GZ_Schlaiten_2019_06

Juni 2019 ‘s Blatt‘l Seite 21 Chronik Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Noch einige Details: Tragseil - DM 14 mm - 19 Einzeldrähte 2,8 mm, Länge 1260 m, 1,00 kg/m - Gesamtgewicht 1.260 kg - Bruchlast 16.980 kg; Zugseil - DM 9,5 mm - 42 Einzeldrähte 1,0 mm, Länge 2500 m, 0,31 kg/m - Gesamtgewicht 795 kg - Bruchlast 4.280 kg Die erste Stütze war bereits nach ca. 110 m und musste eine Höhe von 12 Meter aufweisen, damit die Hofstelle vlg. Untertschell- nig ohne weitere Stütze erreicht werden konnte. Die Seilhöhe über dem Göriachbach betrug ca. 80 schwindelfreie Meter. In Gantschach, wo heute das Wohnhaus von Daniela und Raimund Tabernig steht, stand die Aufzughüt- te. Sie war mit einem Telefon mit Kur- bel ausgestattet. Die gleiche Ausstat- tung hatte auch die Aufzughütte un- terhalb vom Gant auf Göriach. Nach Einstellung des Betriebes wurde die Aufzughütte von der Familie Opperer in Oberlienz als Ferienhütte, bzw. Zweitwohnsitz ausgebaut. Zusätzlich zum Telefon in der Auf- zughütte war auf Gant in der Labe (im Hausgang) ein Telefon installiert, sodass die Haus- leute hörten, wenn gewisse Kirch- gänger und Gast- h a u s b e s u c h e r (verbotenerweise) mit der Materi- alseilbahn späta- bends oder in der Nacht nach Hau- se transportiert werden wollten. Zur Mittelstation beim Untertschell- nig gab es keine Telefonverbindung. Ein Knopf am Seil zeigte dem Maschinisten an der Bergstation an, wann die Kiste exakt am Unter-tschellnig-Bock zu stehen kommt. Die Gantleute Bartl und Antonia sowie auch Ignaz und Hilda bedien- ten als verlässliche Maschinisten den Aufzug nach telefonischer Vereinba- rung. Nach dreimaligem Schlag aufs Tragseil wurde losgefahren. Die letz- te Fahrt mit dem Göriacher Aufzug dürfte im Herbst 1966 durchgeführt worden sein. Es sind erst gut fünf Jahrzehnte seither vergangen und doch ist das Kapitel der Materialseilbahnen in Schlaiten bereits Geschichte und fast vergessen. Vielleicht reicht es aber doch noch für einen Gesprächsstoff in einer ge- mütlichen Runde. Beim Plattner Futterhaus war bis vor einigen Jahren noch zu sehen, wann der erste Aufzug den „Geist“ aufgegeben hat. Statt der Dachziegel wurden wieder Lärchenschindel verwendet. holz Nr. II Vierbeinrahmenstütze Lärchenholz Nr. III Seilhöhe: 8 m „Stoun“ - Anschluss Plattner u. Gruber

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