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Miriam Autenrieth bei der Weltmeisterschaft in Tasturschreiben in Gent, Belgien.
Virgen
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I
Jugendinfo
Der 49. Intersteno-Kongress, Ausrichter
der Weltmeisterschaft, führte uns in die-
sem Jahr nach Gent/Belgien. Die letzten
zwei Jahre sind für mich im Flug vergan-
gen. Umso mehr habe ich mich gefreut,
bekannte Gesichter aus den verschie-
densten Ländern wieder zu sehen, aber
auch ein neues Land kennenzulernen.
Dieses Mal wurde ich von meiner Mut-
ter begleitet, was bestimmt nicht die
schlechteste Idee war, immerhin war ich
noch vom letzten Mal als die „mit den
Magenproblemen“ bekannt.
Nach zwei Tagen Busfahrt waren wir
dann endlich in Belgien angekommen.
Unser erster Weg führte uns natürlich in
unser Hotel. Die Hotelzimmer waren
für uns alle eine große Enttäuschung.
Die Möbel waren wahrscheinlich vier
Mal so alt wie ich und mit einer dicken
Staubschicht bedeckt. Unsere Zimmer-
tür ließ sich nur mit dem gesamten Kör-
pergewicht öffnen. Aber davon ließen
wir uns nicht unterkriegen, denn wer
braucht schon ein eigenes Badezimmer,
eine funktionierende Toilette oder einen
Temperaturregler in der Dusche? Wir
doch nicht – wir wollten ja nur an der
Weltmeisterschaft teilnehmen!
Diese begann in der Universität mit der
großen Eröffnungsveranstaltung am
nächsten Tag. Wir Jugendlichen erwar-
teten uns einen langweiligen Nachmit-
tag, aber dem war nicht so. Das belgi-
sche Organisationskomitee hatte sich bei
der Gestaltung viel Mühe gegeben. Tän-
zer und Sänger repräsentierten die ver-
schiedenen Länder und begeisterten uns.
Zum Schluss wurden die Fahnen an die
Fahnenträger der jeweiligen teilneh-
menden Nation übergeben und alle 536
Teilnehmer marschierten durch Gent.
Am Sonntag fanden dann die Wettbe-
werbe statt. Ich hatte mir während der
Busfahrt einen Crashkurs in Textkorrek-
tur und Professionelle Textverarbeitung
geben lassen und war dann so mutig,
mich ebenfalls zu diesen Wettbewerben
anzumelden. Für mich mit Erfolg, denn
ich konnte den 16. Platz von 40 Teil-
nehmern belegen und war damit nach
15 Tschechen die beste Österreicherin.
Mein Hauptbewerb war aber das Tastatur-
schreiben. Schon vor 8 Uhr morgens bau-
ten wir unsere Laptops imWettschreibsaal
auf und schrieben uns ein. Immer kurz vor
dem Beginn des Wettbewerbs fühle ich
mich wahnsinnig ruhig, aber sobald das
Startsignal ertönt und plötzlich alle 50
Teilnehmer in die Tasten hauen, ist die
Ruhe weg und ich muss mich innerlich
wieder beruhigen. Nach den 30 Minuten
Schnellschreiben mussten wir der Jury
kurz Zeit geben, die abgespeicherten
Dateien zu überprüfen. Kurz darauf
wurde ich noch einmal in den Wett-
schreibsaal gerufen. Mir wurde mitgeteilt,
dass ich gegen die Wettschreibordnung
verstoßen hatte, denn ich hatte den Text
eineinhalbzeilig statt einzeilig geschrieben.
Mann rechnete mir fünf zusätzliche Fehler
an, das waren 500 Strafpunkte und be-
deutete für mich den Verlust von zwei
Rangplätzen. Ich war geschockt!
AmMontag wurde ich mit anderen Jugend-
lichen zu einem Forschungsexperiment in
die Uni eingeladen. Die Studie der Stu-
denten beschäftigte sich mit dem Tipp-
verhalten unterschiedlicher Personen ver-
schiedener Altersstufen. Es sollte ein Maß-
stab festgelegt werden hinsichtlich einer im
Alter eintretenden Demenz. Wir mussten
uns ein Programm runterladen, das jede
Weltmeisterschaft im Tastaturschreiben
in Gent/Belgien vom 11. bis 21. Juli 2013