GZ_Leisach_2019_06

7 1970 kam Sohn Simon zur Welt, 1973 folgte Jörg. Hermanns Vater Josef war bei der Betreuung der Kinder eine große Hilfe. In den Jahren 1976/77 wurde unterhalb der Gaststätte das neue Wohnhaus mit zwei Ferienwohnungen gebaut. Damals bestand noch die alte Kegelbahn, die früher bei den Kegelklubs sehr beliebt war und wo Hermann in seiner Kindheit zu seinem Leid- wesen als Kegelbub arbeiten musste. Diese alte „Rumpelbahn“ musste 1991 weiteren Ferienwohnungen weichen und so entstand die Ferienanlage Lienzer Klause, wie sie heute noch besteht. 2001 folgte der letzte große Umbau: Das Stammhaus wurde umgebaut und erweitert, wodurch zwei geräumige Wohnungen entstanden, die dauervermietet sind. Die vielen Jahre harter körperlicher Arbeit im Gastbetrieb und auf den Baustellen forderten bei Hermann ihren Tribut in Form eines schmerzhaften Bandscheibenleidens. So war er froh, als er mit 60 Jahren in Pension gehen und sein Restaurant im Jahre 2002 schließen konnte. Die Ferienwohnungen sind nach wie vor sehr gut gebucht, aber dabei ist der Arbeitsaufwand überschaubar. Eine Ferienwohnung steht immer frei für den Fall, dass Sohn Simon mit seiner Familie hier Urlaubstage verbringen will, was mehrmals im Jahr der Fall ist. Simon studierte nach dem Besuch des Lienzer Gymnasiums in Wien Medizin. Seinen Turnus machte er im BKH Lienz, anschließend spezialisierte er sich auf Psychiatrie und führt heute eine renommierte psychiatrische Praxis in Wien. Seine Frau ist ebenfalls Psychiaterin. Die beiden haben zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren. Alle kommen gerne nach Burgfrieden, wo sie die Ruhe und die Natur genießen. Jörg lebt ebenfalls seit vielen Jahren in Wien. Er ist dort Fahrschullehrer, verheiratet, aber kinderlos und kommt nur mehr selten nach Osttirol. Während der arbeitsreichen Jahre als Gast- wirt blieb für Hermann und Christa oft wenig Zeit zum Erholen. Aber im November blieb der Betrieb geschlossen und sie gönnten sich eine Auszeit in Form von Fernreisen, die sie zum Beispiel auf die Kanarischen Inseln, nach Kanada, nach Mexiko, Südafrika, Bali und andere Gegenden führten, die den meisten nur von Bildern bekannt sind. Daneben war für Hermann immer der Sport sehr wichtig. Im Sommer war es das Rad- fahren, sowohl mit dem Straßenrad als auch mit dem Mountain Bike und neuerdings mit dem E-Bike. Das Tennisspielen ist eine wei- tere Sportart, die er auch heute noch regel- mäßig betreibt. Aber an vorderster Stelle steht für Hermann wohl das Langlaufen. Mit einer Gruppe von 10 bis 15 Mitgliedern des Langlaufklubs Lienz nahm er neben dem Dolomitenlauf an vielen anderen Events des Langlaufsports teil, so zum Beispiel am Marcialonga in Italien, am Finlandia Skimarathon und 1973 am 50. Wasa-Lauf in Schweden. Damals stand er elf Stunden non- stop auf Skiern, an der Strecke begrüßten die Einheimischen an Lagerfeuern die Sport- ler und boten ihnen Getränke und Speisen an. Das sind unvergessliche Eindrücke, von denen er heute noch schwärmen kann. Hermann und Christa haben viel von der Welt gesehen und auch einen Hauch der großen, weiten Welt nach Osttirol gebracht. So können sie mit Genugtuung auf ihr ge- meinsames Lebenswerk blicken und sich bei der goldenen Hochzeit im November wun- dern, wie schnell die Jahre vergangen sind. Mathilde Habernig

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