GZ_Tristach_2019_06

Juni 2019 Dämmstoffe sind kein Sperrmüll | Illegale Müllsammlung 9 D ie unten beschriebenen Dämm- stoffe wurden europaweit als „gefährlicher Abfall“ eingestuft und müs- sen separat entsorgt/schadlos verwertet (spezielle Verbrennung) werden. Durch die schädlichen Umweltauswirkungen und krebsfördernden Substanzen dür- fen diese Materialien nicht mehr über den Sperrmüll entsorgt werden. Nur mehr bei befugten Entsorgungsunter- nehmen (z.B. Fa. Rossbacher) ist die Abgabe möglich. XPS-/Hartschaumplatten (Baustyropor). Färbige Dämmplatten aus XPS (extru- diertes Polystyrol) werden umgangs- sprachlich auch „Styrodur“ oder „Ruf- met“ genannt. Sie dienen alsWärme- und Feuchtigkeitsisolierung beim Hausbau. Untersuchungen zeigten, dass die ver- wendeten Chemikalien unter Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Die jetzt im Handel erhältlichen Hartschaumplat- ten enthalten diese giftigen Stoffe nicht mehr, sollten aber trotzdem über einen befugten Entsorger abgegeben werden: Glas- und Mineralwolle. Mittlerwei- le ist zudem bekannt, dass die Fasern der Stein- und Glaswolle auch gefähr- lich sind. Sie brechen beim Verarbei- ten und gelangen ohne Atemschutz bis in die Lunge. Dabei verhalten sich die Fasern ähnlich wie die von Asbest (ebenfalls ein Gestein). Dort können sie schwerwiegende chronische Entzün- dungen und Geschwüre auslösen, die bösartig (Krebs) werden können. Aus diesem Grund ist Mineralwolle auch als gefährlicher Abfall eingestuft worden. Betroffen sind Isolierungen, zum Bei- spiel von Rohren oder Gebäuden, die aus diesem Material bestehen. Der Abfallwirtschaftsverband Ostti- rol versucht für die Gemeinden eine ge- setzeskonforme Lösung bei einer mögli- chen Annahme zu erwirken. Bis dahin können diese Stoffe nur bei einem Ent- sorger, der die Genehmigung zur Samm- lung dieser Stoffe hat, entsorgt werden. Bitte haben Sie Verständnis, dass die Mitarbeiter auf den Recyclinghöfen angewiesen sind, für die oben erwähn- ten Abfälle die Annahme zu verweigern. Ein Tipp: Solche Abfälle möglichst trocken anliefern, da sie nach Gewicht verrechnet werden. Gerhard Lusser, Umweltberater AWV Osttirol Dämmstoffe sind kein Sperrmüll Dämmstoffplatten I n Osttirol sind wieder Info-Blätter aufgetaucht, die zu einer „Sperrmüllsammlung“ durch eine „ungarische Fa- milie“ aufrufen. Auch, wenn auf dem Flugblatt steht „Bitte keine Sperrmüll oder Abfall“ handelt es sich hier um eine il- legale Abfallsammlung! Erfahrungsgemäß wird der bereit ge- stellte Sperrmüll gesichtet, brauchbare Gegenstände werden mitgenommen, wertloses „Gerümpel“ bleibt liegen oder wird später in der Natur entsorgt. Leider macht sich auch der Übergeber (also Sie) laut Bundesabfallwirtschaftsgesetz strafbar, wenn eine Sache die als Abfall eingestuft werden kann jemand übergeben wird, der dafür keine Berechtigung hat. Wiederverwendung - JA, ABER…! „Für viele Menschen steht bei der Abgabe ihres Mülls an osteuropäische Samm- ler der soziale Gedanke im Mittelpunkt. Viele glauben nach wie vor, damit arme Menschen im Inland zu unterstützen“. Tatsächlich stehen hinter den meisten dieser Sammlungen fragwürdige Strukturen und der Abfall wird illegal in östliche Nachbarländer verbracht. In vielen Fällen werden (bes. Elektrogeräte) jedoch als „Gebrauchtware“ deklarierte Abfälle nach Afrika, Asien oder Osteuropa exportiert. Oftmals findet in diesen Ländern auch keine Wiederverwendung statt, sondern die Abfälle werden unter katastrophalen Umwelt- und Gesundheitsschutzbe- dingungen zerlegt. Meist werden nur wertvolle metallhaltige Bauteile entnommen und der Rest wird illegal entsorgt oder die Kunststoffummantelung von Elektrokabeln wird in offenen Feuerstellen abgebrannt. Dazu möchte ich als Umweltberater anmerken, dass über die Gemeinde entsorgte Abfälle über ein eigenes Aufzeich- nungsverfahren bis zur Verwertung oder Verbrennung nach- verfolgt werden können. Für weitere Infos zu den Themen Abfall und Umwelt unter www.awv-osttirol.at . Gerhard Lusser, Umweltberater AWV Osttirol Stopp den illegalen Müllsammlungen!

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