ konnte. Durch Reden, Fragen und Hören stieß ich auf einige Sachen, je- doch bin ich der Meinung das Angebot ist noch größer und viel- fältiger. Viel leidet darunter, dass es kein gemeinsames Portal gibt, keinen Austausch und dass das Netzwerk unter uns Bauern noch ausbaufähig ist. Es brauchte zumindest bei mir einige Zeit ehe ich wusste, dass es Mehl, Korn, Brot und Karotten in Toblach gibt, bzw. auch in Döl- sach, dass ich frischen Fisch in Tassenbach und im Defereggen bekomme. Ganz guten Leberkäs gibt es beim Peischlerwirt in Un- terpeischlach, Schlipfkrapfen und Fisch bekomme ich jetzt sogar in der naturBar Kartitsch. Das könn- te ich jetzt noch eine Zeit lang so weiterführen… Worauf ich aufmerksam machen möchte: Es gibt 3 Portale, welche ich zu diesem Thema fand, jedes auf seine Art super! Vielleicht spricht es den einen oder anderen Produzenten oder Konsumenten an, vielleicht hat jemand eine neue Idee oder es gelingt ihm neue Vernetzungen zu schaffen. Nur wenn man dar- über spricht kann man sich helfen und weiter entwickeln. Auf der neuen App z.B. ist mir das Angebot in Osttirol noch viel zu schwach. Aber vielleicht ist sie einfach auch noch nicht so be- kannt … Die nächste Generation macht so viel über das Handy, das wir we- der im Tourismus noch in der Landwirtschaft und Direktver- marktung darauf verzichten kön- nen. Kleine Anekdote am Rande: Im Mai hatten wir eine Praktikantin von der FH in Graz. Nach einigen Tagen Aufenthalt bei uns, war ihr klar, sie möchte in ihrer Heimat Nähe Linz die Bio-Milch direkt vom Bauern holen. Sie suchte im Internet und fand nur einen Hof, welcher eine Stunde Fahrweg be- deutete. Dann schloss sie sich ei- ner Facebook Gruppe für regiona- le Produkte an und auf ihre Frage im Portal erhielt sie eine Adresse von einem Biobauern ganz in der Nähe, wo sie zukünftig ihre Milch im eigenen Gefäß abholen kann. Ich möchte hier aber nicht nur auf neue Portale und die Vermark- tung aufmerksam machen, son- dern auch wieder den Anreiz ge- ben, Produkte selbst herzustellen und zu vermarkten. Es gibt noch sooo viele Nischen und Möglich- keiten in der Landwirtschaft. Eine Menge toller Ideen und viele spannende Aufgaben. Wo bekom- me ich z.B. Knödel, Honigpro- dukte oder einen guten gereiften Ziegenschnittkäse? Wo kann ich noch Käseboller kaufen? Wenn ich Honigtücher zum Ver- packen von Käse und Brot etc. in der Nähe zu kaufen bekäme, könnte ich mir das Herstellen spa- ren. Also, los geht’s … Hier die Portale: Regional.Tirol Es gibt eine neue App die lautet: regional.tirol. Regionale Vernetzung zwischen Produzenten und Konsumenten und die Schaffung kurzer Versor- gungsketten insbesondere auf dem Lebensmittelmarkt. Dort können alle Produzenten sich kostenlos anmelden und ihre Produkte hochladen. Ebenso kann jeder Konsument sehen was es alles für Regionale Angebote in seiner Nähe direkt vom Bauern gibt. Die Lösung für die Jungen und Junggebliebenen Osttirol Autark - Selbstversor- gung in der Region https://osttirolautark.wordpress.com Spezialitäten und Kunsthand- werk in Osttirol https://shop-ost.tirol Wir stellen auf diesen Seiten die für Osttirol typischen Firmen und Privatpersonen aus dem Bereich Spezialitäten und Kunsthandwerk mit ihren handwerklichen Fähig- keiten und ihren köstlichen Spezi- alitäten in und aus Osttirol vor. Es gibt eine Reihe interessanter Kochbücher aus Osttirol. Brigitte Außerlechner Regionales Einkaufen, direkt beim Bauern nebenan

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