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Dölsacher Dorfzeitung
November 2013
Das richtige Heizsystem ist eine lohnende Investition –
für Wohlbe nden, Umwelt und vor allem für das Haus-
haltsbudget. Wer bei der Sanierung darauf achtet, wel-
chen Brennsto er wählt, wie die Heizanlage ausgelegt
und dimensioniert wird, kann auch den Energiebedarf
und die Heizkosten senken.
Wer die Sanierung seiner Heizanlage erwägt, sollte stets
eine Gesamtsanierung ins Auge fassen. Entscheidend für
die Verbesserung der Energiee zienz des Gebäudes ist
zunächst die thermische Sanierung der Gebäudehülle. Nur
so kann der Energiebedarf für das Heizen entscheidend
verringert werden. Wird die Heizanlage kleiner dimensio-
niert, sinken in der Regel sowohl die Investitionskosten
als auch die Heizkosten. Dämmmaßnahmen sollten daher
immer an erster Stelle stehen.
Mit dem Einbau einer zentralen Lüftungsanlage mit Wär-
merückgewinnung – einer Komfortlüftungsanlage kann
der Energieverbrauch Ihres Gebäudes verringert werden.
Darüber hinaus sorgt sie bequem für frische Luft und stei-
gert den Werterhalt Ihres Gebäudes.
Hoher Komfort und Energieeinsparung
Der moderne Mensch verbringt durchschnittlich 90 % sei-
ner Lebenszeit in Innenräumen. Doch kaum jemand hat
heute noch Zeit, aktiv und ausreichend zu lüften. Die Fol-
ge ist schlechte Raumluft. Eine Komfortlüftung sorgt kon-
tinuierlich für frische Luft ohne Zugerscheinungen. Dank
eingebauter Wärmerückgewinnung sind die Lüftungsver-
luste gegenüber Fensterlüftung um rund 70 % niedriger.
Dadurch spart man Heizenergie und entlastet die Umwelt.
Fenster können jederzeit geö net werden.
Zeitgemäß sanieren mit Komfortlüftung
Fixer Bestandteil sollte eine Komfortlüftung auch bei der
Sanierung sein. Neben dem Komfortgewinn und den ge-
sundheitlichen Vorteilen, trägt sie ganz wesentlich zum
Die Erneuerung einer Heizanlage bietet auch die Chance,
auf erneuerbare Energien wie Holz oder Umweltwärme
umzusteigen. Damit leisten Sie einen e ektiven Beitrag
zur Verringerung des CO
2
-Ausstoßes und in weiterer Folge
zum Klimaschutz. Außerdem macht es unabhängiger von
fossilen Brennsto en.
Entscheidend für die Auswahl des Heizsystems ist die Ab-
stimmung der Heizanlage mit dem Wärmeverteilsystem.
Bestimmte Heizsysteme, wie z.B. Wärmepumpen oder teil-
solare Raumheizungen, sollten nur mit einem Niedertem-
peratur-Verteilsystem, d.h. maximale Vorlauftemperaturen
von 45° C am kältesten Tag, kombiniert werden.
Je besser die Gebäudequalität, desto geringer kann die
Vorlauftemperatur im Heizsystem sein. Bei Niedertempe-
ratur-Verteilsystemen liegt die Vorlauftemperatur im
Heizkreislauf idealerweise bei 35° C. Dadurch kann über
Fußboden- bzw. Wandheizungen oder auch spezielle
Niedertemperatur-Radiatoren Wärme an den Raum abge-
geben werden.
Werterhalt von Gebäuden bei. Um zukunftsweisende Sa-
nierungen in den Gebäudequalitäten A++ (Passivhaus),
A+ und A (Niedrigstenergiehaus) zu realisieren, ist immer
eine Komfortlüftung notwendig. Bei Sanierungen gibt es
keine Standardlösung für den Einbau einer Komfortlüf-
tung. Gemeinsam mit einem erfahrenen Installateur oder
Planer kann die beste und kostengünstigste Lösung ge-
funden werden.
Die richtige Heizung
mit erneuerbarer Energie
Frische Luft – für sanierte Wohnräume
TIPP
Lassen Sie sich von uns persönlich Vor-Ort beraten.
Näheres unter www.energie-tirol.at oder
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Heizungstausch
Die Entscheidung für ein Heizsystem, das die kommenden
15 bis 20 Jahre das Eigenheim verlässlich mit Raumwärme
versorgen soll, ist oftmals ein schwieriges Unterfangen.
Die Auswahl an Brennsto en und Heizsystemen ist groß.
Mit dem Anstieg der Energiepreise macht sich Verunsiche-
rung breit, ob sich die getro ene Entscheidung nicht als
Kostenfalle entpuppen könnte.
Überlegen Sie den Einbau einer zentralen Lüftungsanlage
mit Wärmerückgewinnung. Das spart Energie und scha t
ein angenehmes Raumklima!
