Seite 6 - VP_2013_04

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PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2013
6
„Das Betreiben des Standls
macht
mir
unglaubliche
Freude“, strahlt Brigitte Lukas-
ser, die selbst Hergestelltes di-
rekt an der Drautalbundesstraße
bei Thal-Wilfern (Gemeinde
Assling) zum Kauf anbietet.
Gleich vor dem Haus, indem sie
lebt (vulgo „Mitterbrugger“). Ihr
Angebot reicht unter anderem
von Marmeladen über Sirupe bis
hin zu Fichtenwipfelsirup, Ge-
müse, Gebackenes oder Baste-
leien. „Der Arbeitsaufwand für
die Herstellung der Produkte
steht natürlich in keiner Relation
zu den Einnahmen. Ich verdiene
nur ein kleines Zubrot. Was für
mich aber wirklich zählt, ist die
schöne Aufgabe, die ich damit
habe. Sie wurde neben der Fa-
milie zu meinem absoluten Le-
bensinhalt“, gesteht Lukasser,
die ihren eigenen Garten mit
dem vielen Obst und Gemüse ei-
gens dafür mit großer Liebe hegt
und pflegt. Kunstdünger ver-
wendet sie keinen.
Vom Wald
Auch die Früchte des nahen
Waldes verwendet sie für die Pro-
dukte. „So wachsen ‚meine’ Prei-
selbeeren schattseitig, die Hei-
delbeeren, die mir mein Mann
und auch mein Sohn Kevin klau-
ben, sonnseitig. Sie werden ein-
fach dazu vergattert“, lacht Bri-
gitte Lukasser. Sie übernahm die
Rezepte für die Produkte einst
von ihrer Mutter Maria. „Bei uns
war das selbstverständlich, alles
Mögliche selbst zu machen.“
Der Schritt „an die Straße“ zu
gehen, kostete sie doch einigen
Mut. Oft wurde sie dafür auch
belächelt. Doch sie zog ihre Idee,
die sie hatte, als sie hinter einem
Lebensmittelgroßmarkt einen
aussortierten Holzstand einer
Speckfirma entdeckte, durch.
„Ich erwarb ihn um 20 Euro und
stellte ihn kurzerhand neben der
Straße auf.“ Doch nicht ohne vor-
her von den Behörden ein Okay
zu erhalten. „Ich räumte alles aus
dem Keller, was ich hatte, und die
Leute kauften mir gleich den
Tisch leer. Ich war echt baff, dass
so eine absolut simple Idee derart
gut funktioniert.“ Der Verkehrs-
lärm, der an diesem Standpunkt
erheblich ist, stört sie aber nicht.
„Den höre ich gar nicht mehr“,
schmunzelt Lukasser.
Sozialer Kontakt
Schon länger hat sie auch das
Gewerbe. „Somit darf ich nicht
nur meine Produkte verkaufen,
sondern auch noch handeln, näm-
lich Produkte von anderen ver-
kaufen“, erklärt Brigitte, die sich
über viele Stammkunden freuen
darf, ob von dies- oder jenseits
der Staatsgrenze. „Und wenn
ich gerade nicht beim Standl
stehe, dann klopfen sie einfach
an meine Haustüre. Mittlerweile
lernte ich durch das Standl viele
Menschen kennen, was für mich
außerordentlich wichtig ist, um
sozialen Kontakt zu haben“, er-
zählt Lukasser, die ursprünglich
aus dem Gastgewerbe kommt. Da
Das „Standl“ neben der
Drautalbundesstraße,
bei dem man Verschie-
denstes erwerben
kann, wer kennt so
etwas nicht schon von
Kindesbeinen an? Nicht
unbedingt üblich ist ein
solches allerdings im
Osttiroler Pustertal.
Eine dreifache Mutter
aus Assling findet es
seit jeher schön und
stellte vor einigen
Jahren auch eines
neben der stark be-
fahrenen B 100 auf.
Im „Standl“ bietet sie
Selbstgemachtes an.
Brigitte Lukasser
ist zur leidenschaft-
lichen Standlerin
geworden.
U n b e k a n n t e
M a r k e n
&
Ma r i a L o r e t o
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60143
Bei
Lukas-
ser be-
kommt
man viel
Selbst-
gemach-
tes.
Fotos:
Martina
Holzer
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