Seite 23 - Gemeindezeitungen

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• Dezember 2013
allgemeinmedizinische Bereitschaft, Dr. Jakob Walder
und Dr. Herbert Müller versehen allgemeinmedizinische
Dienste und werden von einem anderen Kollegen
notärztlich abgedeckt.
Einer für alle:
Normalerweise kontaktiert man bei allen gesundheitlichen
Problemen zuerst den Hausarzt. Das ist gut und sinnvoll,
da dieser den Patienten kennt und bestens über seinen
medizinischen Hintergrund Bescheid weiß. Bitte haben Sie
Verständnis, dass auch Ihr Hausarzt - trotz aller Hingabe -
Freizeit und Erholung braucht! Sollten Sie ihn also nicht
erreichen können, steht Ihnen unter
0664/155 9920
stets
ein Arzt als Ansprechpartner zur Verfügung. Unter dieser
Nummer erreichen Sie den diensthabenden Arzt der
Notarzteinsatzgruppe, da der Notarztdienst derzeit der
einzige Dienst ist, der definitiv 24 Stunden über sieben Tage
pro Woche erreichbar sein muss. Wer den Notarztdienst
und den allgemeinmedizinischen Bereitschaftsdienst am
jeweiligen Tag tatsächlich in Ihrem Sprengel versieht,
können Sie aktuell im Internet unter www.notarztverband.at
oder den Aushängen in den Gemeindeämtern entnehmen, an
Wochenenden auch der jeweiligen Presse.
Nachts oder am Wochenende kann man den allgemein-
medizinischen Bereitschaftsdienst auch unter der Nummer
141
und
9920
erreichen. (Bitte beachten Sie, dass zwischen
der Nummer 141 und der Postleitzahl eine entsprechende
Wählpause eingelegt werden muss, damit Sie verbunden
werden und diese Nummer nicht direkt ins Telefon
einprogrammiert werden kann!) Im Normalfall werden Sie
mit beiden Telefonnummern zum selbenArzt gelangen. Unter
der Nummer 144 erreicht man die Leitstelle Tirol. Sie ist der
Ansprechpartner für die Notfallrettung, also primär eine
Koordinationsstelle und keine diagnostische Einrichtung.
Entsendet wird auf alle Fälle ein Rettungsfahrzeug oder
Hubschrauber zum Transport ins Krankenhaus, ob ein
Arzt beigezogen wird, entscheidet der Disponent der
Leitstelle. In diesem Fall kann entweder der örtliche
Notarzt, ein Rettungshubschrauber oder der Notarzt eines
Nachbarbezirkes (z.B. Innichen) beigezogen werden.
Dem Patienten steht es grundsätzlich frei, sich mit einem
gesundheitlichen Problem direkt an denArzt (0664/155 9920
bzw. 141-9920) oder an die Leitstelle (144) zu wenden.
Wenn das Zusammenwirken mehrerer Rettungskräfte
erforderlich (Unfälle, Brände, Delikte, Wiederbelebungen)
oder ein rascher Transport entscheidend ist, sollte die
Alarmierung über 144 erfolgen. Handelt es sich primär
um ein gesundheitliches Problem, welches rasch abgeklärt
oder therapiert werden soll, ist der direkte Kontakt mit dem
Hausarzt oder der ständigen ärztlichen Bereitschaft sinnvoll.
Rasch und notwendig…
Von 01.12.2012 bis 30.06.2013 wurden von den
niedergelassenen Ärzten in den Osttiroler Talschaften
466 Notarzteinsätze durchgeführt, über die gleichzeitig
abgewickelten allgemeinmedizinischen Interventionen
liegen keine verlässlichen Daten vor. In der Gemeinde
Sillian wurde in diesem Zeitraum der Bereitschaftsdienst
der Notarzteinsatzgruppe zu 88 Einsätzen gerufen, welche
vom Arzt oder der Leitstelle als dringlich eingestuft wurden.
Der Arzt benötigte dabei durchschnittlich 7,7 Minuten zum
Erreichen des Einsatzortes.
Soweit auswertbare Daten vorlagen, erreichte der Arzt den
Einsatzort bezirksweit in ca. 70 Prozent der Fälle innerhalb
von 10 Minuten, in ca. 88 Prozent innerhalb von 15 Minuten.
Betrachtet man die schwierige, geographische Situation
des Bezirkes und bedenkt man, dass es sich um die Daten
des Winterhalbjahres mit traditionell schwierigen Weg-
und Straßenverhältnissen handelt, so zeigen diese Werte
eine äußerst rasche Reaktionsfähigkeit, die man neben
dem Praxisalltag durchaus nicht als selbstverständlich
voraussetzen kann.
…aber mit hoher Qualität:
Gerade im Notarztdienst nimmt die Qualitätssicherung
einen hohen Stellenwert ein. Die drei Osttiroler Not-
arzteinsatzgruppen sind daher seit August 2012 nach ISO
9001 zertifiziert und verfügen so über ein international
anerkanntes Qualitätsmanagementsystem. Es gibt nicht viele
Notarztsysteme im niedergelassenen Bereich, die das von
sich behaupten können. Eine Konsequenz daraus ist, dass ein
Teil der notärztlich versorgten Patienten einen Fragebogen
erhält mit dem erfasst werden soll, was in den Augen des
Patienten beim Einsatz gut oder schlecht abgelaufen ist.
Sollten Sie einen solchen Fragebogen erhalten, schicken Sie
ihn bitte ausgefüllt an die Koordinationsstelle des Bezirkes
zurück, gerne auch anonym. Es ist für die Ärzte wichtig zu
wissen, wie die Patienten ihre Versorgung wahrnehmen und
wo allfällige Verbesserungspotentiale liegen. Damit auch
komplizierte Diagnosen mit der erforderlichen Sicherheit
gestellt und schwierige Interventionen bewältigt werden
können, arbeiten die beteiligten Ärzte kontinuierlich an
der Verbesserung ihrer Ausrüstung und trainieren die
Bewältigung kritischer Eingriffe regelmäßig an eigenen
Simulationsgeräten. Letztere wurden gemeinsam mit den
Ärzten des Südtiroler Pustertales im Rahmen eines EU-
Projektes beschafft. Auf diese Weise soll auch in Zukunft
eine optimale Versorgung der Bevölkerung in den Osttiroler
Talschaften sichergestellt werden - durch eine gemeinsame
Anstrengung aller niedergelassenen Ärzte vor Ort.
Text und Grafiken: Dr. Gernot Walder
Soziales
Erläuterungen zu den Grafiken
Grafik NA-Systeme Osttirol:
NEG Ostt. Pustertal
NEG Defereggental
NEG Iseltal
NEF Lienz
Grafik NA-Logo:
Der Stab mit der Schlange (Asklepiosstab) ist das uralte
Symbol des ärztlichen Standes:
Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk, die bissen das Volk,
dass viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben
gesündigt, dass wir wider den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den
Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk.
Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie
an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.
Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn
jemanden eine Schlage biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
(Numeri 21, 6-9)
Der Sternenhimmel als Zeichen der Nachtwache symbolisiert die ständige
Einsatzbereitschaft des diensthabenden Arztes.
Das Sternbild des Adlers (goldene Sterne) entspricht dem Tiroler Wappentier
und steht somit für unseren Auftraggeber: Das Land Tirol.