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Nummer 1 — 63. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
Schülern weder besondere Talente noch
Leistungen. Jedoch verdient im Ganzen
der Fortgang die Note „gut“. Der Schul-
besuch war sehr fleißig. Die Herstellung
eines neuen Schulhauses und die Ab-
teilung der Schüler in zwei Klassen ist hier
das unausweichliche Bedürfnis, wenn die
Schüler gedeihen sollen.
7. Filialschule Peischlach
Visitation 21. April 1854 nachmittags.
In einem niedlichen gutbestellten Schul-
häuschen unterrichtete hier der sehr ge-
schickte und bemühte Gehilfe Simon Han-
ser 24 Kinder fast in allen Fächern mit sehr
gutem Erfolg. Auch in der Religion, welche
Herr Kooperator Köck, der einmal
wöchentlich von Kals zwei Stunden weit
exuerierte, lehrte, waren die Kinder sehr gut
bestellt. Der Schulbesuch war sehr fleißig.
8. Kuratieschule Hopfgarten
Visitation 26. April 1854 vormittags. Hier
ist Jakob Veider Lehrer, ein sehr fleißiger
und geschickter Schulmann, der 34 Schüler
in den ihm zustehenden Fächern im Ganzen
sehr gut unterrichtete. Katechet war der
Kurat Josef Mader, welcher im kateche-
tischen Fache zwar wenig geschickt, jedoch
sehr eifrig und fleißig ist. Der Schulbesuch
war sehr fleißig. Jakob Veider, der zugleich
Organist und Mesner ist, gab auch
wöchentlich fünf Stunden Unterricht im Ge-
sang. Das Schulzimmer bedarf notwendig ei-
ner Reparation, welche bei der Schulvisita-
tion vorzunehmen versprochen wurde.
9. Filialschule Hof
Visitation 26. April 1854 nachmittags.
Diese Schule zählte heuer 45 besuchende
Schüler, welche sehr fleißig erschienen
und wurde in einem sehr guten Zustand
befunden, weil der sehr brave und
bemühte Schulgehilfe Johann Niedereg-
ger, wie auch Herr Katechet Willibald
Oberschneider sich alle Mühe gaben zur
Förderung dieser Schule.
10. Filialschule Ratzell
Visitation 25. April 1854 nachmittags.
Dieses Schülchen aus zwölf pflichtigen
und besuchenden Kindern fand man in ei-
nem befriedigenden Zustande. Der Fort-
gang war besonders in der Religion, wel-
che Willibald Oberschneider hier lehrte,
sehr gut. Der hiesige Gehilfe Franz
Ranacher ist weniger geschickt als
fleißig. Der Schulbesuch war sehr fleißig.
11. Kuratie-Schule St. Veit
Visitation am 27. April 1854 vormittags.
Hier waren 78 pflichtige und ebensoviele
die Schule besuchende Kinder, welche in
der Religion der Herr Kurat Peter Mühl-
mann und in den übrigen Fächern der Leh-
rer Michael Monitzer unterrichtete. Nur in
der Religion zeigte sich der Unterricht
durchgängig befriedigend. Im Ganzen
kann man diese Schule in die I. Fortgangs-
klasse setzen. Der Lehrer Michael Monitzer
wäre gut befähigt, hat aber so wenig übrig
für die Schule als er bezahlt wird.
12. Filialschule Moos
Visitation 26. April 1854 nachmittags.
Diese schon von 1760 bis hierher bestan-
dene „Winkelschule“ wurde erst heuer
förmlich errichtet und daher in den
Schulconspekt aufgenommen. Sie zählt 23
Schüler unter dem Gehilfen Johann Berg-
ler. Dieser hat den Schulkurs besucht und
das Gehilfenzeugnis erhalten. Er ist
fleißig und gut befähigt und die Leistun-
gen der Kinder waren befriedigend. In Re-
ligion lehrte ex iurende der Herr Kurat Pe-
ter Mühlmann mit bestem Erfolge. Das
neugebaute Schulhaus ist in sehr befriedi-
gendem Zustande.
(NB. In „Winkelschulen“ wurde der Leh-
rer ausschließlich von den Eltern der schul-
besuchenden Kinder mit Nahrungsmitteln
und etwas Geld entlohnt. In den öffent-
lichen „Trivialschulen“ trugen auch Kirche
und Gemeinde zum Unterhalt des Lehrers
bei. Die Schule Moos war interessanter-
weise eine der ältesten im hinteren Iseltal.
13. Filialschule Feld bei St. Veit
Visitation 27. April 1854 nachmittags.
Der hiesige exponierte Gehilfe Peter
Oberwalder ist ein sehr geschickter und
bemühter Lehrer und diese Schule verdient
hinsichtlich der Leistungen der Kinder den
Vorzug von allen hiesigen Distriktschulen.
Sie zählt heuer 51 Kinder, welche die Schu-
le sehr fleißig besuchten. In allen Fächern
beobachtete genannter Gehilfe eine sehr ge-
wählte Gradation und so waren auch mit
Ausnahme der Sprachlehre und dem
schriftlichen Aufsatz die Kinder in allen
Fächern ausgezeichnet unterrichtet. Auch
in Religion, welche der Hilfspriester Leo-
pold Hellensteiner sehr praktisch lehrte.
14. Kuratieschule St. Jakob
Visitation am 28. April 1854 vormittags.
Sie ist untergebracht in zwei Zimmern,
welche sehr feucht und beengt sind. Die
Klasse der Anfänger – 44 Knaben und
41 Mädchen – besorgte der Gehilfe Andrä
Kleinlercher, welcher sehr gut befähigt ist
und mit dieser großen Schülerzahl vollauf
Matreier Volksschüler mit Dekan Georg Unterpranger, um 1914.
Foto: Lottersberger, Matrei i. O.