GZ_Schlaiten_2019_06

Juni 2019 ‘s Blatt‘l Seite 27 Die Gemeinde Schlaiten kauft von Hermann Stolzlechner das Gasthaus und die Landwirtschaft im Ausmaß von 5 ha 12 a um 340.000,- Schil- ling. Peter Rainer vlg. Daberer kauft den sogenannten “Langacker” um 60.000,- Schilling. Die Waldparzellen und das “Wirts Angerle” bleiben im Besitz der Familie Stolzlechner. Das Geschäft kauft Herr Zirknitzer aus Dölsach um 300.000,- Schilling mit der Absicht, es weiterzuverpachten. Da sich vorerst aber kein Pächter findet, wird das Ehepaar Zirknitzer das Geschäft betreiben. Da die Ge- meinde auf den Kauf des Geschäfts- lokales verzichtet, stellt sie die Bedin- gung, dass das Geschäft mindestens am Vormittag von 07:30 Uhr bis 12 Uhr und auch Sonntags von 10 bis 12 Uhr geöffnet sein muss. Anders als beim Geschäft finden sich für die landwirtschaftliche Flä- chen, insbesondere der Äcker (Ger- ste und Kartoffel) sofort die Pächter. Auch beim Gasthaus fanden sich bald zwei Interessenten. Auch hier stellte die Gemeinde ei- nige Bedingungen: Pachtdauer bis 01.04.1970, das Gasthaus muss ständig bewohnt sein, regulärer Gastbetrieb mit Ausspeisung. Der Gemeinderat gab Rosa Ingru- ber den Vorzug gegenüber Domini- kus Holzer. Rosa Ingruber tat sich anfangs mit dieser Entscheidung nicht so leicht. Einerseits hatte die Familie erst bei ihrer Hofstelle alles schön hergerich- tet und viel investiert und nun sollte das “Sanieren” wieder von vorne be- ginnen. Und andererseits waren zum Zeitpunkt der Entscheidung aber auch 11 minderjährige Kinder imAlter zwischen 3 und 18 Jahren da, die die Mutter brauchten. Aber bereits im Jahre 1970 wurden von Rosa und Paul Ingruber die er- sten kleineren Umbaumaßnahmen durchgeführt. Bald konnte die Fami- lie von der Gemeinde das Gasthaus “Schlaitner Wirt” im Kaufwege erwer- ben. Das Gasthaus in Schlaiten wur- de durch die ausgezeichnete Küche bald weitum bekannt. Die meisten Gäste, die in der näheren Umgebung in Privatzimmern untergebracht wa- ren, ließen es sich nicht nehmen, ent- weder zu Mittag oder am Abend beim Schlaitner Wirt einzukehren. Im Jahre 1987 hat Paul jun. die Gastgewerbekonzession erlangt und es folgten wieder verschiedene Um- und Zubauten. Einen argen Rück- schlag gab es für die Wirtsleut’ im Jahre 2007. Im Zuge eines Brandes wurden das Obergeschoss und das Dachgeschoss komplett zerstört. Be- reits im Frühjahr 2008 wurden die beiden Stockwerke wieder aufge- baut. Mit zwei schön gestalteten Fe- rienwohnungen können die Wirtsleut’ seit einigen Jahren auch Übernach- tungen für die Gäste anbieten. Und ganz aktuell bietet ein toller Gastgar- ten das richtige Ambiente an lauen Sommerabenden. Seit Juni 2017 ist Erika Ingruber, geb. Berger als rührige Wirtin für den Gastbetrieb in Schlaiten zuständig. Es ist nicht mehr ganz leicht bei den vielen gesetzlichen Auflagen und Veränderungen als Gastwirt durchzu- halten und mitzuhalten. Wir sind aber zuversichtlich, dass das Gasthaussterben in unserem Wortschatz in Schlaiten in nächster Zeit nicht vorkommen wird. Wir wünschen Erika mit ihrem Team viel Freude und Kraft für die Gastwirtschaft in der Zukunft. Und den Wunsch zum Beitrag im ‚Blattl‘ können wir nur mit den eige- nen Worten von Erika bekräftigen: „Aufgeben tut man nur einen Brief!“ Chronik Rückblick - Schlaitner Wirt Rosa Ingruber pachtete 1969 gemein- sam mit ihrem Mann Paul das Gasthaus Schlaitner Wirt. Ein Brand am 12. Dezember 2007 – zer- störte das Obergeschoss und Dachge- schoss vom Gasthaus zur Gänze. Nach wenigen Monaten Pla- nung konn- te bereits im April 2008 mit der Wieder- errichtung der beiden Ge- schosse be- gonnen wer- den - wieder in Holzbau- weise wie der Altbestand.

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