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St. Veiter - Zeil`n Ausgabe 06
52 | St. Veiter - Zeil´n - Ausgabe 06
Hauptschule
HAUPTSCHULE ST. JAKOB
Die Neue Mittelschule (NMS):
Wie sich schon vielfach herumgesprochen hat, wird die Hauptschule St. Jakob ab Herbst 2013 zur NeuenMittelschule
St. Jakob. Die gesetzliche Grundlage für die Übernahme der neuen Mittelschule in das Regelschulsystem  wurde
im April 2012 geschaffen.
Die Bildungsregion Osttirol hat daher im vergangenen Jahr beschlossen, alle Hauptschulen in Neue Mittelschulen
umzugestalten, u. a. auch um zu verhindern, dass es unterschiedlicheWertigkeiten der Zeugnisse der Entlass-Schüler
gibt. Es ist davon auszugehen, dass ein Jahres- u. Abschlusszeugnis der NMS über das der Hauptschule zu stellen
ist, mit all den daraus resultierenden Konsequenzen.
Für die Schülerinnen u. Schüler der 1. Klasse, die nun ab Herbst 2013 die NMS besuchen, bedeutet das
den gemeinsamen Unterricht in den Hauptfächern in einem Klassenraum mit zwei Lehrer/innen. Vorerst eigentlich
vergleichbar mit dem Unterricht an Volksschulen, wo auch Kinder aller Leistungsniveaus einer Schulstufe (in
Klein-Volksschulen sogar mit mehreren Schulstufen) in einem Klassenraum unterrichtet werden, d. h. auch, dass
die Leistungsgruppen fallen. Mit dieser Maßnahme will man u. a. auch eine mögliche Diskriminierung der Kinder
verhindern, indemman leistungsschwächere S/S zusammen mit leistungsstarken S/Sn unterrichtet. Wissenschaftlich
wurde nämlich schon festgestellt, dass gute Schüler/innen lernschwächere anspornen und keinesfalls lernschwächere
das Niveau der guten senken. Lehrer/innen aus NMS sind der Meinung, dass die Maßnahme der Doppelbesetzung
(Teamteaching) in den Hauptfächern sehr wohl einen Fortschritt bedeutet, andererseits aber, wenn eine solche nicht
gewährleistet ist, z. B. auf Grund von zu geringen Ressourcen, die Maßnahme des Zusammenlegens der Schüler/
innen zu einer Gruppe einen Rückschritt darstellt.
Die neue Art des Unterrichtens, die mit der neuen Mittelschule einhergehen soll, erfordert auch von
Lehrerinnen u. Lehrern ein hohes Maß an Fortbildung und Vorbereitung, denn es ist Ziel der NMS, den Unterricht
so zu gestalten, dass S/S möglichst selbstständig zu Lernergebnissen kommen und der Lehrer/die Lehrerin sich
im Unterricht möglichst zurücknimmt und vermehrt individuelle Hilfestellung beim selbständigen Erarbeiten
von Lösungen leistet. Eine neue Rolle des Lehrers also sollte mit der NMS Einzug halten. Das „offene“ Lernen
gewinnt an Bedeutung, bei dem der Lehrer nicht mehr die einzige Wissensquelle im Klassenzimmer ist, sondern
Lernprozesse organisiert, Schüler/innen bei diesen Prozessen individuell begleitet und sie beobachtet.
Natürlich sollten auch die Schüler/innen allmählich in eine neueRolle schlüpfen, nämlich in die höhereVerantwortung
für das eigene Lernen und für den/die Partner/in (Mitschüler/in).
Konkret biete die Neue Mittelschule dann:
Neue, kooperative und offene Unterrichtsformen (Kleingruppenunterricht). Lehrerinnen und Lehrer
unterrichten – wie schon oben erwähnt - im Team)
Praxisorientierten, forschenden sowie themenzentrierten Unterricht
Fächerübergreifendes, projektorientiertes und selbsttätiges Lernen
Förderkurse und individuelle Förderprogramme
Zusätzlich zu den bisherigen Elternsprechtagen ein Kind-Eltern-Lehrer-Gespräch, bei dem in entspannter,
sachlicher und konstruktiver Atmosphäre über die Stärken und Schwächen des Kindes geredet wird und
Feedback für alle Beteiligten, sowie Aufbauen von Vertrauen und gegenseitigem Verständnis zur Folge hat.
Ausstattungsmäßig hat die NMS-St. Jakob sicher schon nahezu alle technischen Voraussetzungen, um den
Anforderungen, die an die NMS gestellt sind, zu entsprechen. Daher gilt hier ein besonderer Dank an die
Bürgermeister der Sprengelgemeinden, Mag. Gerald Hauser und Vitus Monitzer und an die Gemeinderäte, die diese
Notwendigkeit erkannt und deren Umsetzung für diese Bildungsvoraussetzungen ermöglicht haben.
Wir werden Zeit und Geduld brauchen, aber wir haben uns im Rahmen von Schulleitertagungen, schulinternen und
externen Fortbildungen für Lehrer und Lehrerinnen schon im jetzt vergangenen Schuljahr auf den Weg gemacht und
nehmen diese neue Herausforderung an.