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INTERVIEW
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PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Julian Messner kann den 7.
November kaum noch erwarten.
Denn da wird im Kulturhaus
Oberrasen sein selbst geschrie-
benes Stück „Hochzeitsfieber
am Gardasee“ aufgeführt, bei
dem er selbst auch die Regie
übernahm. Noch laufen die Pro-
ben auf Hochtouren. An diesem
Novemberabend wird er zudem
seine zwei preisgekrönten Ge-
dichte (Literaturwettbewerb Oh-
renschmaus) vortragen. Der 27-
Jährige, der in der Kunstwerk-
statt „Akzent“ in Bruneck
arbeitet, im „PVT“-Interview.
Sie haben das Stück nicht
nur geschrieben, sondern füh-
ren auch Regie.
Messner:
„Ich habe das
Stück geschrieben, weil ich un-
bedingt einmal Regie führen
will, weil mein Vater auch
festgestellt, dass Sie das
Schreiben so gerne mögen?
Messner:
„Seit Elfriede Keh-
rer, meine literarische Begleite-
rin, mit viel Geduld und vielen
Fragen Gedanken in mir wach-
ruft.“
Messner:
„Die
Liebe,
gutes Essen und
meine Arbeit in der Kunst-
werkstatt.“
Was mögen/tun Sie noch
gerne – neben dem Schreiben?
Messner:
„Ich sehe gern
fern, diskutiere gern mit mei-
nen Verwandten, singe gerne in
der Band ,Miteinanders‘ und
moderiere gerne Veranstaltun-
gen jeder Art.“
Was macht Ihnen besondere
Freude?
Messner:
„Gutes Essen,
Konzertbesuche und Feste fei-
ern.“
Herr Messner, worum geht
es in Ihrem Stück „Hochzeits-
fieber am Gardasee“?
Messner:
„Um Liebe und
Heirat.“
Wie kamen Sie auf dieses
Thema?
Messner:
„Heiraten ist mein
größter Wunsch und gehört für
mich zum Leben und beschäf-
tigt mich schon viele Jahre. Der
Theaterausflug mit der Volks-
bühne Rasen zum Gardasee hat
mich inspiriert.“
immer Regie geführt hat und
ich gerne in seine Fußstapfen
treten möchte.“
Wann ist ein Theaterstück
für Sie gut?
Messner:
„Wenn es die Zu-
schauer mitreißt.“
Was wollen Sie mit dem
Theaterstück bei den Zu-
schauern bewirken?
Messner:
„Die Zuschauer
sollen spüren, dass die Liebe
das Wichtigste ist.“
Wann und wie haben Sie
Wie viele Gedichte haben
Sie schon geschrieben?
Messner:
„Ungefähr 20.“
Worum geht es bei den Ge-
dichten?
Messner:
„Um Gedanken
und Empfindungen zu ver-
schiedenen Themen.“
Wo leben Sie?
Messner:
„Ich bin ein Ein-
zelkind und lebe bei meiner
Mutter, ich habe einen Halb-
bruder. Meine Mutter war Leh-
rerin, ist aber jetzt in Pension.
Wie erleben Sie Ihr Down-
Syndrom?
Messner:
„Ich fühle mich ei-
gentlich nicht anders als an-
dere, doch ich weiß, ich habe
ein Chromosom zuviel und es
ärgert mich, dass ich doch oft
Hilfe brauche und dass ich
nicht selbst Auto fahren kann.
Ich spreche aber nicht gerne
über meine Behinderung.“
Wie erleben Sie andere Men-
schen mit Down-Syndrom?
Messner:
„Ich habe viele
Julian Messner kam
1986 in Bruneck mit
Down-Syndrom zur
Welt. Heute schreibt er
unermüdlich erstaunli-
che Gedichte, sogar ein
Theaterstück verfasste
er, das nun unter dem
Titel „Hochzeitsfieber
am Gardasee“ von der
Volksbühne Rasen auf-
geführt wird. Und Julian
führt Regie! Er sagt:
„Bei meinem Stück sol-
len die Zuschauer spü-
ren, dass die Liebe das
Wichtigste ist.“
Die Dar-
steller der
Volksbühne
Oberrasen
führen das
Stück
„Hoch-
zeitsfieber
am Garda-
see“ von
Julian
Messner
auf. Regie-
Assistent
ist Rudolf
Beikircher
(3. v. r.).
Aufführungstermine
„Hochzeitsfieber
am Gardasee“
Premiere im Kulturhaus Ober-
rasen:
7. November (20 Uhr)
Weiters:
9. November (15
Uhr), 13. November und 15.
November (jeweils 20 Uhr)
und 16. November (15 Uhr).
Ausstellung der Malerei-
Werke von Julian Messner im
Rahmen der Aufführungster-
mine im Kulturhaus Oberrasen
„Die Zuschauer sollen spüren, d
Julian Messner aus Oberrasen lässt sich durch sein Down-Syn-
drom nicht unterkriegen.
Sie spielt Theater. Mein Vater
war Zollinspektor und hat Jahr-
zehnte lang bei verschiedenen
Theatergruppen – wie schon
gesagt – Regie geführt und
spielt immer noch Theater.“
Was mögen Sie an
Menschen überhaupt
nicht?
Messner:
„Wenn
sie streiten und
aggressiv sind.“
Was ist Ihnen
im Leben
wichtig?