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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2014
11
Woher der Name Hopfgartner
eigentlich herstammt, das ist
allerdings nicht klar. „Der Name
kommt ja nicht nur im Defer-
eggental häufig vor, sondern
auch im Ahrntal in Südtirol“,
betont Paul Meraner.
gab es zwischen 1650 und 1700
rund zehn Familien Hopfgart-
ner. „Doch acht dieser Familien
sind des Landes verwiesen wor-
den, weil sie den protestanti-
schen Glauben angenommen
haben“, erzählt Johanna Hopf-
verkauft zu werden.“
Von den zwei in Hopfgarten
verbliebenen Familien starb bald
eine im Mannesstamm aus.
Doch auch der Fortbestand der
anderen Familie hing Anfang
des 18. Jahrhunderts am seide-
nen Faden. Denn Michael Hopf-
gartner war der einzig über-
lebende Sohn. Ein Weiterbe-
stand des Namen Hopfgartners
hing somit allein von ihm ab.
Hochzeit mit Maria
Blassnig
Doch 1836 heiratete er Maria
Blassnig und sorgte für viel Nach-
wuchs. Denn von den gesamt
15 Kindern überlebte ein Großteil
das Kindesalter. „Diese gründeten
ihrerseits wieder Familien. Somit
stammen insbesondere alle heute
in Hopfgarten lebenden Familien
von Michael Hopfgartner ab.“
Auch der jetzige Bürgermeister
von Hopfgarten, Franz Hopfgart-
ner, ist ein direkter Nachfahre.
Die Nachkommen der weib-
lichen Linien, die durch den
Namenswechsel benachteiligt
9900 Lienz, Schlossberg 1 | T +43 (0)4852 62580 | www.museum-schlossbruck.at
DI – SO: 10 –18 Uhr
SAISONERÖFFNUNG
10. MAI 2014
LEOPOLD GANZER
AUSSTELLUNG BIS 03. AUGUST
53892
53056
Debant im Fassl
Tel. 04852 62498
www.diogenes.at
Kräutergarten
aus originalen Holzfässern
Zehn Familien in
Hopfgarten
„Eine Annahme besagt aller-
dings, dass Bergbauarbeiter im
15./16. Jahrhundert aus Hopf-
garten im Brixental, nach dem
Einsturz eines dortigen großen
Stollens die Gegend verlassen
und sich im Defereggental und
Ahrntal niedergelassen haben,
weil in diesen beiden Tälern
der Bergbau neu aufgekommen
war.“
Soviel ist für das Ehepaar fix:
In Hopfgarten im Defereggental
gartner. Die Nachfahren leben
heute vorwiegend in Deutsch-
land und in der Schweiz.
Kinder blieben zurück
„Diese furchtbare Zeit der
Glaubensauseinandersetzungen
brachte sehr viel Leid ins Tal.
So mussten die Auswanderer
ihre Kinder unter 15 Jahren zu-
rücklassen. Diese wurden auf
andere Höfe zum Ausstiften
verteilt. Eltern, die ihre Kinder
heimlich aus dem Tal entführ-
ten, riskierten als Zwangsarbei-
ter auf Galeeren nach Venedig
und auch nicht immer bekannt
waren, spürten Johanna Hopf-
gartner und ihr Ehemann eben-
falls auf. Erst kürzlich konnte ein
großer Zweig einer weiblichen
Linie, nämlich die der Holzers
vom Moserhof und Kleinbreim-
bergerhof in Oberlienz, ausfindig
gemacht werden. Diese Holzers
sind Vorfahren des blinden Berg-
steigers Andy Holzer aus Tris-
tach. Wer noch Daten, Geschich-
ten und weitere Details zur Fa-
miliengeschichte beitragen kann,
soll sich bitte unter info@hopfis.
net melden.
Martina Holzer
Ahrntal und Defereggental“
Zum Treffen der Hopfgartner kamen auch etliche Nachfahren aus Südtirol.