GZ_Oberlienz_2019_05

OBERLIENZerlesen 33 Haltestelle Mauth, bei klm 25,4 zur Halt- und Ladestelle „Trattner“, bei klm 26,3 zur Haltestelle Seblas und bei klm 28 zur Station Windisch Matrei, - für die ansehnliche Markt­ gemeinde gleichen Namens und die Ortschaften des Virgen- und Prä­ gratten Thales. Die Station Win­ disch Matrei kommt in die Nähe des Spitalgebäudes zu liegen. Die ganze Bahnlinie Lienz – Windisch Matrei mißt 28 klm und die durchschnittliche Entfernung der Verkehrsstellen 1.753 Meter, wodurch eine wesentliche Erleichte­ rung in der Aufnahmsfähigkeit des Verkehres herbeigeführt wird. Es erscheint eine normalspurige Bahn mit Rücksicht auf den Um­ stand, daß möglicher Weise doch noch einmal die Felbertauern Linie und mithin die kürzeste Verbindung mit Süddeutschland hergestellt wird, mit einer Spurweite von 1,435 Meter projektirt. Die Breite der Unterbaukrone beträgt 4, die obere Breite 3 und die Schotterbettstärke 0,25 Meter. Der Bau soll binnen 1 ½ Jahren fertiggestellt werden und kommen die Baukosten d. i. die Vorarbeiten und Bauaufsicht, Grundeinlösung und sonstige Entschädigungen, Erd- und Nebenarbeiten, kleine und grö­ ßere Kunstbauten, Brücken, Viaducte und Tunelle, Beschotterung und Um 1897 begann Sebastian Taferner geb. 3.Nov. 1861, Wirt in Huben, mit dem Bau des Bahnhofgebäudes, vis a vis von seinem Gasthaus, das er um 1900 fertiggestellt hatte. Der Bahnbau brachte neue Ideen ins Land und Taferner richtete sich da­ rauf ein, dass die Bahn von Lienz durch den Felbertauern und damit die kürzeste Verbindung nach Bay­ ern gebaut werden sollte. Die Tauernbahn wurde nicht gebaut! Die Linie Mallnitz-Badgastein wur­ de vorgezogen. Ein neuer Hoff­ nungsschimmer war die Weiterfüh­ rung der Bahn von Lienz nach Ma­ trei, weil aber die Gemeinden kein Geld hatten, wurde auch aus diesem Projekt nichts. Sebastian Taferner war im Besitz von insg. 13 Gewerbeberechtigungen. Oberbaulegen, Oberbau Materialien, Hochbau und Wasserversorgung, Bahnausrüstung, Einrichtung und Betriebsvorauslagen, Fahrpark, Her­ stellungen in der Anschlußstation Lienz u.s.w. rund auf 1.200.000 Gulden oder 2.400.000 Kronen zu stehen. Die Fahrgeschwindigkeit soll 25 klm pro Stunde und für die Strecke Lienz – Windisch Matrei 1 Stunde 12 Minuten betragen. Von welch eminenter Wichtig­ keit die in Rede stehende Bahnlinie für das ganze Iselthal mit seinen Seitentälern, speziell für den alljähr­ lich zunehmenden Fremdenverkehr, sowie für den schnelleren und billi­ geren Warentransport von und in das Iselthal, und welche großen Vortheile dieselbe Allen bringt, braucht wohl keiner weiteren Aus­ einandersetzung. Im Hintergrund das neu erbaute Bahnhofsgebäude mit Lagerhalle im Jahr 1900, Foto Lottersberger, Matrei Huben im Jahr 1920, links hinten das große Bahnhofgebäude. Huben hieß früher Moos und Moos hieß früher Huben, die Namen wurden getauscht. © von Brünn vor 1895 © Lottersberger, Matrei Nachdem der Concessionswer­ ber, Ingenieur Emanuel Rindl, das Project rechtzeitig aufgearbeitet und abgeliefert hat, werden diejenigen Gemeinde Vorstehungen, welche etwa noch mit ihrer Beitragsleistung im Ausstande sind, um den contrac­ tlichen Verbindlichkeiten nachkom­ men zu können, nochmals auf das freundschaftlichste ersucht, dieselbe mit Beschleunigung an den Stadt­ magistrat in Lienz einzusenden. (Lienzer Zeitung v. 25.01.1902 S 3) Herrn Bernhard Oberschneider (Chronist von Matrei i. O.) ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung der Fotos und Berichte über Huben und die Familie Taferner.

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