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September 2014 Gemeindekurier Nußdorf-Debant 79. Ausgabe
Was ist ein Seelsorgeraum?
Auf der Homepage der Diözese Inns-
bruck wird ein Seelsorgeraum (SR)
so beschrieben:
„Ein Seelsorgeraum
ist ein Gebiet, in dem mehrere Pfarr-
gemeinden miteinander verbunden
sind und sich auf einen gemeinsamen
pastoralen Weg einlassen. Die Pfar-
ren bleiben im rechtlichen Sinn in ih-
rer Eigenständigkeit erhalten, arbei-
ten aber auf mehreren Ebenen zusam-
men.“
Der Weg zur Errichtung von Seelsor-
geräumen wurde 2005 vom Konsisto-
rium mit Bischof Manfred Scheuer
und den Dekanen beschlossen. In al-
len Dekanaten wurden in den vergan-
genen Jahren Pläne erarbeitet, um
festzulegen, welche und wie vie-
le Pfarren einen Seelsorgeraum
bilden und wie viele Personen
dort angestellt werden (können).
Mittlerweile wurden in der Di-
özese Innsbruck schon mehr als
50 Seelsorgeräume errichtet und mit
1. September 2014 ist es auch in den
Pfarren Debant, Dölsach, Nikolsdorf,
Nußdorf und der Seelsorgestelle
Iselsberg soweit: der Seelsorgeraum
Sonnseite wird offiziell errichtet.
Jede der genannten Pfarren/Seelsor-
gestellen bleibt eigenständig und be-
hält ihren Pfarrgemeinderat und
Pfarrkirchenrat, bewährte Strukturen
sollen erhalten und weiterentwickelt
werden. Dazu braucht es in jeder
Pfarre auch weiterhin das Engage-
ment und die Mitarbeit der Gläubi-
gen. Alle, denen Kirche und Glauben
am Herzen liegen, sind zum Mittra-
gen, Mitgestalten und Mitverantwor-
ten eingeladen. Der Seelsorgeraum
wird von einem Priester geleitet, der
zugleich auch Pfarrer aller Pfarren
ist. Zu seiner Unterstützung gibt es
im Seelsorgeraum – je nach Größe -
noch (einen) mithelfende(n) Priester
(Vikar), eventuell auch Diakone,
PfarrkuratorInnen oder –koordinato-
rInnen, PastoralassistentInnen und
SekretärInnen. Ein wichtiges Gremi-
um im Seelsorgeraum ist der „Seel-
sorgeraumrat“, in dem jede Pfarre
durch ein oder mehrere Personen ver-
treten ist und in dem gemeinsame An-
liegen aller Pfarren besprochen wer-
den und die Zusammenarbeit unterei-
nander koordiniert wird.
Der Blick „über den eigenen Kirch-
turm“ hinaus und die Zusammenar-
beit mit den Nachbarpfarren bietet
viele Möglichkeiten zur Weiterent-
wicklung und Entfaltung kirchlichen
Lebens – auch wenn es noch sehr un-
gewohnt ist, dass mehrere Pfarren
sich den Pfarrer und andere haupt-
amtliche Mitarbeiter teilen müssen.
Der Begriff „Seelsorgeraum“
steht für Neugier, Aufbrechen, in
Bewegung kommen … so wie es
uns seit Abraham und Sara viele
biblische Personen vorgelebt ha-
ben.
Errichtung des Seelsorgeraumes „Sonnseite“
bei der Messfeier
am Samstag, 13. September 2014, 18.30 Uhr
in der Pfarrkirche Debant
mit Dekan Bernhard Kranebitter
September. Schul-
anfang. Ein neues
Arbeitsjahr fängt
an. Der Seelsorge-
raum Sonnseite
„fängt an“. Der
Alltag bekommt
wieder einen von
Arbeitszeiten be-
stimmten Rhyth-
mus.
„AUFBRECHEN“ heißt das Motto
der Diözese Innsbruck für das heuri-
ge Jubiläumsjahr. Das kann Verschie-
denes bedeuten. Abraham fällt mir
ein. Abraham und seine Frau Sara,
die den Aufbruch wagen, den Auf-
bruch „in das Land, das ich dir zeigen
werde (Gen 12,1)“. Die Bibel erzählt
von Anfang bis Ende von unzähligen
Aufbrüchen.
„Hab keine Angst, fürchte dich nicht,
ich bin bei dir.“ So heißt das biblische
Rezept für Aufbrüche und Anfänge.
Ich geb’s zu, diesen Satz hab ich mir
in den vergangenen Wochen immer
wieder in Erinnerung gerufen … und
dann bin ich mit „Sack und Pack“
aufgebrochen und von Steinach am
Brenner nach Osttirol übersiedelt,
weil ich hier im neu errichteten Seel-
sorgeraum als Pastoralassistentin und
in der Pfarre Debant als Pfarrkurato-
rin mitarbeiten darf. Ich freue mich
auf viele neue Aufgaben und vor al-
lem auf die Menschen, mit denen ich
dabei zu tun habe!
Aufgewachsen und zur Schule ge-
gangen bin ich in Steinach am Bren-
ner, schon vor der Matura an der
HBLA für wirtschaftliche Berufe ha-
be ich als Jugendvertreterin im Pfarr-
gemeinderat mitgearbeitet und viele
Jahre bei der Katholischen Jungschar
Kinder und GruppenleiterInnen be-
gleitet. 1996 – nachdem ich schon ei-
nige Jahre im Lebensmittelgeschäft
meiner Eltern mitgearbeitet hatte –
habe ich mit dem Theologiestudium
(Fachtheologie und Selbständige Re-
ligionspädagogik) in Innsbruck be-
gonnen und nach dem Abschluss des
Studiums bin ich 2002 ins Außerfern
übersiedelt. Eine sehr schöne Zeit
war das Pastoraljahr in Wängle-Hö-
fen, die Arbeit in der Pfarre habe ich
als sehr herausfordernd und berei-
chernd erlebt. Nach einem Prakti-
kumsjahr im Gymnasium und der
Handelsakademie in Reutte konnte
ich sieben Jahre lang als Dekanatsas-
sistentin im ganzen Außerfern Kin-
der, Jugendliche und Erwachsene be-
gleiten und dabei auch Erfahrungen
bei der Errichtung der ersten Seelsor-
geräume sammeln. 2011 bin ich wie-
der nach Steinach übersiedelt, neben
dem Unterricht in Neustift habe ich
den Hospizlehrgang abgeschlossen
und in den beiden letzten Jahren in
Steinach und Navis Religion unter-
richtet und als erste Pastoralassisten-
tin im Seelsorgeraum Matrei-Navis
mitgearbeitet.
Der Seelsorgeraum Sonnseite „fängt
an“ – ich lade Sie/Euch alle herzlich
ein, dass wir miteinander aufbrechen
und diesen Anfang mit viel Freude,
Mut und Hoffnung mitgestalten!
MMag. a Maria Pranger
Pastoralassistentin im SR Sonnseite
und Pfarrkuratorin in Debant
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A - wie Anfangen, Aufbrechen, Angst überwinden...
MMag. a Maria Pranger