Seite 30 - VP_2013_04

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REPORTAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2013
30
Wo liegt Soddo in Äthiopien,
eine Stadt mit 100.000 Ein-
wohnern, eigentlich? Das kann
man sich schon mal fragen, an-
gesichts dessen, dass Äthiopien
knapp 150 Mal größer als Süd-
tirol ist. „400 Kilometer süd-
westlich von Addis Abeba, in
der Region Wolayta“, weiß
Monika Gross vom Verein
„Südtiroler Ärzte für die Dritte
Welt“ nur all zu genau. Immer-
hin hat die Organisation dort
schon allerlei für die Mädchen
und Frauen auf die Beine ge-
stellt. So wurde von 2007 bis
2010 die Mädchenschule Konto
um- und ausgebaut. Heute be-
suchen 830 Mädchen zwischen
sechs und 25 Jahren diese
Schule, die bis zur zweiten
Oberstufe geht. „Der Weg zum
Abitur und zur Universität ist
für diese Mädchen somit geeb-
net“, strahlt Gross.
Schulbesuch war nicht
erlaubt
Äthiopien ist ein Land, in
dem Frauen immer noch eine
untergeordnete Rolle spielen.
Bis vor wenigen Jahren durften
Mädchen noch keine Schule
besuchen, da sie zu Hause mit-
arbeiten und für die kleineren
Geschwister sorgten mussten.
Sehr viele Frauen sind deshalb
auch Analphabeten. „Deshalb
begann man, in Soddo für die
Frauen Kurse zur Alphabetisie-
rung abzuhalten, damit sie sich
den Lebensunterhalt über Mi-
krokredite finanzieren können.“
Andreas Hackhofer sammelte
für das Projekt über 13.000 €.
Monika Gross von der Organi-
sation „Südtiroler Ärzte für die
Dritte Welt“.
Markt in Soddo.
53 Frauen haben
mittlerweile auch eine
Frauengenossenschaft
gegründet.
Frauen und Mädchen in
Soddo in Äthiopien
werden von der Organi-
sation „Südtiroler Ärzte
für die Dritte Welt“
tatkräftig unterstützt.
Nach dem Um- und
Ausbau einer Mäd-
chenschule wird im
September eine Bäcke-
rei mit Cafeteria und
kleinem Geschäft er-
richtet.
„Kraft“ aus Südtirol für