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Der Villgrater arbeitet im Ak-
tien-Bereich einer Lienzer Bank.
„Ein anstrengender Job. Umso
mehr brauche ich meine unge-
wöhnlichen Reisen“, schmunzelt
Hubert Wurzer. Doch Entspan-
nung sind seine Reisen nicht,
vielmehr ein Wechsel in völlig
andere Welten. Eine derartige
besuchte Wurzer unlängst wie-
der – diesmal waren es die Eis-
riesen in Grönland. „Über 80 %
Grönlands, der größten Insel der
Erde, sind mit Eis bedeckt. Das
Inlandeis erreicht eine Dicke
von über 3.500 Metern“, erzählt
er.
Nach Ilulissat
Mit dabei hatte er seine Ka-
mera und sehr warme Klei-
dung. „Ich träumte immer
schon davon, ausschließlich
Eisberge in Grönland zu foto-
grafieren“, so Wurzer, der den
Flug von München über Ko-
wordenen Eisberg zerbrechen
oder rotieren zu lassen. Die
dabei entstehenden Flutwellen
der mehr als 100 Meter hohen
penhagen nach Kangerlussuaq
nahm. „Das ist der einzige
Flughafen auf Grönland mit
modernen Flugleitsystemen. Er
wurde von den Amerikanern im
zweiten Weltkrieg errichtet“,
erzählt er, der sich mit einer
Gruppe von Fotografen aus
Hubert Wurzer aus
Außervillgraten mag
Reisen, die ihn psy-
chisch und körperlich
fordern. Unlängst kehrte
er von den gigantischen
Eisbergen aus Grönland
zurück, wo er unter
schwierigen Bedingun-
gen die Kolosse mit sei-
ner Kamera abgelichtet
hatte.
PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2013
4
Hubert Wurzer
aus Außervillgraten
erlebte eine
faszinierende Zeit
auf und vor
Grönland.
Eine Reise in eisige Trau
Österreich,
Deutschland,
Schweden und der Schweiz zu-
sammentat, um diese Reise zu
unternehmen. „Mit einer Pro-
pellermaschine ging es dann
weiter über den Polarkreis bis
nach Ilulissat. Die Siedlung hat
4.500 Einwohner, vor der Küste
treiben gigantische Eisberge.
Bis 3 Uhr früh
„Sie gleiten vom Gletscher-
bruch über den Fjord heraus
und schwimmen vor der Disko-
bucht ins Meer. Manche sogar
so weit, bis sie vor New York
zur Gänze abschmelzen“, be-
richtet der Villgrater. Von 21 bis
3 Uhr fing er mit seiner Kamera
und den Kollegen draußen am
Meer und im Fjord die besten
Eisbergmotive ein. Mit einem
kleinen wendigen und schnel-
len Boot oder auch mal mit
einem fast nostalgisch anmu-
tenden, alten Fischkutter fuhren
sie ganz nah an die Eisberge
heran. „Wobei jeder Eisberg ein
großartiges Unikat ist.“
Geringste
Erschütterung reicht
„Doch schon die geringste
Erschütterung – etwa Schall-
wellen eines hohen Tons – kann
genügen, um einen durch Wet-
ter und Brandung instabil ge-
Der 78-jährige Kapitän Thor-
wald, der immer noch mit sei-
nem Boot zum Fischen hinaus
aufs Meer fährt, nahm auch
Wurzer und seine Kollegen mit
in die faszinierende Welt der
Eiskolosse.