GZ_Kartitsch_2019_07

26 Ausgabe 81 Herz Jesu Feuer Dem alten Brauch des Herz – Je- su Feuers folgend, welches auf die früheren Sonnwendfeuer aus vorchristlicher Zeit zurückzufüh- ren ist, verzaubern die Kartitscher Feuermacher, mit unzähligen Lichtern auf den Bergen und im Tal, sowohl Einheimische als auch Besucher aus Nah und Fern jedes Jahr aufs Neue. Tradition und Brauchtum sind nicht nur unsere Wurzeln, son- dern stehen auch für Gemein- schaft und Zusammenhalt in un- serer Gemeinde. So brechen be- reits zur Mittagszeit etwa 100 Frauen und Männer auf, um aus rund 3000 Einzelfeuern Lichter- meere und christliche Symbole entlang des Karnischen Kammes und auf den Feldern im Tal ent- stehen zu lassen. Die faszinieren- den Bergfeuer zeichnen die Berg- spitzen nach und lassen Symbole der Heimatverbundenheit erstrah- len. Die Vorbereitungen beginnen je- doch schon einige Wochen vor dem Fest. Aus privater Initiative werden von vielen verschiedenen Gruppen Symbole ausgemessen, Kerzen gegossen, Öl und Dosen vorbereitet und in mühseliger Ar- beit auf den Berg getragen. Ge- gen 21 Uhr, mit Einbruch der Dunkelheit, werden dann alle Feuer gleichzeitig entzündet. Mittlerweile ist Kartitsch mit sei- nen beeindruckenden Bergfeuern schon vielerorts bekannt. Mit Stolz kann gesagt werden, dass bei uns in Kartitsch Brauch- tum hoch in Ehren gehalten und immer noch mit Begeisterung ge- lebt wird. Tradition pflegen heißt nicht, Asche aufbewahren, sondern Glut am Glühen halten! Jean Jaures

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