Mehr als nur der Heizkessel
Eine Heizanlage besteht nicht nur aus dem Heizkessel. Um
die Wärme vom Kessel in die Wohnräume und ins Warm-
wasser zu bringen, sind Speicher, Pumpen und Regelungen
notwendig. Eine Sanierung des Kamins geht ebenfalls
häu g mit der Sanierung der Heizung einher.
Hohe Speicherdämmung sinnvoll
Die Warmwasser- oder Heizungswasserspeicher sollten
nur so groß wie nötig sein. Überdimensionierte Speicher
verursachen zusätzliche Wärmeverluste. Bei einem durch-
schnittlich gedämmten 1.000 Liter Pu erspeicher kann
jährlich die Energiemenge von umgerechnet rd. 170 Liter
Heizöl verloren gehen! Der Einsatz von Speicherdämmun-
gen mit mehr als 10 cm Stärke wird empfohlen.
Energiee ziente Pumpen einsetzen
Wird über hohe Heizkosten gesprochen, denken die we-
nigsten an den Stromverbrauch von Heizanlagen. Dabei
entfallen in vielen Haushalten mehr als 10 % des Gesamt-
stromverbrauchs allein auf den Betrieb der Heizpumpe!
Mit einer neuen, hoche zienten Pumpe der E zienz-
klasse »A« und einem verbesserten Betrieb können bis zu
80 % des Strombedarfs einer Heizpumpe gespart werden.
Kaminsanierung beachten
Vor der Erneuerung einer Heizanlage sollte geprüft wer-
den, ob sich der bestehende Kamin für das geplante Heiz-
system eignet. Bei modernen Kesseln gelangen Abgase
mit einer tieferen Temperatur in den Kamin, der durch
eventuell auftretendes Kondensat beschädigt werden
kann. Befragen Sie Ihren Rauchfangkehrer zur richtigen
Kaminsanierung.
Heizen mit Holz
Eine moderne
Stückholzheizung
mit einem entsprechend
gut gedämmten Pu erspeicher macht eine e ziente Ver-
brennung mit hohem Wirkungsgrad möglich. In gut ge-
dämmten Gebäuden ist eine Stückholzzentralheizung mit
einem oder maximal zwei Einheizvorgängen pro Tag reali-
sierbar.
Eine
Pellets-Zentralheizung
ist eine voll automatisierte
Anlage mit geringerem Bedienungsaufwand. Der Pellets-
lagerraum sollte in Abhängigkeit von der Gebäudeheizlast
ausgelegt werden. Der Lagerraum für ein Einfamilienhaus
mit 8 kW Heizlast hat eine Größe von rd. 3,2 m² und passt
somit in einen bestehenden Öllagerraum.
Heizen mit Wärmepumpen
Mit Wärmepumpen wird Wärme, die im Erdreich, im Was-
ser oder in der Luft gespeichert ist, zur Raumheizung ge-
nutzt. Die Wärme wird dabei der Umgebung entzogen
und mit der Wärmepumpe auf die für den Heizkreislauf er-
forderliche Temperatur gebracht. Ob sich der Betrieb einer
Wärmepumpe rechnet, kann an der sogenannten Jahres-
arbeitszahl (JAZ) abgelesen werden. Diese sollte zumin-
dest den Wert 4 erreichen. Die JAZ gibt das Verhältnis
zwischen der von der Wärmepumpe erzeugten Wärme,
zum eingesetzten Strom an. Sie ist die Kennzahl für die Ef-
zienz der Anlage und bestimmt auch die Betriebskosten.
Heizungsunterstützung mit Solar
Bei der Nutzung von Solarwärme zur Raumheizung ist eine
Sanierung des Gebäudes auf Niedrigenergiehaus-Stan-
dard Voraussetzung. Bei schlecht gedämmten Gebäuden
rechnet es sich in Dämmsto maßnahmen zu investieren,
wie beispielsweise die Dämmung der obersten Geschoß-
decke. Das ist wesentlich kostengünstiger als die Investi-
tion in eine teilsolare Raumheizung.
Erneuerbare Energie
Fossile Energieträger sind nach Strom die teuerste Art zu
heizen. Somit ist ein Umstieg auf erneuerbare Energie-
träger, Fernwärme oder Wärmepumpe die beste Wahl.
Den höheren Investitionskosten stehen geringere Be-
triebskosten gegenüber. Zudem schonen Sie die Umwelt
und nutzen regionale Produkte.
Gebäudequalität
Heizwärmebedarf in kWh/m
2
a
A++ /A+
≤ 15
A
≤ 25
B
≤ 50
C
≤ 100
D - G
> 100
Erdwärmepumpe/Grundwasserpumpe
Außenluft-Wärmepumpe
Stückholzkessel
Pellet-Zentralheizung
Wärmenetze – Biomasse
Solare Heizungsunterstützung
Solaranlage für Warmwasserbereitung
Zentralheizungsanlagen in der Sanierung (Erneuerbare Energieträger)
A++ Passivhaus
A+/A Niedrigstenergiehaus
B Niedrigenergiehaus
C Mindeststandard Bauordnung
D - G Altbau
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