GZ_Oberlienz_2019_05

32 OBERLIENZerlesen Die geplante Eisenbahn von Lienz nach Matrei i. O. zusammengetragen von Gottfried Stotter Verkehrs Nachrichten: Eisenbahn Vorkonzessionen. … dem Bauingenieur und Geometer Emanuel Rindl in Wien für eine normal- oder schmalspurige Lokalbahn von Lienz über Oberlienz und Huben nach Windisch-Matrei. ( aus dem Neuigkeits Welt Blatt v. 30.08.1900 S 6) Das Vorprojekt für die Lokal­ bahn Lienz – Windisch Matrei ist nunmehr fertiggestellt und kann innerhalb acht Tagen beim Stadt Magistrate in Lienz eingesehen wer­ den. Diese Bahnlinie hat ihren Aus­ gangspunkt am Lienzer Südbahn­ hofe, geht über den sogenannten Lercheranger, überquert den Mühl­ kanal (Wiehre) hinter dem Gänse­ häusl, früher Walchegger genannt, führt zum Mitteregger Kreuz und weiter unterhalb der Villa Ladstätter zur Haltestelle am Spitzacker klm 1,5 zur leichteren und kürzeren Ver­ bindung des westlichen Stadttheiles mit der Iselthalbahn, übersteigt dann die Bezirksstraße beim Schloßmair Kreuz und läuft rechts­ seitig dieser Straße bis zur Säge in der Schloßmeier Pfister, wo eine Halt- und Ladestelle hergestellt werden soll. Von hier überquert die Bahn auf einer Brücke mit vier Durchlässen den Iselfluß, führt rechtseitig der Bezirksstraße und des Wasserraines entlang, überschreitet diese bei der ersten linkseitigen, am Iselflusse gelegenen Wiese und führt längs des linken Ufers entlang zur Station Oberlienz vis a vis dem sogenannten Oberlienz Stöckl, – klm 4,6 – für die beiden nördlich gelegenen Ortschaften Oberlienz und Oberdrum. Von dieser Station geht die Bahnlinie immer am linken Iselufer auf die Oberlienzer Tratte, wo in der Nähe der Oberlienzer Säge und Brücke die Halt- und Ladestelle Glanz errichtet wird, – klm 5,9, für die Bevölkerung der Ortschaft Glanz. Von da zieht sich die Bahnlinie dem Aineterbergl entlang durch das sogenannte Mohrenwaldele, immer hart neben der Bezirksstraße, zur Ainetner Tratte, wo in der Nähe des Trattner­ hauses und der Einmündung des Schlaitner Gemeindeweges die Station Ainet-Schlaiten knapp an der Bezirksstraße errichtet werden soll – klm 8,6. Von da führt die Trace längs dieser Straße zur Haltestelle „Gwabl“, klm 10,1, für den Ort gleichen Namens und weiter zur Haltestelle „Fischerhäusl“, klm 11,9. Bei Kilometer 12 überbrückt die Bahnlinie den Iselfluß abermals und erreicht bei klm 12,8 die Haltestelle Schlaiten. Weiter dem rechten Iselufer ent­ lang führt die Bahnlinie zur Station St. Johann im Walde, welche unmit­ telbar vor der Kirche zu liegen kommt und für die gleichnamige Ortschaft, sowie für die anschlie­ ßenden Fractionen Michlbach und Unterleibnig zunächst bestimmt ist. klm 14,2. Von da, bald den Michel­ bach überquerend, erreicht die Bahn bei klm. 17 die Halt- und Ladestelle Kienburg, nahe der Säge und Be­ zirksstraße und weiter, immer am rechten Iselufer, die Fraction Brunn und den gleichnamigen Wald durch­ schreitend bei klm 19,6 die Station Huben, welche mit Bezug auf den Thalverkehr die maßgebendste Ort­ schaft für den gesammten Verkehr aus dem Defereggen- und Kalser­ thale ist. Im weiteren Verlaufe dieser Linie gelangt die Bahn bei klm 24,5 zur Die Iselthal Eisenbahn (Lienz – Windisch Matrei) Der Hubenerwirt Sebastian Taferner mit seinen Kindern vor seinem Gasthaus (die Terrasse wurde 1895 errichtet). © von Brünn vor 1895

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