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FODN - 55/03/2013
höchsten Berges Österreichs. Nachdem
der Prager Geschäftsmann Johann Stüdl
1868 auf der Farnatscharte, die später
nach ihm benannte Stüdlhütte auf eige-
ne Kosten errichtet hatte, finanzierte er
auch die Versicherung dieses Grates.
Thomas, Rupert und Michael Gro-
der, die drei Brüder des bekannten
Glocknerwirtes in Kals, begannen im
Frühjahr 1869 mit den Arbeiten in dem
überaus schwierigen Gelände bei teils
widrigen Wetterverhältnissen. Mehrere
Wochen verbrachten die drei Männer
am Berg, die Stüdlhütte diente ihnen
als Nachtlager. Anfangs ernteten sie
von der Kalser Bevölkerung nur Hohn
und Spott, niemand konnte zunächst so
recht an den Erfolg dieses schwierigen
Unternehmens glauben. Die Kritiker
wurden jedoch eines Besseren belehrt
und so konnte am 5. August 1869 durch
Karl Hofmann aus München und Egid
Pegger aus Lienz der Stüdlgrat feierlich
eröffnet werden.
Trotz aller künstlichen Hilfsmittel
erforderte die Route aber noch immer
eine anspruchsvolle Kletterei. Deshalb
wurden im darauf folgenden Jahr neue
Eisenstangen und Drahtseile montiert.
Teilweise wurden an einigen Stellen so-
gar beidseitig Seile zur Sicherung ange-
bracht. Die Versicherung des Grates galt
als Pionierleistung und diente als Vor-
bild für alle weiteren Erschließungen in
den Alpen. Der Großteil der angebrach-
ten Sicherungen verschwand auf Grund
von Blitzschlag, Schneedruck und Ero-
sion im Laufe der Jahre. Heute gilt der
Stüdlgrat als eine der schönsten Touren
in den Ostalpen.
Die einzelnen Passagen wurden von
den Erstbesteigern mit verschiedenen
Namen belegt, die teilweise histori-
sche Bedeutung haben. Die „Petersstie-
ge“ hat ihren Namen von Peter Groder,
der 1864 hier zu den ersten besonders
schwierigen Stellen gelangte und mu-
tig vorausstieg. Bald darauf folgt eine
große Steinplatte, die auf Grund ihrer
Färbung das „blaue Brett“ genannt wur-
de. Weiter oben gelangt man zum „Ho-
hen Rat“ - das ist jener Punkt, an dem
beim ersten Versuch des Aufstieges
Rat gehalten wurde, ob man es wagen
oder umkehren sollte. Die ausgesetzte
Stelle der Route erhielt die Bezeichnung
„Kanzel“. „Frühstückplatz“ und „Plat-
te“, die Bezeichnung der Schlüsselstelle,
sind bis heute verwendete Bezeichnun-
gen.
Am 3. Dezember 2013 wurden Sze-
nen aus der Zeit der Erstbesteigung am
Stüdlgrat verfilmt.
Georg Oberlohr, der Hüttenwirt der
Stüdlhütte, und Projektleiter Martin
Gratz schlüpften in die Rolle von Jo-
sef Kerer und Peter Groder. Der Kal-
ser Bergführer Michael Amraser und
der Alpinist und Seilpartner von David
Lama, Peter Ortner aus Nußdorf-Debant,
erkletterten den Stüdlgrat im modernen
Stil. Hinter der Kamera arbeiteten die
beiden Bergführer Tom Gaisbacher aus
Lienz und Christian Riepler aus Kals.
Die Verfilmung, die mit geringem
Budget, jedoch ausgestattet mit viel
Motivation und Können am Berg erfolg-
reich und unfallfrei über die Bühne ging,
ist Teil des Projektes „Prag-Stüdl-Kals“.
Aufführung von
Friede – Freiheit - Fairness
Unsere nächste Aufführung von Frie-
de, Freiheit, Fairness findet am 18. Jän-
ner 2014 um 20.00 Uhr im Kulturhaus
- Johann-Stüdl-Saal statt.
Bei diesem Highlight wird der Film
erstmals in voller Länge und untermalt
mit Live-Musik der Trachtenmusikka-
pelle Kals am Großglockner und des
Iseltaler Blechbläserensembles im Jo-
hann-Stüdl-Saal in Kals präsentiert.
Eine weitere „FFF Aufführung“ fin-
det am 24. Jänner 2014 um 20:00 Uhr
im Nationalhaus in Prag statt. Genauere
Informationen über diese Veranstaltun-
gen werden in einem Postwurf nach den
Weihnachtsfeiertagen bekannt gegeben.
(Mitfahrgelegenheit usw.)
Wir freuen uns auf Euren Besuch!
Und wieder neigt sich ein Jahr dem
Ende zu und gibt uns Anlass, einmal in-
nezuhalten, um über Vergangenes nach-
zudenken, aber auch Gemeinsames zu
planen. Nutzt die kommenden besinnli-
chen Tage, um Harmonie und Liebe für
das gesamte Jahr entstehen zu lassen.
Ein besonderer Dank gilt allen Mu-
sikantinnen und Musikanten sowie
unseren Marketenderinnen Alexandra,
Andrea, Petra und Hildegard für eu-
ren Einsatz und eure Bereitschaft, un-
zählige Stunden der Musik zu widmen.
Musik ist ein wichtiger Bestandteil im
Kulturgeschehen einer Gemeinde. Sie
verbindet die Menschen und begleitet
sie sowohl bei freudigen wie auch bei
traurigen Anlässen.
Ein weiterer Dank gilt unserem Ka-
pellmeister Martin Gratz für die gute
Zusammenarbeit. Menschen, die Ener-
gie, Kraft und Zeit für andere investie-
ren, haben in besonderer Weise Dank
und Anerkennung verdient. Dank sei-
nes unermüdlichen Einsatzes, der guten
Ideen, des enormen Fachwissens und
seiner pädagogischen Fähigkeiten ist es
ihm gelungen, die Musikkapelle auf ein
hohes Niveau zu bringen.
Bedanken möchten wir uns auch beim
gesamten Ausschuss für die vorbildhaf-
te Arbeit, bei der Gemeinde für die all-
jährliche Unterstützung, sowie bei allen
Sponsoren und Gönnern, die zum Wohl
unseres Vereines viel Mühe, Zeit und
die finanziellen Mitteln zur Verfügung
stellen. DANKE!!!
Die Trachtenmusikkapelle Kals wünscht ein gesegnetes Weihnachtsfest,
viel Glück und vor allem Gesundheit und Zufriedenheit im Jahr 2014!
INSTITUTIONEN & VEREINE