Seite 16 - VO_2014_02

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
14. JULI 2014
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Seit vielen Jahren trägt Heinz
Breschan, Chef der Firma
„Rabattz“ in Spittal, die Zeug-
nisaktion des „Oberkärntner
Volltreffer“ als Sponsor mit
und belohnt damit die Leis-
tungen der Schüler. Die größ-
te Belohnung für seine eige-
ne Vorbereitung erlebte er
selbst vor kurzem: Er schaff-
te den Triathlon „The Escape
from Alcatraz“.
Das berüchtigte Hochsicher-
heitsgefängnis in der Bucht
von San Francisco ist seit 1981
Austragungsort dieses mit 2,4
km Schwimmen, 29 km Rad-
fahren und 13 km Laufen
zwar kurzen, aber dafür umso
anspruchsvolleren
Bewer-
bes. „Schon seit Jahren reizte
mich dieser Triathlon“, erzählt
der mehrmalige „Ironman“-
Teilnehmer. Hier dabei zu
sein, ist jedoch alles ande-
re als einfach: Qualifizieren
kann man sich nur über fünf
Triathlon-Bewerbe weltweit
(Peking, Cannes, Geradmer,
Westchester und Kemah), die
restlichen Startplätze wer-
Heinz Breschan:
„Ihm gelang die „Flucht von Alcatraz“
den verlost. Riesengroß war
dann natürlich die Freude des
45-Jährigen, als er im Septem-
ber des Vorjahres unter tausen-
den Bewerbern gezogen wur-
de. Dann begann ein gezieltes
Training nach Plan.
Mentale Anspannung vor
dem Start am größten
In San Francisco musste Bre-
schan am Tag des Bewerbes
schon früh aus dem Bett: „Um
fünf Uhr morgens musste das
Fahrrad abgegeben werden
und dann hieß es bei nur 10 °C
warten.“ Nach einiger Zeit wur-
den die Teilnehmer mit Bus-
sen zum Pier 9 gebracht, wo
ein Boot mit allen 1.500 Sport-
lern aus 50 Nationen an Bord
ablegte. „Zusammengepfercht
wie die Ölsardinen warteten
wir, bis der Startplatz kurz vor
der ehemaligen Gefängnisinsel
erreicht war“, denkt der Feld-
kirchner zurück. Eine Minute
nach dem Start der 50 Profi-
sportler ertönte eine Sirene
und das ganze Feld stürzte sich
zugleich in die Fluten. „Im Ver-
gleich zu einem
normalen
Tri-
athlon wie dem Ironman, bei
dem man die größte mentale
Herausforderung während des
Bewerbes zum Durchhalten
braucht, ist die mentale Stär-
ke hier vor dem Start extrem
wichtig“, erklärt Breschan.
Das Schwimmen war der
schwerste Teil
Die Wassertemperatur von
rund 13 °C, Wind, sehr hohe
Wellen und eine starke Strö-
mung machten das Schwim-
men sehr schwer, dazu kam,
dass das Wasser trüb war
und Seelöwen und Seehunde
in dieser Gegend das Was-
ser bevölkern. „Ich habe aber
zum Glück keine gesehen“,
lacht der Unternehmer. Je-
doch hatte er mit der starken
Strömung zu kämpfen, wurde
500 m über das Ziel hinausge-
tragen und musste zu seinem
Fahrrad zurücklaufen. Bre-
schan: „Ich war echt froh, aus
dem Wasser zu kommen, mir
war entsetzlich kalt.“ Mit dem
Schwimmen war der schwers-
te Teil geschafft, der Rest des
Triathlons war relativ einfach.
Relativ – denn da die Strecke
sehr hügelig ist, müssen rund
1.000 Höhenmeter überwun-
den werden.
„Wenn die Erleichterung im
Ziel auch groß war, so war der
Bewerb nicht nur ein Kampf
gegen die Natur. Es war auch
ein besonderes Erlebnis, in
dieser wunderschönen Ku-
lisse, direkt bei der Golden
Gate Bridge, die
Flucht von
Alcatraz
zu schaffen“, denkt
Breschan gerne zurück und
sucht jetzt nach einer neuen
Herausforderung, die „aber
noch reifen muss!“