GZ_Oberlienz_2019_05

30 OBERLIENZerlesen CHRONIK Die Kirchenglocken von Oberlienz von Peter Schneeberger Alle Gemeindebürger haben sie schon gehört, viele freuen sich darü­ ber, anderen werden sie eher lästig sein – unsere Kirchenglocken, sieben an der Zahl, wovon aber eine nicht mitschwingt. Dass sie weitum eines der schönsten Geläute sind ist keine Großtuerei, sondern eine Tatsache. Der weiche Klang unserer Glocken hat folgende Ursache: die Glocken­ speise besteht aus einer Legierung, das sind hauptsächlich Kupfer und Zinn. Je größer der Zinnanteil ist, umso weicher wird der Klang. Das Ganze hat aber einen Haken: Zinn ist sehr teuer. Deshalb wird oft da­ mit gespart und die Glocken klingen dann „blechern“. Unsere Glocken wurden im Jahr 1955 von der Fa. Grassmayr in Inns­ bruck gegossen. Hierzu gibt es ein überliefertes Geschehnis: Es ist seit jeher Brauch, dass beim Glockenguss wichtige Personen der Gemeinde (z. B. Bürgermeister, Pfarrer, Schuldirektor) dabei sein dürfen. So war damals auch eine Delegation aus Oberlienz vor Ort. Unter anderem auch der damalige Schuldirektor von Oberlienz, Alois Gutwenger. Dieser verlangte von den Glockengießern mehr Zinn in die Glockenspeise zu geben, er wür­ de das bezahlen. Gesagt, getan und so dürfen wir uns an diesem schö­ nen, weichen Klang der Glocken noch Jahre danach erfreuen. Die sechs Glocken wurden im Mai 1955 von Dekan Msgr. Budamaier © Chronik Oberlienz

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