Seite 40 - VP_2013_04

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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2014
40
Wer hat bei dir die Leiden-
schaft für das Harmonikaspiel
entfacht?
Andreas Schmiedhofer:
„Als
ich drei Jahre alt war, sah ich im
Fernsehen ein Konzert der
Schürzenjäger, bei dem Alfred
Eberharter und Freddy Pfister in
mir den großen Wunsch erweck-
ten, das Harmonikaspielen zu
lernen. Weitere große Inspirati-
onsquellen sind der Harmonika-
könig Erich Moser und mein
guter Freund René Kogler, der
Harmonikaweltmeister 2011.“
Wann hast du mit dem Spie-
len begonnen?
Andreas Schmiedhofer:
„Ich
ist aber eine richtige Haltung
beim Spielen unverzichtbar.
Entgegen der bei uns üblichen
4-Fingertechnik verwende ich
sowohl beim Diskant (= Melo-
dieseite) als auch beim Bass je-
weils alle fünf Finger, wodurch
ein viel flüssigeres Spielen mög-
lich ist.“
Liegt das musikalische Ta-
lent in der Familie?
Andreas Schmiedhofer:
„Ja.
Mein Großvater Sebastian
Schmiedhofer war 14 Jahre lang
verdienter Kapellmeister bei der
Sextner Musikkapelle. Er leitete
zudem in Sexten den Männer-
chor, spielte bei der Böhmischen
mit, war Mitglied beim Kirchen-
chor und spielte Violine beim
Streichorchester.
Nebenbei
spielte er noch eine Vielzahl an-
derer Instrumente. Leider ist er
bereits 1966 nach längerer,
schwerer Krankheit verstorben.
Er blieb aber vielen im Pustertal
in guter Erinnerung. Meine
Schwester spielt Blockflöte, Kla-
rinette und Tenor-Saxophon.“
Was machst du noch gerne?
Andreas Schmiedhofer:
„Neben der Steirischen Harmo-
nika spiele ich noch Keyboard
(E-Piano, Synthesizer, Ham-
mond-Orgel), mit dem ich mich
vor allem mit Jazz und
Rock/Metal beschäftige. Au-
ßerdem gehe ich gerne Ski fah-
ren und wandern.“
Möchtest du gerne Profi-
Musiker werden?
Andreas Schmiedhofer:
„Natürlich ist es der Wunsch
eines jeden Musikers, sein
Hobby auch als Beruf erfolg-
reich ausüben zu können. Da
der Musikmarkt jedoch sehr
riskant ist, werde ich nach be-
standener Matura zunächst ein
Studium beginnen. Ich lasse die
Zukunft einfach auf mich zu-
kommen und werde versuchen,
das Beste daraus zu machen.“
Wie würdest du dich selbst
beschreiben?
Andreas Schmiedhofer:
„Ich bin aufgeschlossen, ruhig,
geduldig und sehr experimen-
tierfreudig.“
begann im sechsten Lebensjahr
damit Steirische Harmonika zu
erlernen. Also ich beschäftige
mich schon zwölf Jahre mit dem
Instrument.“
Was fasziniert dich so an der
Steirischen?
Andreas Schmiedhofer:
„Der volle und warme Klang,
der den Wünschen entspre-
chend vom Harmonikabauer
geändert werden kann. Das Be-
sondere an diesem Instrument
ist, dass man Melodie und Bass
gleichzeitig spielen kann und es
entgegen der üblichen Erwar-
tungen äußerst vielfältig ist. So
kann die Steirische Harmonika
auch im Jazz und Blues ohne
Weiteres eingesetzt werden.“
Auf welcher spielst du gerade?
Andreas Schmiedhofer:
„Auf
einer vierreihigen Harmonika
der Firma Lanzinger aus Sexten,
die eigens für mich modifiziert
wurde. Ein weiteres Sondermo-
dell ist dort derzeit in Fertigung.“
Worauf muss man beson-
ders beim Spielen achten?
Andreas Schmiedhofer:
„Das wichtigste Element beim
Harmonikaspielen ist die
Balgführung. Sie bestimmt die
Lautstärke und den Klang der
gespielten Töne. Also die ge-
samte Interpretation der Stücke.
Zudem erklingen bei der Steiri-
schen Harmonika im Gegensatz
zum Akkordeon zwei verschie-
dene Töne, wenn ein Knopf auf
Zug und Druck gespielt wird.
Wichtig ist auch die Anschlag-
technik. Durch präzises An-
schlagen der Knöpfe wird das
Spielen sauberer, was vor allem
bei schnellen und technisch an-
spruchsvollen Stücken wichtig
ist. Für diese beiden Techniken
Ein großes Herz für das
Harmonikaspiel
Andreas Schmiedhofer (18) aus Sexten macht sich mit seinem Talent für
das Harmonikaspiel einen Namen. Unlängst errang er wieder einen Sieg:
Bei der slowenischen Staatsmeisterschaft für Diatonische Harmonika
konnte er sich in der Kategorie „Gast“ den ersten Platz mit dem höchsten
Prädikat „Gold“ holen. Der junge Musiker im „PVT“-Interview.
Steckbrief:
Name:
Andreas Schmiedhofer
Alter:
18
geboren in:
Innichen
wohnhaft in:
Sexten
Schule:
besucht derzeit die
5. Klasse des Sprachen- und
Realgymnasiums „Nikolaus
Cusanus“ in Bruneck.
Eltern:
Peter (Elektrotechniker)
und Katherina (Vermieterin von
Appartements)
Geschwister:
Silvia (Studentin
der Ingenieurwissenschaften)
Bei der Europameisterschaft für Steirische
Harmonika in Attimis bei Udine. Das junge
Talent errang den zweiten Platz (Solisten, 12
bis 18 Jahre).
Großvater Sebastian (links mit der
Steirischen) mit Freunden.