Seite 63 - Gemeindezeitungen

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Der Adpfent ist die schönste Zeit
im Winter. Die meistn haben im
Winter eine Grippe. Die ist mit Fie-
ber. Wir haben auch eine, aber
die ist mit Beleuchtung und man
schreibt sie mit K. Drei Wochen
vorm Christkindl stellt der Papa die
Krippe im Wohnzimmer auf und
meine kleine Schwester und ich
dürfen dabei helfen. Viele Krippen
sind fad, unsere aber nicht, weil
wir haben mords tolle Figuren drin.
Ich habe einmal den Josef und das
Christkindl aufn Ofen gstellt, da-
mit sie es schön warm haben und
es war ihnen zu heiß. Das Christ-
kindl ist ganz schwarz wordn und
den Josef hats zrissen. Ein Haxn
von ihm ist bis in den Keksteig ge-
flogen und es war kein schöner
Anblick. Meine Mama hat ma a
Fotzn gegeben und gesagt, dass
net amal de Heiligen vor meiner
Blödheit sicher san. Wenn Maria
ohne Mann und ohne Kind her-
umsteht, schaut des net guat aus.
Aber ich habe Gottseidank viele an-
dere Figuren und der Josef ist jetzt
der Donald Duck. Als Christkindl
wollte ich den Asterix nehmen, weil
der als einziger so klan ist, dass er
in den Futtertrog passt. Da hat aber
Lustige Weihnachtsgeschichte
meine Mama gesagt, da Asterix is
koa Christkindl, da is des schwar-
ze Christkindl noch gescheiter. Es
ist zwar verbrannt, aber immerhin
a Christkindl. Hinterm Christkindl
stehen 2 Oxn, ein Esel, ein Nilpferd
und ein Brontosaurier. Weil dass de
Oxn und der Esel net so allein san.
Links neben dem Stall kommen
gerade die heiligen drei Könige
daher. Ein König ist dem Papa im
letzten Adpfent beim Putzen abi-
gefallen und er war dodal hin. Jetzt
haben wir nur mehr zwei heilige
Könige und einen heiligen Batman
als Ersatz. Normal haben die heili-
gen Könige eine Haufen Zeug fürs
Christkindl dabei, nämlich Gold,
Weihrauch und Püree. Von den un-
seren hat einer stattn Gold a Kau-
gummipapierl dabei, das glänzt a
so schön. Der andere hat a Malboro
in der Hand, weil wir keinen Weih-
rauch haben. Aber die Malboro
raucht auch schön, wenn man sie
anzündet. Der heilige Batman hat a
Pistole dabei. Des is zwar kein Ge-
schenk fürs Christkindl, aber er kann
es vorm Saurier beschützen. Hinter
den drei Heiligen sind ein paar rot-
häutige Indianer und ein kaasiger
Engel. Dem Engel fehlt ein Fuß,
darum haben wir ihn auf ein Mo-
torrad gesetzt, damit er sich leich-
ter tut. Mit dem Motorrad kann er
fahren, wenn er nicht gerade fliegt.
Rechts neben dem Stall haben wir
ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat
eine Pizza und eine Flasche Wein
für die Oma dabei. EinenWolf haben
wir nicht, darum lurgt hinterm Baum
eine Sau als Ersatzwolf hervor. Mehr
steht in unserer Krippe nicht. Aber
das reicht voll. Am Abend schalten
wir die Lampen ein und dann erst
ist unsere Krippe richtig schön. Wir
sitzen so herum und singen Lieder
vomAdpfent... Manche gefallen mir,
aber die meisten sind mir zu fad.
Mein Opa hat mir ein Lied vom Ad-
pfent gelernt, das geht so: „Adpfent,
Adpfent, da Obstler brennt. Erst
saufst oan, daun zwoa, drei oder
vier, daun hauts‘ de mit da Birn‘
auf Tür!“ Obwohl dieses Gedicht
recht schön ist, hat Mama gesagt,
dass ich es mir nicht merken darf
(der Papa singts aber auch oiwei!).
Bis man schaut ist der Apfent vorbei
und Weihnachten auch und so geht
das Jahr dahin. Aber eins ist gwiss:
Der Adpfent kommt bestimmt!
Verfasser unbekannt.
Rätsel
Auf Grund meiner plötzlichen Er-
krankung, war ich heuer nicht in der
Lage den Hof zu führen und die Ern-
te einzubringen.
Die Situation war anfangs aus-
sichtslos, doch durch die große
Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft,
Freunden, Bekannten , Verwandten
und der Familie, konnte die anfal-
lende Arbeit bewältigt werden.
Auf diesem Wege möchte ich mich
bei allen fleißigen Helfern und Hel-
Vergelts Gott!
ferinnen für die großartige Unter-
stützung, in dieser schweren Zeit,
von ganzem Herzen bedanken.
Senfter Josef
Hochberg 30