Seite 18 - Gemeindezeitungen

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FODN - 55/03/2013
INFORMATIONEN AUS DER GEMEINDE
Von Rotes Kreuz Osttirol
N
ach Angaben der UNO wird jedes
Jahr rund ein Drittel aller welt-
weit produzierten Lebensmittel
vergeudet. Das ist mehr als die Hälfte
der weltweiten Getreideernte pro Jahr.
Obst und Gemüse sind demnach jene
Nahrungsmittel, die am häufigsten ver-
schwendet werden. Jeder Verbraucher
in Europa und Nordamerika wirft im
Schnitt jährlich zwischen 95 und 115
Kilogramm Nahrungsmittel weg. (An-
gaben aus: openmindjournal.com)
Wir müssen handeln!
Sehr begrüßenswert deshalb ist die
geplante Initiative des regionalen Ab-
fallwirtschaftsverbandes,
Osttiroler
Schüler für diese Problematik zu sen-
sibilisieren und entsprechende Aufklä-
rungsarbeit zu betreiben. So wie sich
unser Kaufverhalten in den vergange-
nen Jahren nicht gerade zum Vorteil
verändert hat („Zahl zwei, nimm drei“-
Angebote) und dabei immer häufiger
„vollkommen essbare Lebensmittel im
Müll landen“, möchten wir im Gegen-
zug unser, seit 7 Jahren bestens funkti-
onierendes Tafel-Projekt „vor den Vor-
hang holen“.
Das Konzept
Auch in Osttirol haben nicht alle
Menschen ihr „tägliches Brot“, obwohl
es Lebensmittel im Überfluss gibt. Mit
Unterstützung zahlreicher Händler im
Bezirk bemühen wir uns beim Roten
Kreuz um einen Ausgleich und können
mit Hilfe von ehrenamtlichen Mitarbei-
tern, einmal pro Woche (Samstags um
19:00 Uhr beim Roten Kreuz in Lienz)
Lebensmittel je nach Verfügbarkeit kos-
tenlos weiter geben.
Wir halten dagegen!
1,3 Milliarden Tonnen
Lebensmittel werden pro Jahr
entsorgt - 700 Tonnen sind
es allein in Osttirol
(lt. Beitrag
Osttiroler Bote vom 17.10.2013).
Ziel der Team-Österreich-Tafeln ist es,
dass alle qualitativ einwandfreien Nah-
rungsmittel, die im Wirtschaftsprozess
nicht mehr verwendet werden können,
an Bedürftige zu verteilen. So können
wir Menschen helfen, eine schwierige
Zeit zu überbrücken und geben ihnen
dadurch Motivation für die Zukunft.
… eine vernünftige Lösung
Die Abholung der Lebensmittel
(manchmal auch Hygieneartikel) be-
ginnt mit Schließung der Geschäfte am
Nachmittag bzw. frühen Abend. Der
wöchentliche Abhol- und Ausgabe-
Dienst wird über einen Kreis von frei-
willigen Mitarbeitern getragen und or-
ganisiert. Das Rote Kreuz stellt dafür
die Logistik und Räumlichkeiten un-
entgeltlich zur Verfügung. Mit derzeit
30 unterstützenden Händlern (Lebens-
mittelketten, Bäckereien, Tankstellen
sowie andere Klein- und Mittelbetriebe)
sind wir in der Lage, wöchentlich bis zu
50 Abholer (mehrfach Familien mit Kin-
dern) mit dem Notwendigsten zu unter-
stützen. Registrierte Kunden zählen wir
über 120.
Kurz vor Weihnachten mobilisieren
wir Kunden mit unserer Aktion „Kauf
zwei - gib eins“ für eine zusätzliche
Warenspende, die wir dann zum „gro-
ßen Fest“ an in Not geratene Familien
als Weihnachtsüberraschung verteilen.
Der laufende Zustrom von Abho-
lern und die großartige Bereitschaft
der Händler mit verlässlicher Waren-
Bereitstellung lässt nicht nur unsere
Organisation an eine vernünftige und
ökonomisch richtige Lösung des Prob-
lems „Armutsgefährdung“ trotz „Über-
flussgesellschaft“ glauben bzw. weiter
hoffen.