Seite 28 - VP_2013_04

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GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2013
28
Infos für Ihr Wohlbefinden
Wie viele Menschen
sind in Südtirol
depressiv?
„Über 20.000 Menschen, doppelt
so viele Frauen wie Männer. Depres-
sion ist längst zu einer ernsthaften
Krankheit unserer Zeit geworden.
Menschen zweifeln am Sinn des Le-
bens, am Sinn ihrer Arbeit. Laut neu-
esten Zahlen aus dem Statistikamt
hat etwa ein Viertel der Bevölkerung
einmal im Leben eine psychische Er-
krankung erlitten oder leidet an einer
solchen. Damit ist die Depression
eine der häufigsten Erkrankungen
überhaupt. Zwei bis drei Prozent aller
Kinder unter 14 Jahren leiden eben-
falls bereits unter dieser Erkrankung.
Die Depression ist eine Krankheit, die
den ganzen Körper betrifft. Durch
eine Depression können oft wichtige
Lebensfunktionen wie Schlafen, Essen
und Trinken Schwierigkeiten bereiten
und sich Gefühle, Gedanken und das
Verhalten verändern. Eine Depression
ist aber mehr als eine andauernde
Traurigkeit. Man verliert die Lust an
täglichen Aktivitäten und ist leicht
reizbar. Sie führt oft zu Gefühlen der
Unentschlossenheit, der inneren
Leere, Wertlosigkeit und Apathie.“
Prim.
Dr. Josef
Schwitzer
Ärztlicher
Leiter des
Psychiatrischen
Dienstes des
Sanitäts-
betriebes
Brixen
Viele ungeklärte Fragen und aktuelle
Entwicklungen stellen die Menschen vor
große wissenschaftliche und medizini-
sche Herausforderungen, wie das Auf-
treten neuer Krankheitserreger, die ra-
sche Verbreitung von Infektionskrank-
heiten durch vermehrte Mobilität, die
Zunahme von resistenten Keimen oder
die Infektionsproblematik bei Patienten
mit einem geschwächten Immunsystem
(etwa bei Tumorerkrankungen). Umso
wichtiger ist es, generell auf ein gut
funktionierendes Immunsystem zu ach-
ten. Ob wir uns mit Fieber und Husten
plagen, an Allergien wie Asthma und
Heuschnupfen oder an Autoimmuner-
krankungen wie rheumatoider Arthritis
leiden oder Tumorzellen in Schach ge-
halten werden, all das sind Reaktionen
eines komplexen, in unserem Körper
vorhandenen Netzwerkes, des Immun-
systems. Vereinfacht ausgedrückt: „Die
Hauptaufgabe des Immunsystems be-
steht darin, Eigenes von Fremdem zu
unterscheiden und Fremdes in Folge ef-
fektiv zu eliminieren“, erklärt Univ.-Prof.
Dr. Günter Weiss (Innere Medizin).
Aufs Immunsystem schauen
Die Stärkung des Immunsystems be-
ginnt schon beim Essen. Wenn etwa
Erkältungen grassieren, dann beson-
ders Brokkoli, Karotten, Tomaten, Chi-
corée, Kohl, Knoblauch, Pilze und Spi-
nat verzehren. Unter allen Früchten
eignen sich am besten Zitronen,
Grapefruits, Guaven, Orangen, Bana-
nen und dunkle Früchte wie Kirschen.
Vitamin C ist ein Immunverstärker, der
die weißen Blutkörperchen effektiver
arbeiten lässt. Es beschleunigt sämtli-
che Abwehrreaktionen im Körper.
Doch um das Immunsystem richtig zu
stärken, muss man sich um alle Le-
bensbereiche kümmern: Übergewicht
abbauen, ausreichend schlafen, regel-
mäßig bewegen, Medikamente mei-
den (wenn möglich), Stress reduzieren.
Immunsystem stärken –
wichtiger denn je
Trotz zahlreicher erfolgreicher Impfstrategien, etwa der weitgehenden Eliminierung der Pocken in den
1970er Jahren, sind Infektionskrankheiten immer noch ein enormes Problem. Umso bedeutender ist es,
das eigene Immunsystem so gut wie möglich zu stärken.
Der Verzehr
von Brokkoli
stärkt das
Immun-
system.
Bei dem möglicherweise mit Hepa-
titis A-Viren verunreinigten Produkt
handelt es sich um die tiefgekühlte
Waldfrüchte-Mischung Bosco Buono
in der 450-Gramm-Packung mit der
Chargennummer 13015 und dem
Mindesthaltbarkeitsdatum 12/2014,
verpackt von der Firma Green Ice AG,
Romstr. 5/7, Ponte Crenna (PV).
Das Tiefkühlprodukt mit obenge-
nannter Chargennummer wurde vom
Markt genommen. Wer es bereits ge-
kauft hat, sollte es vorsichtshalber
nicht konsumieren, informiert das
Landesamt für Hygiene und öffentli-
che Gesundheit.
Verunreinigtes Produkt
Wegen möglicher Verunreinigung durch Hepatitis A-Viren ist vom
Konsum des Tiefkühlprodukts „Miscela di frutti di bosco surgelati
Bosco Buono“ abzuraten. Darauf macht das Landesamt für Hygiene
und öffentliche Gesundheit aufmerksam.
Das möglicherweise mit Hepatitis
A-Viren verunreinigte Produkt
wurde vom Markt genommen.
Auf Verfügung des Gesundheitsminis-
teriums in Rom hin wird eine Reihe
von ambulanten chirurgischen Eingriffen
seit Kurzem nicht mehr ausschließlich vom
öffentlichen Gesundheitsdienst im Rah-
men des Day-Hospitals, sondern auch von
privaten Häusern und Chirurgen ausge-
führt. Es handelt sich dabei etwa um am-
bulante chirurgische Eingriffe am Hand-
gelenk, amAuge oder an den Venen.Wer
diese Leistungen privat, also außerhalb
des öffentlichen Gesundheitsdienstes, in
Anspruch nimmt, kann nun um Rücker-
stattung der Kosten ansuchen.
Voraussetzungen
Für den Antrag gilt die Einheitliche
Einkommens- und Vermögenserklä-
rung (EEVE). Anrecht auf Rückvergü-
tung haben Personen, deren Wohnsitz
sich zum Zeitpunkt der erbrachten Leis-
tung in Südtirol befindet, die beim Lan-
desgesundheitsdienst eingetragen sind
und deren Familieneinkommen nicht
über demWert 8 der EEVE liegt.Weiters
muss der Eingriff von einemArzt für All-
gemeinmedizin oder einem Facharzt
des öffentlichen Gesundheitswesens
verschrieben werden. Der Antrag kann
bis zu sechs Monate nach dem Eingriff
an den Südtiroler Sanitätsbetrieb ge-
stellt und bei den Gesundheitsspren-
geln zusammen mit der EEVE-Erklärung
eingereicht werden.
Geld zurück für private
Leistungen
Kosten für bestimmte ambulante chirurgische Eingriffe, außerhalb
des öffentlichen Gesundheitsdienstes durchgeführt, werden in Südti-
rol nun rückvergütet.
Kosten für bestimmte ambulante
chirurgische Eingriffe werden rück-
vergütet.