Seite 36 - VP_2014_10

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Wirtschaftsmeldungen
Es gibt zwei Gründe für die
Entlastung: zum einen das
staatliche Stabilitätsgesetz,
mit dem die Bemessungs-
grundlage für die Wertschöp-
fungssteuer IRAP herabge-
setzt wird. Künftig können Un-
ternehmen demnach die
Kosten für unbefristet Ange-
stellte von dieser Bemessungs-
grundlage abziehen. Der zweite
Grund ist der von der Landes-
regierung entschiedene Verzicht
darauf, im Gegenzug zur Sen-
kung der IRAP-Bemessungs-
grundlage die Steuersätze an-
zuheben.
„Damit geben wir die
Entlastung in Höhe von rund
88 Mio € zur Gänze an die
Betriebe weiter“, so Landes-
hauptmann Arno Kompat-
scher. Die Entscheidung,
Bürger und Unternehmen
steuerlich zu entlasten, stehe
im Einklang mit der grund-
legenden Ausrichtung der
Landesregierung.
Maßnahme
für Arbeitsmarkt
2015 sinkt also der „nor-
male“ IRAP-Satz wie vorgese-
hen auf 2,68 %. Damit zahlen
Südtiroler Unternehmen auch
in diesem Jahr weiterhin viel
niedrigere IRAP-Sätze, als im
restlichen Staatsgebiet zur An-
wendung kommen. Dazu
kommt das Herabsetzen der
Bemessungsgrundlage durch
den Abzug der Kosten jener
Mitarbeiter, die über einen un-
befristeten Vertrag verfügen.
„Wir belohnen damit all jene
Unternehmen, die Mitarbeiter
unbefristet einstellen“, so
Kompatscher, der die Maß-
nahme deshalb auch als Im-
puls für den Arbeitsmarkt
sieht. Kürzungen in anderen
Bereichen als „Ausgleich“ soll
es allerdings nicht geben. „Wir
haben den Reservefonds be-
sonders hoch dotiert.“
Entlastung für die Unternehmen
Ein durchschnittlicher Südtiroler Handwerksbetrieb mit vier Mitarbeitern wird 2015
mehr als 5.000 € weniger an Wertschöpfungssteuer IRAP zahlen als noch im Vorjahr.
„Diese Entlastung gibt es automatisch und ohne bürokratischen Aufwand“, betont
Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Landeshauptmann Arno Kompatscher: Betriebe sollen entlastet
werden.
„Die Internet-Nutzung hat
gegenüber dem Vorjahr erneut
um einige Prozentpunkte zu-
genommen“, erklärt Landesrä-
tin Waltraud Deeg. Während in
Südtirol mehr als sieben von
zehn Familien (73,4 %) online
sind, sind es im gesamtitalie-
nischen Durchschnitt über
sechs (64 %). In der Umkeh-
rung bedeutet das, dass in
Südtirol rund jeder vierte
Haushalt offline ist, Italienweit
ist es jeder dritte. Der Höchst-
wert an Internet-Abstinenz
wurde mit über 46 % in der
Region Basilicata erhoben.
Aufschlussreich sind die Ant-
worten der Südtiroler auf die
Frage, warum sie das Internet
nicht nutzen. Hier zeigt sich
eine gewisse Skepsis: Sie
gaben nämlich – ähnlich wie
Trentiner und Aostaner – an,
nicht daran interessiert zu sein
oder keinen Mehrwert zu er-
kennen. In anderen Regionen
wurden vor allem mangelnde
Fachkenntnisse (55 %) als
Gründe dafür angeführt.
Online-Einkäufe steigen
Die jüngste Erhebung geht
aber noch weiter ins Detail:
Sie zeigt auf, dass das Inter-
net vornehmlich als Informati-
onsquelle und Kommunikati-
onsmittel genutzt wird, zuneh-
mend aber auch für
Online-Einkäufe und für die
Kommunikation mit den Be-
hörden. Die digitale Verwal-
tung, eGovernment genannt,
nimmt dabei eine zunehmend
wichtige Rolle ein. „Sie soll
den Bürgern und Unterneh-
men den Alltag erleichtern
und vereinfachen“, so
Landesrätin Deeg. Sie
verweist darauf, dass
in Südtirol schon
heute über 90 % der
Unternehmen die Online-
Dienste der öffentlichen Ver-
waltung nutzen.
Nord-Süd-Gefälle
Im gesamtstaatlichen Ver-
gleich gibt es nach wie vor ein
Nord-Süd-Gefälle, die techni-
sche Ausstattung verbessert
sich weiter, ebenso die Breit-
bandanschlüsse, der Internet-
zugang erfolgt zunehmend
auch mobil, die Datenablage in
so genannten Wolken, den
„Clouds“, nimmt zu. Weiterhin
gibt es eine Kluft zwischen
Jung und Alt, wobei Familien
mit Kindern in
der Regel über
mehr
kom-
munikations-
technische Kompetenzen
und eine bessere Ausstattung
verfügen. „Daraus kann die
erhöhte Wertstellung der
digitalen Bildung herausgele-
sen werden“, ist Deeg über-
zeugt.
Internet in Südtirol besonders stark
Südtirol zählt zu den digitalsten Regionen Italiens. Mit den Internetanschlüssen der
Familien ist das Land mit 73,4 % Italienweit – laut einer jüngsten ISTAT-Erhebung –
sogar Spitzenreiter.
Landesrätin Waltraud Deeg.
WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2014
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