GZ_Assling_2019_06

Seite 15 06/2019 Sr. Martha (Rosa) Lukasser wuchs als ältestes von sieben Kindern am elterlichen Bau- ernhof beim Ochsner in Kosten, Gemeinde Assling, auf 1500 m Höhe, auf. Im März 1935, mit nur 8 Jahren, verlor sie ihre Mutter und ihr Geschwisterchen. Ihre Mutter Maria, geb. Vergeiner (Mitlei- der), war auf dem Weg ins Krankenhaus zur Entbindung verstorben. Ein Jahr später heiratete ihr Vater Anton Lukasser die Aloisia Unterweger, vlg. Pontiller, in Assling. Sie war den vier Halbwaisen eine gute und liebevolle Mutter. Nach Abschluss der Pflichtschule in Assling war sie im elter- lichen Haushalt und bei Reinhold Unterweger in Assling beschäftigt. 1951 trat sie dann bei den Tertiarschwestern in Hall ein. Schon vor dem Noviziat begann sie ihre Ausbildung als Arbeitslehrerin in Innsbruck. Nach dem Noviziat war sie eine Zeit Noviziatshelferin und trat dann ihre Stelle als Reli- gions- und Arbeitslehrerin in Thaur an. Sie besuchte viele Kurse und war auch einige Zeit Besuchs- schullehrerin. Von 1971-1977 war sie Oberin der Schwestern- gemeinschaft in Thaur. Mehrmals wurde ihr von der Landesregierung, Dank und Anerkennung, für besondere Ver- dienste im Schuldienst, ausgesprochen. Nach mehr als dreißig Jahren Arbeit mit den Kindern ging sie in Pension und kümmerte sich um den Blumenschmuck, das Aufräumen und die Kirchenwäsche in der Kirche in Thaur. 450 Missionszeitschriften mussten versorgt und kassiert wer- den. Die tägliche Gebetszeit blieb ihr aber immer wichtig! In Thaur trat sie auch in die Rosenkranzbruderschaft ein. Das Rosen- kranzgebet war ihr bis an das Lebensende ein großer Trost. Sr. Marthas große Freude war das Handarbeiten. Sie stellte Am 6. Mai verstarb Josef Mair, Bautechniker i. R. beim Amt für Landwirt- schaft. Mair war jahrzehnte- lang in der Gemeinde Assling federführend bei der Wegeerschließung des weit zerstreuten Siedlungsrau- mes mit großem Einsatz tätig. Geboren wurde Josef Mair am 15.12.1926 in Strassen. Er wuchs gemeinsam mit seinen Geschwistern Karl, Paula, Peter, Hermann und Martha in Strassen auf. Von 1933 bis 1941 besuchte er die dortige Volksschule. Nachher arbeitete Josef in der kleinen Landwirtschaft seiner Mutter mit. Als 16-Jähriger folgte1943 die Verpflichtung zum Arbeitsdienst in die Tschechoslowakei und anschließend gleich die Einberufung zur Wehrmacht. Josef war bis 1945 im Krieg in Jugoslawien, bis er im Mai 1945 verwundet wurde und in Kriegsgefangenschaft geriet. Von 1945-1949, also vier lange Jahre befand sich Josef in Kriegsgefangenschaft und durfte als letzter Strassener Heim- kehrer erst 1949 nach Hause zurückkehren. Nach der Heimkehr begann Josef mit einer Maurerlehre, die er nach zwei Jahren abschließen konnte. Anschließend besuchte er drei Jahre lang die Bundesgewerbeschule in Innsbruck. Das nötige Geld für den Schulbesuch verdiente er sich im Sommer als Maurer. Ab 1955 arbeitete Josef als Bautechniker bis zu seiner Pensio- nierung beim Amt für Landwirtschaft in Lienz. Viele Höfe und Bauernhäuser in Osttirol verdanken dem Amt für Landwirtschaft und der Arbeit von Josef ihre Zufahrts- strassen und Zufahrtswege zu ihren Höfen, was über Jahrzehn- te der Aufgaben- und Verantwortungsbereich von Josef war. Als Bautechniker oblag ihm für das „Oberland“ eine zeitge- mäße Höfeerschließung mit LKW-Zufahrt: Trassenpläne, Kostenvoranschläge, Bauausschreibung, Bauaufsicht, Bau- und Beihilfenabrechnung, Anrainerkontaktierung, Schlussver- messung und Restflächenaufteilung. Er war noch mit dem Motorrad unterwegs, um den über 100 Wegbauarbeitern ihren Monatslohn in bar auszuzahlen. Elektronik und Funk gab es noch nicht. Allein in Assling war Sepp am Neu- und Ausbau von ca. 75 Erschließungsstraßen zu Ortsteilen, Höfen und Almen mit ca. 50,3 km beteiligt. Wichtigstes Vorhaben waren die diversen Teilstrecken der Asslinger Höhenstraße von Lei- sach bis Mittewald. Nebenbei unterrichtete er viele Jahre die Maurerlehrlinge an der Berufsschule in Lienz. Er war ein sehr guter Lehrer, sowohl was die Vermittlung der fachlichen Kompetenzen betraf, als auch seine didaktischen und methodi- schen Fähigkeiten. Viele der älteren Maurermeister im Bezirk kennen ihn noch aus dieser Zeit. 1966 heiratete Josef seine Frau Waltraud, vom Libisellerhof stammend, und lebte mit ihr ein Leben lang eine glückliche und stabile Ehe. Aus dieser Ehe sind seine vier Kinder Christi- an, Clemens, Michael und Markus hervorgegangen. Josef hat immer gerne geholfen, wer mit einem Anliegen zu ihm gekommen ist. Zumeist war dies bei Bauprojekten der Fall, wo Josef über ausgewiesene Kompetenz verfügte. Die Gemeinde, die Agrar- und Weggemeinschaften sowie zahlreiche „erschlossene“ Höfe danken Dir, lieber Sepp, für Deine erfolgreiche Arbeit - und wünschen Dir ewigen Frieden. AW Gedenken an Josef Mair, Strassen Bautechniker i. R. beimAmt für Landwirtschaft in Lienz Aus dem Leben von Sr. Martha (Rosa) Lukasser 05.10.1927 - 18.05.2019 Fortsetzung nächste Seite

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