Seite 43 - Gemeindezeitungen

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Jedes Jahr sterben österreichweit
rund 35 Menschen durch ein Feuer.
Die Hauptbrandzeit ist vom ersten
Advent bis Silvester. Um feierliche
Stimmung zu verbreiten, werden ger-
ne Kerzen angezündet und Lichter-
ketten angeschlossen. Bei Advent-
kränzen ist die Brandgefahr beson-
ders hoch. Der Adventkranz wird täg-
lich zu Hause oder im Büro angezün-
det und brennt häufig über Stunden -
oft auch ohne Aufsicht. So kann sich
die weihnachtliche Idylle innerhalb
weniger Sekunden in einen Albtraum
verwandeln.
Hinweise zum Umgang mit Kerzen
g
Ersetzen Sie trockene Zweige von
Adventgestecken durch frisches
Tannengrün. Verwenden Sie nur
unbeschädigte Kerzenhalter aus
nichtbrennbarem Material: geeig-
net sind Teller oder Schalen aus
Glas, Porzellan oder Steingut. Stel-
len Sie Adventgestecke nur auf
feuerfeste Unterlagen.
g
Lassen Sie bren-
nende Kerzen
nie
unbeauf-
sichtigt, insbe-
sondere dann
nicht,
wenn
kleine Kinder
allein im Zim-
mer sind.
g
Kaufen Sie den
Weihnachtsbaum erst kurz vor
dem Fest und achten Sie darauf,
dass er nicht schon nadelt. Achten
Sie beim Aufstellen des Baumes
darauf, dass er nicht umkippen
kann.
g
Achten Sie auf einen ausreichen-
den Sicherheitsabstand zu leicht
brennbaren Materialien wie Vor-
hängen, Tischdecken oder Gardi-
nen.
g
Bringen Sie Wachskerzen nicht un-
mittelbar unter einem Ast an und
achten Sie auf ausreichenden Ab-
stand zu benachbarten Zweigen
und Christbaumschmuck.
10 cm
über der Flamme herrscht immer
noch eine Temperatur
von 280°C!
g
Zünden Sie die Kerzen am Baum
von oben (Wipfel) beginnend nach
unten an und verfahren Sie beim
Löschen umgekehrt. Verzichten
Sie auf Sternspritzer in der Woh-
nung, vor allem wenn der Baum
bereits vertrocknet ist.
g
Achten Sie darauf, dass Sie sich
nicht Ihre Fluchtwege (Türen oder
Fenster) versperren.
g
Stellen Sie vor dem Anzünden der
Kerzen einen Nasslöscher oder ei-
nen mit Wasser gefüllten Eimer
oder eine Bodenvase bereit.
Der Umgang mit Feuer für Kinder
Wer Kinder oder Haustiere hat, sollte
sich überlegen, auf echte Kerzen zu
verzichten. Grundsätzlich ist es wich-
tig, Kindern den Umgang mit dem
Feuer beizubringen. Ein Verbot stellt
meist einen besonderen Anreiz dar.
Also besser unter Anleitung mit den
Kindern üben und erklären, welche
Gefahr Feuer birgt und dass aus-
schließlich unter Aufsicht mit Feuer
hantiert werden darf.
Die örtliche Feuerwehr bietet Eltern,
Schulen und Kindergärten Vorträge
in Sachen Brandvorbeugung an. Au-
ßerdem verfügen sie meist über In-
formationsbroschüren zum Thema
Brandschutz.
Rauchmelder installieren
Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist
das Installieren eines Rauchmelders,
der in Fachgeschäften erhältlich ist.
Er stößt bei Rauchbildung ein lautes
Warnsignal aus. Der Rauchmelder ist
eine sinnvolle Investition, denn er
kann vor Brand- und Rußschäden
durch rechtzeitigen Alarm warnen.
Gute Rauchmelder kosten um die 26
Euro, haben mindestens 5 Jahre Ga-
rantie des Herstellers und sollten ein
VDS-Zeichen (Vertrauen durch Si-
cherheit) haben.
In Haushalten mit Kindern sind elek-
trische Kerzen am Baum ratsam. Die-
se sollten den VDE-Bestimmungen
(Verband der Elektrotechnik) ent-
sprechen. Denn viele günstige Lich-
terketten können ebenfalls gefährlich
sein: Durch Erhitzung und innere
Kurzschlüsse können sie Funken-
schlag erzeugen oder sogar brennen.
Brandlösch-Mittel
Feuerlöscher
sind zuverlässig, müs-
sen allerdings regelmäßig gewartet
werden. Man kann dabei verschiede-
ne Löschsubstanzen kaufen: Wasser,
Schaum oder Pulver. Wasser oder
Schaum ist eine saubere Lösung: Wie
Schaum in der Wanne erstickt er die
Flammen. Pulver hat einen ähnlichen
Effekt. Da das Pulver aber überall hi-
neinkommt, wie in Stereoanlage oder
Fernseher, hinter-
lässt diese Lösch-
methode sehr viel
Dreck.
Löschspray
er-
setzt keinen regu-
lären, normalen
Feuerlöscher. Bei
kleinen Bränden,
die man direkt be-
merkt, wie am Ad-
ventkranz, kann
man das Löschspray verwenden.
Eine
Löschdecke
bietet sich zum
Fettlöschen und beim Adventgesteck
an. Geht der Weihnachtsbaum in
Flammen auf, ist diese Decke aller-
dings zu klein. Beim Kauf sollten Sie
jedoch darauf achten, dass das Mate-
rial aus Glasfasergewebe ist.
Feuerwehr rufen
Wenn es zu einem Brand kommt und
dieser außer Kontrolle gerät, sollte
sofort die Feuerwehr alarmiert wer-
den, um größere Schäden zu verrin-
gern. Ein Feuerwehreinsatz kostet
nichts. Über den in Österreich ein-
heitlichen
Notruf 122
sind die Ein-
satzzentralen rund um die Uhr er-
reichbar.
Dezember 2013
Gemeindekurier Nußdorf-Debant
77. Ausgabe
Der Brandschutzexperte informiert
Brandschutz in der Weihnachtszeit
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